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Blähungen durch zu viel Magensäure: Woran kann das liegen?

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Zu viel Magensäure führt häufig zu Symptomen wie Schmerzen hinter dem Brustbein (Sodbrennen) oder saurem Aufstoßen. Blähungen gehören nicht zu den üblichen Beschwerden, können jedoch durchaus auftreten [1]. Unter Blähungen wird ein vermehrtes Gasvolumen im Magen-Darm-Trakt verstanden [1]. Dies geht oft mit einem gehäuften Auftreten von abgehenden Winden einher. Werden sie durch zu viel Magensäure ausgelöst, sind sie in der Regel geruchlos [1]. Zwar stellen sie kein gesundheitliches Risiko dar, können jedoch für den Betroffenen sehr lästig sein oder zu Schmerzen führen [2]. Warum ein Überschuss an Magensäure zu Blähungen führt und was dagegen getan werden kann, wird im folgenden Artikel erläutert.


Blähungen und zu viel Magensäure: Wie hängt das zusammen?

Magensäure wird von Zellen der Magenwand produziert. Sie ist wichtig, um die Bestandteile der Nahrung zu verdauen und um Krankheitserreger abzutöten. Wird zu viel Magensäure produziert, kann dies zu unterschiedlichen Beschwerden führen. Blähungen entstehen, wenn zu viel Gas im Verdauungstrakt vorliegt. Entweder wird es dort vermehrt gebildet oder gelangt in größeren Mengen durch den Schluckakt in den Magen. Ein Überschuss an Gas äußert sich durch Völlegefühl oder „Aufgeblähtsein“ bis hin zu Schmerzen im Bauch- oder Brustbereich [1]. Die Luft entweicht entweder durch Luftaufstoßen (Rülpsen) oder über den Abgang durch den Anus (Flatulenz). Die tägliche „normale“ Flatulenzrate ist individuell sehr unterschiedlich. In der Fachliteratur werden mehr als 24 Luftabgänge (Flatus) pro Tag als "abnormal" bezeichnet [1].

Ein Überschuss an Magensäure kann auf zwei Wegen zu Blähungen beitragen:

Wenn die Magensäure durch einen Rückfluss (Reflux) in die Speiseröhre gelangt, führt sie dort zu einer Reizung des Gewebes. Dies kann ein gehäuftes Schlucken auslösen, um den Magensaft zurückzutransportieren und so die Schleimhaut der Speiseröhre zu reinigen [2]. Mit jedem Schluckakt gelangen 2 bis 3 ml Luft in den Magen [1]. Die verschluckte Luft wird zum größten Teil aus dem Magen aufgestoßen [3]. Bleibt jedoch Luft im Magen zurück, so kann dies zu Schmerzen am linken Rippenbogen und in der Herzgegend führen [4]. Das Aufstoßen der Luft führt außerdem zu einem vermehrten Reflux des Magensafts und somit zu den Symptomen von „zu viel Magensäure“ [4]. Es sei daher darauf hingewiesen, dass nicht immer klar ist, was Symptom und was Ursache darstellt!

Gelangt die Magensäure mit dem Speisebrei in den Dünndarm, wird sie dort durch Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse neutralisiert, das heißt „entsäuert“. Dies geschieht durch den basischen Anteil des Pankreassafts. Bei diesem Vorgang entsteht vermehrt Kohlenstoffdioxid [3]. Das bedeutet: Je mehr Magensäure in das Darmlumen gelangt, desto mehr Gas entsteht. Dies führt zu vermehrten Blähungen.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Um die Beschwerden zu mildern, können Maßnahmen herangezogen werden, die zu einer verminderten Produktion und/oder Rückfluss der Magensäure führen. Dazu gehört vor allem der Verzicht auf Genuss- und Nahrungsmittel, die diese Vorgänge fördern. An oberster Stelle seien Nikotin, Alkohol, Kaffee, Schokolade, säurehaltige Getränke sowie Knoblauch erwähnt [1].

Des Weiteren kann es helfen, andere Ursachen für Blähungen zu minimieren. Langsames Essen und Trinken und das Streichen kohlensäurehaltiger Getränke verringern das Verschlucken von Luft und sind daher empfehlenswert [2]. Viele Lebensmittel sind dafür bekannt, zu einer vermehrten Gasproduktion beizutragen. Ihr verminderter Konsum kann somit Abhilfe leisten. Darunter zählen vor allem Erbsen, Bohnen, Linsen, Rosenkohl, Zwiebeln, Knoblauch, Rosinen, Pflaumen und Vollkornprodukte [1]. Wärme auf dem Bauch, beispielsweise durch eine Wärmflasche, oder das Trinken eines Tees aus Fenchel, Kümmel, Anis und Pfefferminz („Vier-Winde-Tee“) ist dafür bekannt, die Symptomatik zu lindern [1]. Bestehen starke, krampfartige Schmerzen, können krampflösende Arzneimittel eingesetzt werden. Dies sollte allerdings mit einem Arzt abgesprochen werden. Krampflösende Medikamente hemmen die Darmtätigkeit und können so wiederum zu einer vermehrten Gasproduktion beitragen [1]!

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Blähungen sind prinzipiell ungefährlich. Starke Schmerzen oder das gleichzeitige Auftreten von lang anhaltendem oder oft wiederkehrendem Durchfall sollten jedoch einem Arzt vorgestellt werden. Blähungen können durch viele Ursachen ausgelöst werden. Im Zweifel muss abgeklärt werden, ob eine schwerwiegende Ursache vorliegt, die weitere Therapiemaßnahmen benötigt. Kommt es zu oben genannten Schmerzen in der Herzgegend, dürfen diese nicht immer leichtfertig auf Blähungen zurückgeführt werden. Besteht Grund zur Sorge, dass die Beschwerden durch eine Herzerkrankung ausgelöst werden, bedarf dies einer dementsprechenden Abklärung!