Symptome

Magensäure erbrechen

015 Erbrechen 01

Magensäure ist eine Flüssigkeit, welche der Magen zur Verarbeitung von Speisen und Getränken benötigt. Beim Erbrechen entleert sich der gesamte Mageninhalt, gelegentlich auch der Inhalt des Dünndarms, nach außen. Somit gehört das Erbrechen von Magensäure zum Kotzen dazu. In diesem Artikel werden die Vorgänge im Körper beim Erbrechen erklärt und auf die Ursachen näher eingegangen.


Magensäure erbrechen: Woran kann das liegen?

Erbrechen ist ein Schutzreflex des menschlichen Organismus. Ausgelöst werden kann der Brechreflex durch schädigende Stoffe im Magen-Darm-Trakt und im Blutkreislauf oder durch unnatürliche Bewegungsreize, die das Gleichgewichtsorgan wahrnimmt. So führt beispielsweise der Verzehr von verdorbenen Speisen oder zu viel Alkohol im Blutkreislauf dazu, dass der Betroffene spucken muss [1]. Durch das Brechzentrum im verlängerten Rückenmark wird der Vorgang gesteuert. Die Nervenzellen des Brechzentrum besitzen Andockstellen für verschiedene Signalstoffe wie Serotonin oder Dopamin. Bei dem Brechvorgang finden die physiologischen Bewegungen der Speiseröhre, des Magens und Darms rückwärts statt. Der Pförtner zwischen Magen und Speiseröhre erschlafft und der Inhalt aus dem Magen wird hinausbefördert. Gelegentlich kann es vorkommen, dass der Schließmuskel zwischen Magen und Dünndarm ebenfalls erschlafft und sich somit der Inhalt aus dem Dünndarm (u. a. Gallensäure) entleert [1]. Bei einer Entleerung des Magens gelangt der gesamte Mageninhalt, so auch die Magensäure, nach draußen. Das Erbrechen von Magensäure gehört somit zum Kotzen dazu.

Die Ursachen für das Erbrechen von Magensäure sind sehr vielfältig. Richtungweisend sind deshalb die Symptome, die zusätzlich zum Erbrechen auftreten. Die Ursachen reichen über Magen-Darm-Erkrankungen, Herzerkrankungen oder Leber- und Nierenschädigungen bis hin zu Erkrankungen des Gefäßsystems, Gehirns oder Gleichgewichtsorgans. Eine der häufigsten Ursachen für das Erbrechen von Magensäure kann eine Verschlussunfähigkeit des unteren Speiseröhrenschließmuskels sein. Diese mechanischen Probleme können auch in der späten Phase der Schwangerschaft auftreten [2]. Ein funktionierender Schließmuskel verhindert das Zurückfließen des Mageninhalts in die Speiseröhre. Ist er erschlafft, gibt es keine Barriere zwischen Magen und Speiseröhre, sodass der Mageninhalt aus dem Magen austreten kann.
Auch eine Verengung des Magenausgangs im Übergang zum Dünndarm kann eine häufige Ursache sein. Als Grund dafür kommt eine starke Schwellung beispielsweise durch ein Geschwür oder eine Entzündung in dem Bereich in Betracht [2]. Der Mageninhalt kann zur weiteren Verdauung den Magen nur erschwert verlassen; es kommt zum Erbrechen. Eine verstärkte Magensäureproduktion kann Übelkeit und Erbrechen auslösen. Da eine übermäßige Produktion an Magensäure nicht physiologisch ist und dem Körper schaden kann, muss die Ursache des Problems gefunden werden. Auch eine akute oder chronische Entzündung der Magenschleimhaut kann Erbrechen verursachen [2]. Daneben treten häufig Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und Appetitlosigkeit auf. Erbrechen kann auch als Nebenwirkung von Medikamenten oder bei Lebensmittelunverträglichkeit bzw. Lebensmittelvergiftungen auftreten. Diese Abwehrreaktion dient dazu, die giftigen Stoffe aus dem Körper zu befördern.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Grundsätzlich richtet sich die Therapie nach der Ursache des Erbrechens von Magensäure. In einigen Fälle kann bereits eine Nahrungsumstellung zur Linderung der Beschwerden führen. Tees wie Kamillentee und Salbeitee wirken beruhigend auf den Magen. Als Medikamente können Antibrechmittel (Antiemetika) vom Arzt verschrieben werden. Die Signalstoffe Serotonin, Dopamin, Histamin und Opiate erregen das Brechzentrum im verlängerten Rückenmark. Die Andockstellen für diese Hormone können durch Antiemetika wie Dimenhydrinat oder Alizaprid blockiert werden [3]. Durch Prokinetika wie Metoclopramid und Domperidon wird die Magenbewegung verbessert und die Verdauung gefördert.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Nach dem Erbrechen kann es zu einem brennenden Gefühl im Rachen kommen. Verursacht wird dieses durch den sauren Verdauungssaft. Die Magensäure und die Gallensäure, die beim Erbrechen mit hinausbefördert werden, reizen die Schleimhaut in der Speiseröhre und im Rachen. Andauerndes Erbrechen kann die Schleimhäute nachhaltig schädigen. Beim Erbrechen verliert der Körper an Flüssigkeit und Salzen. Diese sind u. a. für die Regulation des Blutdruckes essenziell. Folgen können Blutdruckabfall mit Schwindelgefühl bis hin zur Bewusstlosigkeit sein. Bei häufigem Erbrechen ist eine hohe Flüssigkeitszufuhr wichtig. Zudem müssen die fehlenden Elektrolyte aufgefüllt werden. Salzstangen und zuckerhaltige Cola sind da die klassischen Mittel der Wahl.

Bei länger anhaltenden Beschwerden oder regelmäßig wiederkehrenden Symptomen sollte ein Facharzt aufgesucht werden, damit eine adäquate Therapie eingeleitet werden kann.