Zu viel Magensäure (Schwangerschaft): Prävention
In der Schwangerschaft leiden viele Patientinnen unter zu viel Magensäure. Um Symptome durch zu viel Magensäure zu vermeiden, sollte dem Beschwerdebild gut vorgebeugt werden. Schwangere Frauen sollten nicht warten, bis erste Anzeichen von zu viel Magensäure verspürt werden, sondern bereits mit Beginn der Schwangerschaft auf eine ausreichende Prävention Wert legen. Dies ist besonders wichtig, da in der Schwangerschaft so wenig Medikamente wie möglich eingenommen werden sollten. In vielen Fällen kann durch eine Vorbeugung die Medikamenteneinnahme vermieden werden. Vor allem Hausmittel, Änderungen in der Ernährung, aber auch bestimmte Maßnahmen in der Lebensweise sind dafür sehr gut geeignet. Kommt es trotzdem zu einer Entwicklung der Beschwerden durch zu viel Magensäure, die mit Schmerzen im Magen, einem Brennen hinter dem Brustbein oder saurem Aufstoßen einhergehen können, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Um eine verminderte Muskelspannung des Schließmuskels zu verhindern, spielt die Ernährung eine sehr wichtige Rolle. Sie bietet viel Potenzial zur Prävention, da die Wahl der verzehrten Lebensmittel sehr stark darüber entscheidet, ob der Körper übersäuert wird. Säurelockende Lebensmittel führen zu einer Überproduktion von Magensäure, da bei ihrem Abbau hauptsächlich Säuren anfallen. Die beste Prävention stellt der Verzehr von basischen Lebensmitteln dar. Sie sind die Grundlage eines ausgeglichenen Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper, da bei ihrer Verstoffwechselung viele Basen entstehen. Um einem Zuviel an Magensäure vorzubeugen, sollten basische Lebensmittel etwa viermal so häufig wie saure Nahrungsmittel im Speiseplan enthalten sein [2].
Welche Lebensmittel sind dafür gut geeignet? Die mengenmäßig wichtigsten Basen werden dem Körper durch Gemüse und Obst zur Verfügung gestellt. Zucchini, Pilze, Auberginen, Kohl, Kraut oder Tomaten sind nur wenige Beispiele für Lebensmittel, die täglich in die Mahlzeiten integriert werden sollten. Obst ist eine weitere wichtige Basenquelle. Besonders Beeren sind sehr gut geeignet, da sie Reizungen durch zu viel Magensäure vorbeugen können. Aber auch Äpfel eignen sich gut, da die enthaltenen Pektine fördernd auf die Bildung vom Magenschleim wirken und so zu viel Magensäure vorbeugen können [5]. Kartoffeln, Kräuter und Gewürze tragen ebenfalls zur Basenbildung im Körper bei. Apfelessig wirkt trotz seines sauren Geschmacks basenbildend und kann für ein Salatdressing verwendet werden. Besonders basenreiche Salate sind solche mit Bitterstoffanteilen wie Rucola. Apfelessig kann aber auch zur stärkeren Vorbeugung teelöffelweise in einem Glas Wasser getrunken werden [6]. Kamille kann durch die Bildung von vermehrtem Magenschleim die Magensäuremenge beeinflussen [5].
Daneben ist die Art und Weise der Nahrungsaufnahme sehr wichtig. Es sollte langsam gegessen und gründlich gekaut werden. Die einzelnen Portionen sollten klein sein und dafür auf häufigere Mahlzeiten Wert gelegt werden. Die letzte Mahlzeit des Tages sollte einige Stunden vor dem Zubettgehen eingenommen werden [2].
Werden diese Maßnahmen beachtet, erfolgt eine bestmögliche Prävention gegen zu viel Magensäure in der Schwangerschaft.
Der Druck im Bauchraum nimmt durch das Wachstum des Ungeborenen im Laufe Schwangerschaft stetig zu. Um eine zusätzliche Druckerhöhung zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass das eigene Körpergewicht nur langsam ansteigt und eine zu starke Gewichtszunahme durch übermäßig große Portionen oder zucker- und fetthaltige Lebensmittel vermieden wird. Die obigen Ernährungstipps sollten berücksichtigt werden. Um einer chronischen Verstopfung vorzubeugen, die ebenfalls den Druck erhöhen könnte, sollte auf stopfende Lebensmittel wie Bananen oder Schokolade verzichtet werden. Geriebener Apfel kann ebenfalls zu Verstopfung führen. Als Vorbeugung eignen sich der Verzehr eingeweichter Trockenfrüchte wie Pflaumen, ausreichend Bewegung, die Einnahme von Sauerkrautsaft und genügend Flüssigkeit über den Tag verteilt [7].
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Durch Erbrechen und Übelkeit in der Schwangerschaft kann es zu einer empfindlichen Schleimhaut kommen, die bereits durch geringe Mengen Magensäure gereizt wird. Hier bieten sich schleimhautschützende Teesorten wie Kamille, Eibisch oder Königskerze an [4].
Um der Symptomatik durch Progesteron vorzubeugen, können verdauungsanregende Substanzen wie Artischocke oder Chinarindenbaum versucht werden.
Veränderte Essgewohnheiten während der Schwangerschaft sollten durch die regelmäßige Einnahme basischer Lebensmittel sowie viel Flüssigkeit präventiv behandelt werden.
Quellenangaben
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Georg Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Hermann Straubinger: Übersäuerung: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers. Mankau Verlag, 2013, S. 56, S. 111–113.
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Jörg Grünwald, Christof Jänicke, Iris Hardewig: Quickfinder Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer, 2008, S. 60.
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Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlagen – Anwendung – Therapie. Georg Thieme Verlag, 2014, S. 227–239.
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Siegfried Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute, Band 2. Elsevier Health Sciences, 2013, S. 82.
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Margot Hellmiß: Natürlich heilen mit Apfelessig: Das bewährte Hausmittel bei alltäglichen Gesundheitsbeschwerden von A bis Z. Südwest Verlag, 2009.
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„Ernährung bei Durchfällen und Verstopfung“, http://klinikum.uni-muenster.de/fileadmin/ukminternet/daten/zentren/cccm/pdf/Ernaehrung_bei_Durchfaellen_und_Verstopfung.pdf, 18.05.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 16.06.2016 |
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