Häufig gestellte Fragen
Magensäure pH Wert: Medizinische Fakten
Der pH-Wert kann vereinfacht formuliert als eine Maßzahl für die Stärke einer Säure betrachtet werden. Säuren zeichnen sich durch einen pH-Wert zwischen pH 1 und pH 7 aus. Je niedriger der pH-Wert ist, desto stärker ist die Säure. Stoffe mit einem pH-Wert über 7 werden als Basen bezeichnet. Im menschlichen Körper kommen sowohl basische Stoffe wie zum Beispiel Bauchspeicheldrüsensaft (pH 8,8) oder Galle (pH 8,2) als auch saure Stoffe wie Magensäure vor [1].
pH-Wert der Magensäure
Die menschliche Magensäure ist Salzsäure in einer Konzentration von etwa 0,1-0,3%. Sie hat in der Regel einen pH-Wert von 1 bis 7 [1] [2]. Das heißt, der pH-Wert der Magensäure ist nicht immer gleich, sondern er schwankt. Der pH-Wert des Magensaftes hängt grundsätzlich von der Tageszeit ab. Morgens ist der pH-Wert niedriger als abends. Auch besteht eine Abhängigkeit des pH-Wertes vom Körpergewicht. Je mehr ein Mensch wiegt, desto saurer ist der Magensaft im Durchschnitt. Außerdem hängt der pH-Wert der Magensäure vom Aktivitätszustand des Magens nach beziehungsweise vor einer Nahrungsaufnahme ab. In den Phasen zwischen einzelnen Mahlzeiten liegt der pH-Wert des Magensaftes ungefähr zwischen 3 und 7. Bereits beim Gedanken an eine bald bevorstehende Mahlzeit, spätestens aber mit der tatsächlichen Nahrungsaufnahme, produziert der Magen verstärkt Magensäure. In der Folge kann der pH-Wert des Magensaftes auf stark saure Werte bis pH 1 fallen [2].
Welchen Sinn hat die Säure im Magen?
Die Magensäure dient in erster Linie dazu, Krankheitserreger auf oder in der Nahrung abzuwehren. Je niedriger der pH-Wert der Magensäure ist, desto effektiver schützt der Magensaft vor den meisten Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten. Darüber hinaus dient die Magensäure auch dazu, den Nahrungsbrei im Magen in seine Einzelbestandteile aufzuspalten und so für den Körper verwertbar zu machen. Die Aufspaltung der Nahrungsbestandteile ist im sauren Bereich mit einem pH-Wert von etwa 2 bis 4 am effektivsten [3].
Was passiert, wenn der pH-Wert höher ist als normal?
Unter bestimmten Umständen (z.B. Medikamenteneinnahme) kann der pH-Wert im Magen auf Werte um oder sogar über pH 7 ansteigen. Ein solcher Anstieg über mehrere Tage bis Wochen kann zu Verdauungsbeschwerden oder sogar zu einem erhöhten Risiko für Infektionen des Magen-Darm-Trakts (Gastroenteritis) führen [4].
Besonders bei längeren Reisen empfiehlt sich das Zusammenstellen einer Reiseapotheke um mögliche pH-Wert-Schwankungen schnell behandeln zu können.
Quellenangaben
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Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, de Gruyter 2004, S. 1599.
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Rainer Klinke: Physiologie. Thieme, 2010, S. 433 ff.
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Joachim Rassow: Duale Reihe. Biochemie, Thieme 2008, S. 190 ff.
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Prof. Dr. H.W. Seyberth: „Langzeitanwendung von Protonenpumpeninhibitoren“,http://www.dgkj.de/uploads/media/1301_SN_Protonenpumpeninhibitoren.pdf, 29.09.2015.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 20.10.2020 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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