Zu wenig Magensäure: Behandlung
Sodbrennen kann nicht nur durch zu viel, sondern auch durch zu wenig Magensäure entstehen. Ist abgeklärt, dass die Magensäureproduktion nicht ausreicht, so kann der Betroffene versuchen, die Produktion anzuregen. Ein Hinweis für den Patienten kann die Farbe seiner Zunge sein: ein weißlicher Belag kann auf zu geringe Magensäure hindeuten, eine rote Zunge ohne Belag auf zu viel Säure [1].
Was genau kann der Patient nun tun? Wie soll die richtige Behandlung aussehen? Ist die Ursache eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, so sollte diese Infektion behandelt werden. Dies ist dem Arzt vorbehalten, der je nach Ausmaß der Beschwerden meist mit Antibiotika vorgehen wird.
Ein anderer Grund für die mangelnde Säure liegt in der Einnahme von Medikamenten wie nicht steroidale Antirheumatika (NSAR). Dann sollte mit dem Arzt abgeklärt werden, ob auf die Einnahme verzichtet werden kann oder alternativ andere Medikamente benutzt werden können. Es kann auch sein, dass der Patient bereits in ärztlicher Behandlung ist und ihm aufgrund des Sodbrennes Antazida oder Protonenpumpenhemmer (PPI) verordnet wurden. Diese können dann zu viel Säure hemmen. Auch hier sollte der Betroffene mit dem Arzt sprechen, ob eine Umstellung der Medikation sinnvoll und möglich ist.
Ist die zu geringe Magensäure aufgrund des Alters verursacht, so hängt die Therapie von der Stärke der Beschwerden ab. Unabhängig von der Ursache können aber vom Patienten sehr gut unterstützend verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) beispielsweise kann hier sehr gut regulieren. Bitterstoffe wie in verdauungsfördernden Tees aus verschiedenen Heilkräutern erhöhen die Magensäureproduktion und fördern die Verdauung [1]. Die Homöopathie oder Schüßler-Salze bieten sich ebenfalls an und können die Magensäureproduktion anregen. Auch Bachblüten können bei entsprechender Verordnung gut eingesetzt werden [2].
Auch eine Umstellung der Ernährung mit Bevorzugung von bitteren Speisen kann sich positiv auf das Beschwerdebild auswirken. Ein Glas Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone vor dem Essen kann die Verdauung auch anregen. Alternativ bringt auch ein Schuß Apfelessig in einem Glas Wasser Erleichterung.
Bringen diese Maßnahmen keine Besserung, so können auch Salzsäurekapseln (HCl-Kapseln) vor dem Essen eingenommen werden. Diese sind in der Apotheke frei verkäuflich und enthalten die Salzsäure des Magens, welche dem Patienten fehlt. Allerdings sollten sie erst eingenommen werden, wenn klar diagnostiziert wurde, dass das Sodbrennen durch einen Magensäuremangel verursacht wird.
Nimmt die Intensität der Beschwerden weiter zu und lässt sich mit Hausmitteln oder Alternativmedizin keine Besserung erzielen, muss ein Arzt konsultiert werden.
Treten zusätzlich Blut im Stuhl oder blutiges Erbrechen auf, so ist das als ein Alarmzeichen zu sehen. Eine bösartige Veränderung (Karzinom) im Verdauungstrakt muss ausgeschlossen werden. Auch ein Magengeschwür (Ulcus) kann solche Symptome haben [3].
Häufig gestellte Fragen
Quellenangaben
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Christof Jänicke, Jörg Grünwald: Alternativ Heilen. Gräfe und Unzer Verlag, 2006, S. 677, 679.
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Evelyn Tichy, Klaus Tichy: Das große Praxisbuch der Schüsslertherapie. Sonntag Verlag, 2006, S. 152.
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Helmut Messmann: Klinische Gastroenterologie. Thieme Verlag, 2012, S. 161.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 08.03.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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