Häufig gestellte Fragen
Magensäure (pH Wert) messen: Wie geht das?
Die menschliche Magensäure hat verschiedene Aufgaben. Sie dient zum Aufschließen der Nahrung in verwertbare Einzelbestandteile, die für den Körper gut verwertbar sind. Darüber hinaus dient die Magensäure auch als effektiver Schutz vor möglicherweise krankmachenden Mikroorganismen. Die Funktion der Magensäure ist optimal, solange ihr pH-Wert in einem Bereich von etwa 2 bis 4 liegt [1] [2].
Welche Folgen kann ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert der Magensäure haben?
Im Falle des Verdachts auf einen erhöhten oder erniedrigten pH-Wert der Magensäure, kann eine 24-Stunden-pH-Metrie des Magens durchgeführt werden. Dazu wird ein feiner Plastikschlauch über die Nase des Patienten/der Patientin durch den Mund-Rachen-Raum sowie die Speiseröhre bis hinunter in den Magen gelegt. Der Schlauch wird mit einem Pflasterband an der Nase fixiert und 24 Stunden zur Messung belassen. Am Ende des Plastikschlauchs befindet sich eine Messelektrode, die die Säure im Magen registriert und daraus den pH-Wert berechnen kann. Die Messergebnisse werden über 24 Stunden aufgezeichnet und können somit im Tagesverlauf ausgewertet werden. Während der Messung sollte der Patient oder die Patientin ein Tagebuch darüber führen, welche Mahlzeiten während dieser Zeit genossen wurden. Die Einnahme von Mahlzeiten kann einen erheblichen Einfluss auf den pH-Wert haben und muss deswegen bei der Interpretation der Messwerte berücksichtigt werden. Außerdem sollte der Patient eventuelle Beschwerden, die er während dieser Zeit hat, genau aufschreiben. Diese sind wichtig für die Auswertung der Messergebnisse. In Rücksprache mit dem betreuenden Arzt ist eine Medikamenteneinnahme vor und während der pH-Metrie genau abzusprechen, um mögliche Verfälschungen der Daten zu vermeiden [5]. In einigen, aber seltenen Fällen, kann eine pH-Metrie der Magensäure auch innerhalb nur etwa einer Stunde durchgeführt werden. Der Messaufbau mit dem Plastikschlauch im Magen ändert sich hierbei im Vergleich zur 24-Stunden-pH-Metrie nicht. Jedoch wird ein Medikament zur Stimulation der Magensäureproduktion verabreicht [6].
Quellenangaben
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Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, de Gruyter 2004, S. 1599.
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Rainer Klinke: Physiologie. Thieme, 2010, S. 433 ff.
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Prof. Dr. H.W. Seyberth: „Langzeitanwendung von Protonenpumpeninhibitoren“, http://www.dgkj.de/uploads/media/1301_SN_Protonenpumpeninhibitoren.pdf, 29.09.2015.
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M. von Pfaundler: Handbuch der Kinderheilkunde: Ein Buch für den Praktischen Arzt. Springer Verlag 2013, S. 298.
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„24 Stunden pH-Metrie (Langzeit-Säuremessung) von Ösophagus und/oder Magen“, https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/24-Stunden-pH-Metrie.103708.0.html, 29.09.2015.
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Wolfgang Gerok: Die Innere Medizin: Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer Verlag 2007, S. 512-513.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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