Zu wenig Magensäure: Alternativmedizin
Sodbrennen, Magenschmerzen und Übelkeit können nicht nur durch zu viel, sondern auch durch zu wenig Magensäure ausgelöst werden. Helicobacter pylori und magenschleimhautreizende Medikamente sind die häufigsten Ursachen für einen solchen Mangel. Wird zu wenig Magensäure produziert, können die daraus resultierenden Beschwerden versuchsweise natürlich und alternativmedizinisch behandelt werden. Die Genesungszeiten variieren von Patient zu Patient sehr stark. Halten die Symptome jedoch länger als zehn Tage am Stück an oder treten regelmäßig mindestens zweimal die Woche auf, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden [1].
Eine chronische Gastritis Typ B wird häufig durch das Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst. Sodbrennen, Magenschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen können die Folge sein. Helicobacter pylori kann u. a. zu einer verminderten Produktion von Magensäure führen [1]. In diesem Fall bieten sich vor allem Schüßler-Salze zur Behandlung an. Diese dienen dazu, Mangelerscheinungen im Organismus auszugleichen [2][3][4][5]. Die Homöopathie behandelt Helicobacter pylori nach dem Ähnlichkeitsprinzip, um die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen [6]. Eine chronische Gastritis sollte allerdings immer nur begleitend alternativmedizinisch behandelt werden. Um Gesundheitsrisiken zu vermeiden, ist eine schulmedizinische Therapie unbedingt nötig. Alkohol, Nikotin und schwer verdauliche Mahlzeiten können zu einer Verschlimmerung der Symptome führen [1].
Behandlung mit Homöopathie
Die homöopathische Heillehre geht nach dem Ähnlichkeitsprinzip vor: Gleiches wird mit Gleichem behandelt. Das Mittel der Wahl ist deshalb bei einer Infektion mit Helicobacter pylori eine sogenannte Nosode. Nosoden sind Arzneien, die aus infiziertem Gewebe, Blut oder Eiter hergestellt werden. In diesem Fall enthalten die Streukügelchen das krankmachende Bakterium in hochpotenzierter (verdünnter) Form. Es können dreimal täglich fünf Helicobacter-pylori-Globuli in der Potenz D12 oder D30 eingenommen werden, um die Abwehrkräfte des Körpers gegen den Erreger zu stärken [6].
Behandlung mit Schüßler-Salzen
Die Schüßler-Salze Nr. 3 (Ferrum phosphoricum), Nr. 4 (Kalium chloratum) und Nr. 8 (Natrium chloratum) wirken bei einer Magenschleimhautentzündung, auch wenn diese durch Helicobacter pylori ausgelöst wurde [2][3][4]. Den Säurehaushalt reguliert das Salz Nr. 23 (Natrium bicarbonat). Es hilft auch dann, wenn zu wenig Magensäure produziert wird [5]. Vom jeweiligen Mittel können drei- bis fünfmal täglich ein bis zwei Tabletten eingenommen werden, aber niemals mehr als drei verschiedene Salze gleichzeitig [2][3][4][5].
Sonstige alternativmedizinische Verfahren
Die Bachblütentherapie arbeitet nicht mit Diagnosen, sondern führt physische Erkrankungen auf seelische Konflikte zurück. Die Bachblüte Nr. 11 (Elm) wird beispielsweise häufig verwendet, wenn entzündliche Prozesse im Magen-Darm-Trakt stressbedingt sind; die Blüte Nr. 15 (Holly) lindert Aggressionen, die „auf den Magen schlagen“ [7][8]. Sind wie bei einer Gastritis innere Organe von einer Erkrankung betroffen, schlägt die Osteopathie zur Behandlung sogenannte viszerale Methoden vor. Eine manuelle Therapie soll die Beweglichkeit der Organe im Körper verbessern und so die Symptome lindern [9]. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) behandelt ein Ungleichgewicht des Säure-Base-Haushalts im Körper mit diätischen Maßnahmen und Heilkräutern. Die Ursache von Erkrankungen des Verdauungssystems wird im Rahmen dieser Heillehre in der Leber vermutet. Eine Akupunktur der Leibesmitte soll den dort gestauten Energiefluss lösen [10].
Zwei verschiedene Gruppen von Medikamenten können einen Magensäuremangel hervorrufen: Nicht steroidale Antirheumatika reizen die Magenschleimhaut und lösen entzündliche Prozesse aus; magensäurehemmende Medikamente wie PPIs und H2-Blocker greifen direkt in die Magensäureproduktion ein. Sind Medikamente die Ursache der Beschwerden, ist es angeraten, diese abzusetzen. Um Nebenwirkungen zu behandeln, eigenen sich alternativmedizinische Therapieformen nur begrenzt. Welche Heillehre bevorzugt wird, hängt von den individuellen Vorlieben des Patienten ab. Solange chemische Wirkstoffe in die Verdauung eingreifen, ist eine Genesung häufig nicht möglich [1].
Behandlung mit Homöopathie
Nux vomica, Chamomilla und Lycopodium sind beliebte und vielseitig anwendbare Verdauungsmittel. Jeweils dreimal täglich fünf Globuli in der Potenz D12 eigenen sich, um schmerzhafte Magenbeschwerden, Sodbrennen und Übelkeit zu lindern. Welches Mittel am besten passt, hängt individuell vom Patienten ab [11].
Behandlung mit Schüßler-Salzen
Zur Behandlung mit Schüßler-Salzen gelten die gleichen Empfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).
Sonstige alternativmedizinische Verfahren
Die Bachblüte Nr. 3 (Beech) wirkt sich generell positiv auf den Verdauungsprozess aus, vor allem dann, wenn belastende Situationen „verdaut“ werden müssen [12]. Geht der Magensäuremangel mit einer Anämie einher, spendet die Bachblüte Nr. 23 (Olive) neue Kraft und Energie [13]. Die Osteopathie schlägt zur Behandlung eines Magensäuremangels eine viszerale (manuelle) Therapie vor [9], während in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine Kombination aus diätischen Maßnahmen, Heilkräutern und Akupunktur der Leibesmitte bevorzugt wird, um den Säuremangel zu beheben [10].
Alternativmedizinische Behandlung der sonstigen Ursachen
Ein Magensäuremangel kann auch altersbedingt sein oder durch eine Autoimmunerkrankung (Gastritis Typ A) ausgelöst werden. Die meisten alternativen Heillehren arbeiten allerdings nicht mit Diagnosen wie die Schulmedizin. Demnach wird die zu geringe Magensäureproduktion unabhängig von Ursachen wie Alter oder Grunderkrankung patientenindividuell behandelt. Die oben beschriebenen Therapieverfahren sind nur ein kleiner Teil der möglichen Methoden, um den Säuremangel zu beheben. Ein Heilpraktiker kann über Therapieoptionen aufklären und ggf. die passende Behandlung einleiten.
Quellenangaben
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B. Göke, C. Begingen: Gastroenterologie systematisch. Uni-Med, 2007, S. 91 ff, 135 ff, S. 145.
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„Schüßler-Salz Nr. 3 – Ferrum phosphoricum“, http://www.schuessler-salze-portal.de/3-ferrum-phosphoricum.html, 05.12.2016
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„Schüßler-Salz Nr. 4 – Kalium chloratum“, http://www.schuessler-salze-portal.de/4-kalium-chloratum.html, 05.12.2016
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„Schüßler-Salz Nr. 8 – Natrium chloratum“, http://www.schuessler-salze-portal.de/8-natrium-chloratum.html, 05.12.2016
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„Schüßler-Salz Nr. 23 – Natrium bicarbonicum“, http://www.schuessler-salze-portal.de/23-natrium-bicarbonicum.html 05.10.2016
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„Helicobacter pylori Nos“, http://www.remedia-homoeopathie.de/helicobacter-pylori-nos/a250, 05.12.2016
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„11 Elm – Die Verantwortungsblüte“, http://www.bach-bluetentherapie.de/bachbluetentherapie/bachblueten/11-elm-die-verantwortungsbluete/, 05.12.2016
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„15 Holl – Die Herzöffnungsblüte“, http://www.bach-bluetentherapie.de/bachbluetentherapie/bachblueten/15-holly-die-herzoeffnungsbluete/, 05.12.2016
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„Osteopathie bei Verdauungsbeschwerden“, http://www.osteopathie.info/symptome/verdauung/, 05.12.2016
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„Chronische Gastritis“, http://www.chinesische-medizin-oldenburg.de/pages/behandlungsbeispiele/chronische-gastritis.php, 05.12.2016
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„Globuli gegen Sodbrennen“, https://www.globuli.de/wissen/behandlung/magen-darm/sodbrennen/, 05.12.2016
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„3 Beech – Die Toleranzblüte“, http://www.bach-bluetentherapie.de/bachbluetentherapie/bachblueten/3-beech-die-toleranzbluete/, 05.12.2016
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„23 Olive – Die Regenerationsblüte“, http://www.bach-bluetentherapie.de/bachbluetentherapie/bachblueten/23-olive-die-regenerationsbluete/, 05.12.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 08.03.2017 |
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