Häufig gestellte Fragen
Magensäure: Welche Farbe hat sie?
Die menschliche Magensäure ist chemisch betrachtet eine Salzsäure (Acidum hydrochloricum, HCl) und stellt einen wichtigen Bestandteil des Magensaftes dar. Die Magensäure wird im Körper von speziellen Zellen (Belegzellen) gebildet und dient dazu, potentiell gefährliche Krankheitserreger – wie gewisse Bakterien, Pilze, Viren, oder Parasiten- abzuwehren und die aufgenommene Nahrung anzudauen [1] [2].
Farbe der Magensäure
Reine Salzsäure ist eine klare, farblose Flüssigkeit. Sie hat einen beißenden Geruch und sie dampft wie Rauch in hoch konzentrierter Form.Die Beurteilung der Farbe von Salzsäure im Sinne von Magensäure ist schwierig. Magensäure ist Salzsäure in ungefähr 0,3-0,5-prozentiger Konzentration [1]. Neben Salzsäure sind im sauren Magensaft auch verschiedene Eiweiße enthalten, die ebenfalls den ersten Schritten der Verdauung dienen. Magensäure ist also eigentlich ein Stoffgemisch. Die Farbe dieses Stoffgemisches ist wiederum stark abhängig von ihren Einzelbestandteilen [2]. Allem voran hängt die Farbe des sauren Magensaftes natürlich von der Färbung und Stoffzusammensetzung der aufgenommenen Nahrung ab. Nahrungseiweiße in Verbindung mit Magensäure werden weißlich-grau und verleihen der sonst wasserklaren Salzsäure insgesamt einen trüben Charakter [1].
Erbrochenes, welches natürlich auch Magensäure enthält, erscheint häufig in einem bräunlichen, grünlichen oder gelblichen Farbton. Die Färbung des Erbrochenen hängt meistens damit zusammen, dass dem Speisebrei im Körper bereits Galle zugesetzt wurde. Galle ist eine Flüssigkeit, die in der Leber hergestellt wird. Galle dient unter anderem zur Aufspaltung von Fetten im Speisebrei. Sie enthält charakteristische gelb-grün erscheinende Gallenfarbstoffe, die für eine entsprechende gallige Färbung von Erbrochenem ursächlich sein können.
Erbrochenes, welches häufig mit Magensäure gleichgesetzt wird, kann auch durch frische Blutbeimengungen in der Farbe „rot“ auftreten. Auch eine braun-schwarze Färbung bei Koterbrechen (Miserere oder Kopremesis) ist möglich [1]. Gewöhnlich ist Magensäure, im Sinne von Salzsäure, jedoch farblos.
Quellenangaben
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Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, de Gruyter 2004, S. 445, S. 1321, S. 1829.
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Joachim Rassow: Duale Reihe. Biochemie, Thieme 2008, S. 190 ff.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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