Zu viel Magensäure: Häufig gestellte Fragen
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Die beliebtesten Fragen
1. Zu viel Magensäure: Ist die Krankheit heilbar?
Medikamente, welche die Protonenpumpen der Belegzellen hemmen (Protoneninhibitoren, PPI) können einer Überproduktion an Magensäure entgegenwirken. Auch H2-Blocker hemmen die Produktion von Magensäure. Eine dauerhafte Symptombefreiung ist durchaus möglich [1].
2. Zu viel Magensäure: Ist die Krankheit gefährlich?
Wird im Magen zu viel Säure produziert, kann diese die natürliche Schutzschicht des Magens angreifen und somit Grund einiger, teils gefährlicher Magenerkrankungen sein.
Kommt es zusätzlich zu einer Beeinträchtigung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magenausgang, kann der saure Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen. Häufig wird dieses dann als Sodbrennen wahrgenommen. Gefährlich wird es, wenn dieser Vorgang regelmäßig mehrmals in der Woche oder sogar täglich auftritt [2]. Die aufsteigende Magensäure reizt die Schleimhaut in der Speiseröhre und Entzündungen können entstehen.
3. Zu viel Magensäure: Ist die Krankheit vererbbar?
Eine genetische Komponente konnte bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden.
4. Zu viel Magensäure: Welche Stadien gibt es?
Stadium 0: Gelegentliche Überproduktion an Magensäure, keine Verletzungen der Magenschleimhaut
Stadium I: Häufig wiederkehrende Symptome, Verletzung der Magenschleimhaut, akute Magenschleimhautentzündung
Stadium II: Chronische Magenschleimhautentzündung
Stadium III: Schichten unter der Magenschleimhaut wie Binde- oder Muskelgewebe werden von der Säure angegriffen und Magengeschwüre können entstehen. Die Geschwüre können Blutgefäße umwachsen.
Stadium IV: Im letzten Stadium reißen die Blutgefäße oder die Magenwand wird durchstoßen [4]. Diese Verletzungen sind lebensgefährlich.
5. Zu viel Magensäure: Bei wem tritt die Krankheit hauptsächlich auf?
Eine Überproduktion an Magensäure resultiert oft aus fettreichen und schwerverdaulichen Mahlzeiten. Auch viel Stress steigert Magensäureproduktion. Ebenfalls häufig betroffen sind Raucher und Menschen mit erhöhtem Alkoholkonsum [4].
6. Zu viel Magensäure: Welche Folgen kann die Krankheit haben?
Gelegentlich zu viel Magensäure ist ungefährlich. Auf Dauer greift die Magensäure jedoch die natürliche Schutzschicht des Magens an und Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) oder Geschwüre können entstehen. Unbehandelt kann es zu einem lebensgefährlichen Magendurchbruch kommen [4].
Steigt die Magensäure in die Speiseröhre auf, wird die Schleimhaut gereizt und kann sich entzünden. Die Folge kann eine chronisch-entzündliche Veränderung der Schleimhaut in der Speiseröhre (Barrett-Syndrom) sein. Somit ist das Risiko an Speiseröhrenkrebs (Adenokarzinom) zu erkranken erhöht [3].
7. Zu viel Magensäure: Zu welchem Arzt muss ich gehen?
Bei Beschwerden, die durch eine Überproduktion an Magensäure entstehen, sollte der Hausarzt seines Vertrauens aufgesucht werden. Gegebenenfalls wird er eine Überweisung zu einem Gastroenterologen empfehlen, da dieser andere Möglichkeiten der Diagnostik hat.
8. Zu viel Magensäure: Wie ist der normale Verlauf der Krankheit?
Meistens klingt die Symptomatik nach einigen Tagen ab.
Auf Genussmittel und unbekömmliche Nahrungsmittel sollte verzichtet werden. Es wird empfohlen, auf ausgewogene, basische Ernährung zu achten [4]. Eine angemessene Ernährung mit basischen Lebensmitteln wie Bananen, Spinat, Kartoffeln und Kohlrabi neutralisiert den Magensaft [5].
9. Zu viel Magensäure: Ab wann muss man spätestens zum Arzt?
Bei einer anhaltenden Überproduktion der Magensäure hilft eine Ernährungsumstellung alleine nicht. Betroffene, bei denen die Symptome regelmäßig wiederkehren oder länger als eine Woche anhalten, wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen. Nach einer gezielten Diagnostik kann eine adäquate Therapie eingeleitet werden.
10. Zu viel Magensäure: Wie lange bleiben die Beschwerden normalerweise bestehen?
Die Dauer der Beschwerden ist sehr individuell sehr unterschiedlich. In der Regel halten die Symptome nur einige Tage an [2]. Sie können jedoch auch über mehrere Wochen anhalten.
Sonstige Fragen
Quellenangaben
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B. Fessler: „Dosis-Wirkäquivalenz von PPI belegt“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=1022, 30.05.2016
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W. Rösch, W., J. Hotz: „Volkskrankheit Sodbrennen“, Deutsches Ärzteblatt, 97(45), S. 2617–2618.
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C. Pehl, W. Schepp: „Wie entsteht Sodbrennen? Pathomechanismen und Einflussfaktoren", www.aerzteblatt.de/archiv/34209, 30.05.2016
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N. Tietze: „Auf den Magen geschlagen“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5335, 02.06.2016
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„Prävention: Gastroösophagealer Reflux“, http://www.gesundheits-lexikon.com/Schwangerschaft-Stillphase/Refluxkrankheit/Praevention.html, 01.06.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 17.06.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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