Symptome
Schmerzen durch zu viel Magensäure
Viele Krankheiten können durch zu viel Magensäure ausgelöst werden. Ein Überschuss an Magensäure kann sich auch durch Schmerzen erkenntlich machen. Dies können brennende Schmerzen hinter dem Brustbein sein, die als Sodbrennen bezeichnet werden; aber auch Schmerzen in der Magengegend sind kein seltenes Symptom. Warum Schmerzen durch zu viel Magensäure möglich sind, wird in diesem Artikel erklärt. Des Weiteren werden Informationen über die Behandlung geliefert und ernsthafte gesundheitliche Risiken erklärt.
Schmerzen durch zu viel Magensäure: Wie hängt das zusammen?
Der Körper reagiert auf verschiedene Faktoren mit einer Überproduktion an Magensäure. Diese können zum Beispiel fettreiche Speisen sein, die aufgrund einer langen Verweildauer im Magen eine erhöhte Menge an Säure benötigen. Werden über die Nahrung besonders viele Säurelocker aufgenommen, kann dies ebenfalls die Produktion steigern. Dazu zählen vor allem saure Lebensmittel wie Weißmehl, Süß- und Backwaren. Durch bestimmte saure Stoffe wie Koffein, Nikotin, Alkohol, aber auch fettreiche Speisen wird die Spannung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen herabgesetzt [1]. Dadurch wird diese Barriere für den Durchtritt von Magensäure durchlässig. Die Folge ist eine Reizung der Speiseröhre, die sich in brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein zeigen kann. Durch die Überproduktion an Säure im Magen werden entzündete Bereiche der Magenschleimhaut gereizt. Das kann sich in Magenschmerzen äußern [2].
Da die heutige westliche Ernährung sehr säurelastig ist, ist es nicht verwunderlich, dass Schmerzen wie Sodbrennen oder Magenbeschwerden immer häufiger auftreten. Unseren Vorfahren standen Lebensmittel wie Getreide- und Milchprodukte in keinen so großen Mengen wie heute zur Verfügung [2]. Zwischen Schmerzen und einem Zuviel an Magensäure besteht also ein klarer Zusammenhang.
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Die moderne Ernährung enthält zu viele Säuren, was in einer Übersäuerung resultiert. Das Ziel ist eine Ernährung im Säuren-Basen-Gleichgewicht. Um der Übersäuerung entgegenzusteuern, sollten die täglichen Mahlzeiten gezielt basenreich zusammengestellt werden. Die Grundregel lautet: Es sollten viermal so viele basische Lebensmittel wie saure Lebensmittel gegessen werden. Wird diese Grundregel eingehalten, befindet sich das Verhältnis zwischen Säuren und Basen in einem gesunden Zustand. Beschwerden, die durch eine Übersäuerung einhergehen, können damit gelindert werden [3].
Die häufigsten Säurebildner, die konsumiert werden, sind Fleisch, Fastfood, Weißmehl, Zucker, Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol. Basenbildner wie Obst und Gemüse werden meist nur zu 20 % verzehrt. Dies sollte genau umgekehrt erfolgen, da eine basische Ernährung die beste Maßnahme gegen Übersäuerung darstellt [2]. Gemüse, Obst, Kartoffeln, Kräuter und Salate sind wichtige Basenquellen und sollten täglich auf dem Speiseplan stehen [3]. Statt kohlensäurehaltigen Getränken eignet sich stilles Wasser, vorzugsweise auch mit Zitronensaft, da dieser ein weiterer Basenspender ist. Aber auch eine spezielle Teemischung aus Eibisch und Königskerze wirkt der Reizung der Speiseröhrenschleimhaut entgegen [4].
Genauso wichtig wie die Wahl der basischen Lebensmittel ist die richtige Zubereitung. Dünsten oder Dämpfen stellt magenschonende Zubereitungsmöglichkeiten dar, die den Magen weniger belasten als gebratene Nahrungsmittel [5].
Wird keine Besserung der Symptome durch eine basische Ernährung beobachtet, sollte eine medikamentöse Therapie mit Antazida (Säurebindner) oder Protonenpumpeninhibitoren (PPI, Säureblocker) eingeleitet werden. Antazida sind basische Substanzen, welche die Magensäure neutralisieren können. PPI wie Pantoprazol oder Omeprazol wirken durch eine Verminderung der Magensäureproduktion lindernd auf die Schmerzen. Sie werden als Tablette einmal täglich eingenommen, am besten ungefähr eine halbe Stunde vor dem Frühstück. Die Dosis der Protonenpumpeninhibitoren ist im Normalfall eine Standarddosis, die bei weiterem Bestehen der Beschwerden erhöht werden kann. Diese Säureblocker sind sehr nebenwirkungsarm und gut verträglich, weshalb sie zu den am meisten verschriebenen Medikamenten gehören. Sie stellen die effektivste Therapie gegen zu viel Magensäure dar [7].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Gelingt es nicht, trotz Ernährungsumstellung und medikamentöser Therapie die Beschwerden zu lindern, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Reizung der Schleimhaut der Speiseröhre kann sich entzünden. Dies kann von streifigen Entzündungen, die zusammenfließen, über Entzündungen über den gesamten Umfang der Speiseröhre reichen; diese können später narbig werden und Engstellen darstellen [6]. Um diese Komplikationen zu vermeiden, sollte immer auf eine genaue ärztliche Abklärung und Therapie geachtet werden.
Quellenangaben
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Beatrice R. Amann-Vesti. Klinische Pathophysiologie. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 793.
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Jürgen Vormann, Karola Wiedemann: Säure-Basen-Kochbuch: Mit basischen Rezepten jeden Tag genießen und in der Balance bleiben. Gräfe und Unzer, 2015, S. 9, S. 10–11.
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Hermann Straubinger: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers. Mankau Verlag, 2013, S. 56, 111–113.
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Georg Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Jörg Grünwald, Christof Jänicke, Iris Hardewig: Quickfinder Pflanzenheilunde. Gräfe und Unzer, 2008, S. 60.
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Sophie Faber, Christiane Marzi, Ernst-Albert Meyer: Das TRIAS-Handbuch richtig selbst behandeln. Georg Thieme Verlag, 2007, S. 243.
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Berthold Block, Guido Schachschal, Hartmut Schmidt: Der Gastroskopie-Trainer: Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Ösophago-, Gastro- und Duodenoskopie. Georg Thieme Verlag, 2005, S. 68–71.
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Björn Lemmer, Kay Brune: Pharmakotherapie: Klinische Pharmakologie. Springer Verlag, 2010, S. 307.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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