Zu wenig Magensäure: Symptome (Diagnose)

210 Kopf Hals Magen 01

Der Mangel von Magensäure (Hypochlorhydrie) kann lange Zeit unbemerkt bleiben und sich erst durch Entzündungsprozesse im Magen äußern. Neben den Erscheinungen der Magenschleimhautentzündung (Gastritis) besteht die Gefahr eines Nährstoffmangels. Diese Symptome können durch andere Grunderkrankungen (z. B. des Darms) verursacht werden, daher ist eine ärztliche Untersuchung zur Sicherung der Diagnose unabdingbar.


Zu wenig Magensäure
Ursache 1: Helicobacter Pylori
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Druckgefühl oder Schmerzen in der Magengegend, Übelkeit oder Erbrechen, Nährstoffmangel.
Selbstdiagnose möglich?
Nein
Ab wann zum Arzt?
Bei Gewichtsverlust und Anämie: unverzüglich!
Symptome

Entzündungen im Magen können mit sehr unspezifischen Symptomen einhergehen. Ein Druckgefühl oder leichte Schmerzen in der Magengegend, Übelkeit mit oder ohne Erbrechen sind möglich. Eine Abneigung gegen Nahrung liegt in vielen Fällen ebenso vor. Nicht selten treten überhaupt keine Symptome auf und die Gastritis wird erst mit der Entstehung von Komplikationen (z. B. Blutungen) entdeckt [1]. Durch die reduzierte Magensäure kann es zu Mangelerscheinungen (Malabsorptionssyndrom) kommen, da die Säure an der Verwertung von Nährstoffen beteiligt ist. Der Mangel an Energie liefernden Nährstoffen verursacht häufig einen Gewichtsverlust [1]. Ein Mangel an Vitamin B12 kann ebenfalls entstehen. Vitamin B12 ist für die Bildung der roten Blutkörperchen notwendig. Ein Mangel kann deshalb zur Blutarmut (Anämie) führen. Eine Eisenmangelanämie ist zusätzlich möglich, da die Säure Eisen aufspaltet. Eine Anämie äußert sich durch Blässe, Müdigkeit oder schnell eintretender Atemlosigkeit bei Anstrengung [1]. Anämie und Gewichtsverlust gehören zu den Alarmsymptomen, die auch bei hochgradig bösartigen Erkrankungen (Krebserkrankungen) auftreten.

Diagnose

Die genaue Diagnose ist nur durch einen Arzt möglich. Ein Atemtest kann Aufschluss über die Besiedelung mit dem Bakterium Helicobacter pylori geben. Hierbei werden Stoffwechselprodukte des Bakteriums in der Atemluft registriert. Einen sicheren Nachweis liefert jedoch nur die Gewinnung von Magenschleimhautgewebe mittels einer Biopsie. Das entnommene Gewebe wird untersucht und eine Diagnosestellung ist möglich [1]. Zusätzlich werden bei der endoskopischen Entnahme des Gewebes zeitgleich der innere Zustand des Magens und das Stadium der Entzündung begutachtet. Die Diagnose einer Anämie erfordert ein Blutbild. Hier werden insbesondere die Eisenwerte und das Vitamin B12 erfasst [1].

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Zu wenig Magensäure
Ursache 2: Medikamente
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Übelkeit oder Erbrechen, Verdauungsstörungen, Nährstoffmangel.
Selbstdiagnose möglich?
Teilweise
Ab wann zum Arzt?
Bei Gewichtsverlust und Anämie: unverzüglich!
Symptome

Das Druckgefühl und die Schmerzen einer durch Medikamente ausgelösten Gastritis treten in weitaus geringerem Maße in Erscheinung als bei anderen Formen der Gastritis. Dies wird durch die schmerzstillende Wirkung der schädigenden Medikamente bedingt, welche die Symptome verschleiern oder unterdrücken. Außerdem kann ebenso ein Malabsorptionssyndrom mit Anämie und Gewichtsverlust auftreten. Auch Verdauungsstörungen und wiederkehrende Infektionen im Magen-Darm-Bereich sind möglich [1].

Diagnose

Im Vordergrund steht die Erfassung des Medikamentenkonsums, sowohl in Bezug auf die Dosierung als auch auf die Dauer der Einnahme. Je länger die Medikamenteneinnahme erfolgt, desto höher ist das Risiko einer Entzündung. Der Verdacht kann durch eine endoskopische Untersuchung der Magenschleimhaut bestätigt werden. In diesem Fall gibt ein detailliertes Blutbild Auskunft über eine eventuell vorliegende Anämie [1].

Sonstige Ursachen: Diagnose

Die Standard-Diagnostik bei oben beschriebenen Symptomen besteht aus der endoskopischen Untersuchung und der Erstellung eines Blutbildes. Hier können spezifische Werte abgefragt werden. Bei der sehr seltenen Autoimmunerkrankung Typ-A-Gastritis wird zum Beispiel gezielt nach Antikörpern gefahndet.

Es besteht auch die Möglichkeit, die Produktion der Magensäure durch eine Langzeit-Säuremessung (pH-Metrie) direkt zu erfassen. Mittels einer Sonde werden 24 Stunden lang quantitative Daten zur Säureproduktion gesammelt. Auch seelische Auslöser (z. B. Stress) können so in die Diagnostik mit einbezogen werden. Während der Messung setzt sich der Patient aufregenden Situationen gezielt aus, um die Wirkung von Stress auf die Magensäureproduktion zu erfassen [3].