Hausmittel

Magensäure anregen: Lebensmittel-Tipps

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Die Ursache von zu wenig Magensäure (Hypo- oder Anazidität) ist zumeist eine Entzündung der Magenschleimhaut mit Rückbildung der Schleimhaut (atrophische Gastritis). Diese wird häufig durch eine fehlgeleitete Abwehr des Körpers gegen körpereigene Gewebe (Autoimmungastritis) oder die Besiedelung des Darms mit dem Bakterium Helicobacter pylori verursacht. Durch den Magensäuremangel können Beschwerden wie Verdauungsstörungen (Dysepsie), Sodbrennen, saures Aufstoßen, Durchfälle, Blähungen oder Mundgeruch entstehen [1][2]. 

Nur der Arzt kann abschließend klären, ob die Beschwerden tatsächlich von einem Mangel an Magensäure herrühren. Wurde festgestellt, dass ein Magensäuremangel vorliegt, so kann die Magensäureproduktion mit bestimmten Lebensmitteln angeregt werden.


Welche Lebensmittel regen die Magensäure an?

Ingwer ist bereits seit langer Zeit dafür bekannt, die Magensäure anzuregen. Er verhindert außerdem die Bildung von Geschwüren und wirkt Entzündungen entgegen. Ingwer kann aus der frischen Wurzel als Tee zubereitet eingenommen werden oder auch als Pulver aus der getrockneten Pflanze [3].

Bittere Lebensmittel stärken ebenfalls die Verdauung und regen die Säureproduktion an. Je bitterer der Geschmack ist, desto stärker ist die Wirkung im Magen. Salate wie Chicorée, Löwenzahn oder Endiviensalat, vor dem Essen als Vorspeise genossen, sind besonders empfehlenswert [3].

Auch verschiedene Kräuter- und Heiltees können dem Körper helfen, mehr Magensäure zu produzieren. Pfefferminze beschleunigt die Entleerung des Magens. Salbei, Melisse, Schafgarbe und Zimtrinde stimulieren das gesamte Verdauungssystem. Außerdem regen diese Heilpflanzen durch ihre Bitterstoffe nicht nur die Magensäure, sondern auch die Produktion von Galle und Bauchspeicheldrüsenenzymen an [4].

Verschiedene Kräuter wie Enzian und Wermut sind auch in Kräuterbitter-Likören enthalten. Diese können bei Verdauungsbeschwerden, die durch zu wenig Magensäure bedingt sind, helfen, sofern in kleinen Einheiten genossen [4].

Eine ausreichende Salzzufuhr – am besten nicht raffiniertes Meersalz oder Steinsalz – kann sich ebenfalls positiv auswirken. Nicht raffiniertes Salz ist zu bevorzugen, weil hier keine Zusatzstoffe wie Rieselhilfen oder ähnliches zugesetzt werden. Bei Vorliegen einer Bluthochdruckerkrankung (Hypertonie) ist eine vermehrte Salzzufuhr nicht ratsam [5].

Ein Glas Wasser mit einem Schuss Zitronensaft oder Apfelessig in der Früh auf nüchternen Magen getrunken, kann die Magensäureproduktion günstig beeinflussen. Zitronensaft enthält auch Vitamin C, das ebenfalls wichtig für die Verdauung ist [5].

Was ist außerdem empfehlenswert?

Auch die Gestaltung der Nahrungsaufnahme an sich kann die Magensäure anregen und die Verdauung schon beim Essen stärken. Beispielsweise sollte – wenn zu wenig Magensäure produziert wird – zum Essen nicht getrunken werden. Die Flüssigkeit vermischt sich nämlich unter anderem mit der Magensäure und verliert durch die Verdünnung an Konzentration. Die Nahrung kann dadurch nicht mehr so effizient aufgespalten werden [4].

Mahlzeiten in Ruhe und entspannter Umgebung ohne Ablenkung wie Fernsehen, Internet oder Zeitungen zu sich zu nehmen, fördert hingegen die Verdauung [4].

Ausreichendes Kauen der einzelnen Bissen ist ebenfalls ein wichtiger Schritt, um die Magensäureproduktion anzuregen. Dadurch hat der Körper mehr Zeit, sich auf die Aufspaltung der Nahrung einzustellen. Außerdem erleichtert eine gute Zerkleinerung im Mund die Arbeit des Magens [4].