Symptome

Halsschmerzen durch zu viel Magensäure

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Es kratzt und schmerzt im Hals. Gerade in der kalten Jahreszeit kennen viele die ersten Anzeichen einer Erkältung. Was aber, wenn der Halsschmerz zum ständigen Begleiter wird? Nicht immer muss ein Infekt hinter Halsschmerzen stecken. Auch ein Reflux, bei dem zu viel Magensäure in den oberen Verdauungstrakt gelangt, kann eine chronische Schleimhautreizung auslösen und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.


Halsschmerzen und zu viel Magensäure – wie hängt das zusammen?

Zu viel Magensäure kennen viele, ca. 20 % der westlichen Bevölkerung sind von Reflux betroffen. Eine besondere Rolle spielt dabei der Faktor, dass der untere Speiseröhrenschließmuskel nicht richtig funktioniert. Dadurch ist die schützende Barriere zwischen Magen und Speiseröhre, die einen Reflux verhindert, gestört und damit ein Rückfluss von Magensaft vorprogrammiert. Die Säure, auch in Gasform, nimmt damit ihren Weg über Speiseröhre, Kehlkopf und unter Umständen sogar bis in die Lunge, was meist mit Husten als Schutzreflex beantwortet wird. All diese Strukturen können durch die Magensäure so gereizt werden, dass ständige Schmerzen an den entsprechenden Stellen auftreten – so auch im Hals [1].

Diese Halsschmerzen treten beim klassischen Sodbrennen nur selten auf. Daher wird ein Reflux mit Halsschmerzen auch „stiller Reflux“ (extraösophagealer Reflux) genannt. Zusätzliche morgendliche Heiserkeit und Schluckbeschwerden können wegweisend sein, da sie häufig mit einem stillen Reflux einhergehen sollen [2].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Um richtig behandeln zu können, müssen zuerst die Gründe für die Beschwerden richtig erkannt werden.

Die häufigste Ursache für Halsschmerzen ist immer noch die klassische Erkältung mit grippalem Infekt, meist ausgelöst durch Viren. Als beliebte Hausmittelwerden heiße Milch mit Honig, Kräutertees, viel Schlaf und Halstabletten als lokale Schmerzmittel eingesetzt. Jedoch können auch Bakterien, u. a. Streptokokken, für den Infekt verantwortlich sein. Erkannt werden können diese an eitrigen Belägen im Rachenbereich und den meist mitbetroffenen geschwollenen Mandeln. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden. Abhilfe schafft hierbei ein Antibiotikum.

Ist eine Allergie der wahrscheinliche Auslöser, so kann beim HNO-Arzt ein Allergietest durchgeführt werden [3].

Wenn äußere Einwirkungen für die Schleimhautreizung verantwortlich sind, beispielsweise Rauchen, Alkohol, Chemikalien oder bestimmte Medikamente wie Kortisonsprays, sollten diese möglichst gemieden werden [4].

Steckt ein stiller Reflux hinter den Halsschmerzen, kann es helfen, zunächst die ein oder andere Maßnahme zu Hause anzuwenden, bevor zu Medikamenten gegriffen wird. Laut Literatur können sich Gewichtsreduktion und der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel positiv auswirken. So sollte auf Softgetränke, zu fette Speisen, Alkohol, Tabak, aber auch auf Tomaten und Knoblauch verzichtet werden.

Da Reflux vor allem nachts, aufgrund der liegenden Position, auftritt, sollten die Schlafgewohnheiten geändert werden. Die Rechtsseitenlage oder Liegen mit erhöhtem Oberkörper erschweren den Rückfluss.

Außerdem können Medikamente zum Einsatz kommen. Sie hemmen die Magensäureproduktion oder können symptomatisch die Beschwerden durch eine Neutralisierung der Säure bessern.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Stellt der Rückfluss von zu viel Magensäure in die Speiseröhre das Problem dar, ist eine Therapie sinnvoll, da es ansonsten durch die ständige Reizung zu Umwandlungen der Oberflächenschleimhaut der Speiseröhre kommen kann (Barrett-Ösophagus). Auch können häufiger Magengeschwüre (gastroduodenale Ulzera) auftreten. Wie bereits erwähnt, kann die Säure ihren Weg bis in die Lunge nehmen und im schlimmsten Fall eine Lungenentzündung (Pneumonie) auslösen.

Werden die Halsschmerzen durch Mikroorganismen ausgelöst, können andere Risiken auftreten. Wird ein bakterieller Infekt beispielsweise nicht richtig therapiert oder heilt nicht vollständig aus, kann sich im Rachen ein Abszess bilden und/oder die Entzündung auf andere Organe (z. B. Herz, Niere) übergreift, was zu ernsthaften Erkrankungen führen kann [3].