Zu viel Magensäure beim Kleinkind: Symptome (Diagnose)

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Eine Überproduktion von Magensäure geht oftmals mit Refluxbeschwerden und Sodbrennen einher. Im Kindesalter gibt es unterschiedliche Ursachen dafür, deren Erkennen mitunter spezieller Diagnostik bedarf. Häufig sind die Beschwerden eine Reaktion auf falsche Ernährung, unverträgliche Nahrungsmittel oder Stress. Gelegentlich kann auch eine andere Erkrankung wie zum Beispiel Asthma der Auslöser sein.


Zu viel Magensäure beim Kleinkind
Ursache 1: Falsche Ernährung
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Übermäßige Magensäureproduktion, saures Aufstoßen, Sodbrennen
Selbstdiagnose möglich?
Ja
Ab wann zum Arzt?
Bei häufigem Sodbrennen, bei Nahrungsverweigerung und Gewichtsverlust
Symptome

Eine sehr fett- und säurehaltige Ernährung kann sich schon bei Kleinkindern negativ bemerkbar machen und eine Überproduktion von Magensäure verursachen. Zu den Symptomen einer übermäßigen Säureproduktion gehören beispielsweise saures Aufstoßen und Reflux. Auch ein Völlegefühl kann sich einstellen, wobei zu beachten ist, dass Kleinkinder diese Symptome nicht differenziert beschreiben können. Gewöhnlich wird einfach von „Bauchweh“ gesprochen. Es ist daher wichtig, dass die Eltern beobachten, wie oft und in welchen Situationen ihr Kind über Bauchweh klagt. Wenn die Probleme nach den Mahlzeiten auftreten oder im Zusammenhang mit bestimmten Lebensmitteln stehen, sollte die Möglichkeit einer falschen Ernährung erwogen werden. Im Extremfall kann sich ein Reflux bei Kleinkindern sogar durch Erbrechen äußern [1].

Diagnose

Der einfachste und oftmals schon ausreichende Weg, um die Ursache der Symptome herauszufinden, ist, die Ernährung des Kindes zeitweise umzustellen. Gerade wenn Fast Food und fettige Speisen für die Refluxbeschwerden ursächlich sind, sollte eine leichtere Kost gegeben werden. Bessern sich dadurch die Beschwerden, spricht dies für eine falsche Ernährung als Ursache.

Mithilfe von Blutuntersuchungen oder Atemgasanalysen lassen sich eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten aufdecken. In der Mehrheit der Fälle sind derartige Untersuchungen jedoch nicht zielführend und für ein Kleinkind belastend.

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Zu viel Magensäure beim Kleinkind
Ursache 2: Lungenerkrankungen
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Husten, Luftnot
Selbstdiagnose möglich?
Nicht sicher
Ab wann zum Arzt?
Bei Asthmaanfällen, hartnäckigem Husten
Symptome

Sollte dem Reflux eine Lungenerkrankung zugrunde liegen, äußert sich diese in der Regel durch Husten, Luftnot und Leistungsschwäche. Wenn Kinder unter Asthma leiden, können die typischen Asthmaanfälle, also anfallsartig massiv erschwertes Ausatmen und dadurch Luftnot, hinzukommen. Ein Hinweis auf zuviel Magensäure ist insbesondere chronischer Husten, der in seiner Intensität mal zu-, mal abnimmt und nach längerem Liegen verstärkt auftritt. Oftmals stehen Symptome wie Husten mit Auswurf im Vordergrund [2]. Der kindliche Körper kann viele Probleme kompensieren, weswegen mitunter atypische Symptome wie beispielsweise Sodbrennen an Bedeutung gewinnen.

Diagnose

Um herauszufinden, ob eine Lungenerkrankung für die Beschwerden des Kindes ursächlich ist, sollte ein Kinderarzt oder ein Lungenfacharzt aufgesucht werden. Mithilfe verschiedener Untersuchungen können die einzelnen Lungenerkrankungen diagnostiziert werden. Dazu gehören zum Beispiel eine Lungenfunktionsuntersuchung, die Aufschluss über die Lungenkapazität gibt, oder eine Atemgasanalyse. Bei Verdacht auf kindliches Asthma wird häufig ein Test gemacht, bei dem mithilfe eines Medikamentes versucht wird, einen Anfall auszulösen. Wenn sich kein Anfall provozieren lässt, kann Asthma als Ursache mit großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden [3].

Zu viel Magensäure beim Kleinkind
Ursache 3: Stress und psychische Ursachen
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Saures Aufstoßen, gelegentlich Erbrechen, häufige Bauchschmerzen
Selbstdiagnose möglich?
Nein
Ab wann zum Arzt?
Bei anhaltenden Symptomen ohne erkennbare Ursache
Symptome

Psychische Ursachen äußern sich bei kleinen Kindern nicht selten in Form von Magen- und Verdauungsproblemen. Wie auch Erwachsene leiden Kinder bei Anspannung oder Trauer häufig unter Magenproblemen. Anders als bei Erwachsenen können sich die Probleme im Kindesalter vom Sodbrennen über Magenschmerzen und Übelkeit bis zum Erbrechen steigern.

Diagnose

Psychische Ursachen für Sodbrennen sind eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, dass streng genommen alle anderen denkbaren Ursachen ausgeschlossen werden müssen, bevor diese Diagnose gestellt werden darf. Das Kind muss dafür Blutuntersuchungen, eine Messung des Schließmuskeldrucks per Nasensonde sowie eine Magenspiegelung über sich ergehen lassen. Diese Untersuchungen sind für Kinder ähnlich belastend wie für Erwachsene, weswegen eine sorgsame Suche nach möglichen belastenden Faktoren sinnvoller sein kann. Auch in diesem Fall gilt, dass eine Besserung bei Ausschaltung der verdächtigen Ursache einer Diagnose gleichkommt.

Diagnose der sonstigen Ursachen

Im Kleinkindalter ist eine Überproduktion sowie der Reflux von Magensäure nicht selten und bedarf, solange das Kind keine Beschwerden zeigt, keiner Behandlung. Typische Symptome, die bei einem zu viel an Magensäure jedoch auftreten können, sind: Nahrungsverweigerung, vermehrtes Speicheln, Müdigkeit, Unzufriedenheit und Oberbauchbeschwerden. Diese Beschwerden sind sehr unspezifisch und werden nicht immer sofort richtig gedeutet. Zur Diagnosestellung ist die Abklärung der Symptome bei einem Arzt daher sehr wichtig.