Häufig gestellte Fragen
Magensäure: Welche Funktion hat sie?
Als Hauptkomponente des Magensaftes erfüllt die Magensäure eine wichtige Funktion bei der Verdauung von Nahrungsbestandteilen und dient gleichzeitig auch der Abtötung von Krankheitserregern. Um dabei nicht selbst durch die aggressive Salzsäure angegriffen zu werden, produzieren die Zellen der Magenschleimhaut eine schützende Schleimschicht, die den gesamten inneren Bereich des Magens auskleidet.
Woraus besteht der Magensaft?
Anhängig von Menge, Häufigkeit und Zusammensetzung der Mahlzeiten werden täglich etwa zwei bis drei Liter sauren Magensaftes (pH1-4) produziert. Darin sind vor allem Magensäure (0,5-prozentige Salzsäure) und Verdauungsenzyme enthalten, die der Spaltung von Eiweißbindungen dienen. Des Weiteren sind im Magensaft Schleimstoffe, sowie das Transport-Eiweiß "Intrinsic Factor" enthalten, dem eine zentrale Funktion bei der Aufnahme des lebenswichtigen Vitamin B12 in den Körper zukommt [1].
Neben einer verstärkten Magendehnung durch den Verzehr üppiger Portionen, trägt auch ein erhöhter Eiweißgehalt zu einer gesteigerten Säureproduktion bei. Die Salzsäure wird dabei von bestimmten Zellen der Magenschleimhaut gebildet, die auch als Belegzellen bezeichnet werden. Dieser Zelltyp befindet sich in zahlreichen Drüsen in der Magenschleimhaut, die bei leerem Magen durch eine grobe Fältelung charakterisiert ist. Bei zunehmender Nahrungsaufnahme verstreichen diese Falten und der Magen kann sich ausdehnen. Eine dünne Schicht aus alkalischem (basischem) Schleim kleidet das Organ von innen aus und schützt das Gewebe vor der aggressiven Säure- und Pepsinwirkung [2].
Da die Speiseröhre nicht über derartige Schutzmechanismen verfügt, kann der Einfluss von zurückfließender Magensäure zu Reizungen und Gewebsveränderungen führen.
Funktion und Regulation der Magensäure
Die Regulation der Magensäurebildung unterliegt dem vegetativen Nervensystem, das für die unbewusste Steuerung der Vitalfunktionen (beispielsweise Atmung, Verdauung, Stoffwechsel) zuständig ist. Sowohl bei dem Anblick, als auch dem Geruch oder dem Geschmack von Speisen wird die Bildung von Magensaft durch die Sinnesreize angeregt. Dieser Prozess kann sogar durch die reine Vorstellung von Essen in Gang gesetzt werden [2],[3].
Durch die Vermengung der zerkleinerten Nahrungsbestandteile mit dem säurehaltigen Magensaft entsteht der Speisebrei. Die im Magensaft enthaltene Salzsäure erzeugt im Magen einen besonders niedrigen pH-Wert. Dieses saure Milieu ist notwendig, um Verdauungsenzyme zu aktivieren. Durch die Einwirkung der Magensäure kann Pepsinogen, die inaktive Vorstufe eines Verdauungsenzyms, zu dem eiweißspaltenden Pepsin umgewandelt werden. Zudem zerstört die Magensäure die Struktur der Nahrungseiweiße (Denaturierungsprozess), damit diese anschließend durch Verdauungsenzyme weiter aufgespalten werden können [4].
Quellenangaben
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Behrends, Bischofberger: Duale Reihe Physiologie, Georg Thieme Verlag, 2012 , S.483-484
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I care Anatomie, Physiologie, Georg Thieme Verlag,.2015, S.191-192
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Gode Meyer-Chlond: „Sodbrennen - brennendes Feuer”, http://www.pta-aktuell.de/themen/news/11330-Sodbrennen-Brennendes-Feuer/ , 06.10.2015
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Endspurt Vorklinik: Physiologie 2: Die Skripten fürs Physikum, 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2015, S.11-12
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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