Alternativmedizin
Homöopathie gegen Refluxkrankheit
Bei der Refluxkrankheit kommt es durch den wiederholten Rückfluss von Verdauungssäften aus dem Magen zu Sodbrennen und Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut [1]. Eine homöopathische Behandlung der Refluxkrankheit kann zur Linderung der typischen Symptomatik führen.Bei einem Fortbestehen der Beschwerden sollte sie mit einem Arzt abgesprochen sein [2].
Die Wahl des richtigen Präparates
Verschiedene homöopathische Arzneien haben sich bei der Behandlung der Refluxkrankheit bewährt. Doch sollte pro Patient nur jeweils eine zu Anwendung kommen. Die Wahl der richtigen Arznei gelingt anhand der jeweiligen Arzneimittelbilder. Diesen sind neben den Hauptbeschwerden auch individuelle Eigenschaften des Patienten zu entnehmen. Des Weiteren geben sie über die sogenannten Modalitäten Auskunft. Diese zeigen auf, unter welchen Bedingungen sich die Beschwerden des Patienten bessern oder verschlechtern [2][3].
Welche Globuli eignen sich zur Behandlung?
- Kennzeichnend für das Arzneimittelbild von Robinia sind: Durch das Erbrechen oder Aufstoßen werden die Zähne stumpf. Denn beides ist äußerst sauer. Von saurem Geruch können auch der Stuhl und der Schweiß des Patienten sein. Treten Magenschmerzen auf, so strahlen diese oft zwischen die Schulterblätter aus. Nach den Mahlzeiten machen sich ein Druckgefühl im Oberbauch und Blähungen bemerkbar. Die Beschwerden verschlimmern sich durch Kopfschmerzen und nach dem Essen, besonders wenn rohes Obst, Fettes oder Speiseeis verzehrt wurde [5].
- Dem Arzneimittelbild von Nux Vomica werden folgende Symptome zugerechnet: Neben Sodbrennen leidet der Patient an Übelkeit, Schluckauf und bitterem Aufstoßen. Seine Beschwerden stehen mit Stress, Völlerei und dem Genuss von Tabak, Kaffee, scharfen Speisen oder Alkohol in Verbindung. Der Patient ist sehr nervös, überempfindlich und leicht reizbar. Erleichterung bringen die Abendstunden, während seine Beschwerden morgens und nach dem Essen am stärksten sind [4][5].
- Für das Arzneimittelbild der Arznei Chamomilla sind folgende Symptome typisch: Der Patient leidet unter Sodbrennen und saurem, fauligem Aufstoßen. Er verlangt, Kaltes und Saures zu trinken. Magenschmerzen können bis in die Brust ausstrahlen. Sie verschlechtern sich nach dem Essen und am Morgen. Typischerweise ist der Patient übellaunig, mürrisch, leicht reizbar undüberempfindlich. Aufstoßen, Ärger, alkoholische Getränke, Kaffee und warme Speisen verstärken seine Beschwerden [4][5].
- Für das Arzneimittelbild der Arznei Bismutum subnitricum sind folgende Symptome charakteristisch: Die Speisen drücken im Magen schwer auf eine kleine Stelle. Der Patient verlangt, kaltes Wasser zu trinken. Meist erbricht er dieses aber sofort wieder. Bitteres Erbrechen nach den Mahlzeiten, übelriechendes Aufstoßen, ein metallischer Geschmack im Mund und eine langsam arbeitende Verdauung mit stinkenden Stühlen sind nicht untypisch. Die Beschwerden können sich verbessern, wenn der Kopf nach hinten getreckt wird [4][5].
- Das Arzneimittelbild der Arznei Iris ist durch folgende Symptome gekennzeichnet: Dem Patienten ist ständig übel. Die brennenden Magenschmerzen treten vor allem morgens und in Begleitung von Appetitlosigkeit, gedrückter Stimmung und saurem Aufstoßen auf. Morgens kann nach dem Aufstoßen eine klare, Fäden ziehende und saure Flüssigkeit ausgespuckt werden. Der Stuhl ist meist sauer und stark brennend. Die Beschwerden verschlechtern sich bei geistiger Anstrengung, anstrengender Bewegung und nach Mitternacht [4][5].
Ist die richtige Arznei gewählt, kann diese von allen Altersstufen folgendermaßen zu sich genommen werden:
- Dreimal täglich fünf Globuli der Potenz D 12.
Sobald eine Besserung auftritt, sollte die Einnahme beendet werden [2].
Was sollte bei der Anwendung beachtet werden?
Die Arzneien werden im Mund zergehen gelassen. Wer den Heilungsverlauf nicht stören will, der sollte eine halbe Stunde vor und nach der Einnahme auf den Genuss von Speisen, Kaffee, Zigaretten und alkoholischen Getränken verzichten. Im gleichen Zeitrahmen sollte auch der Kontakt mit ätherischen Ölen wie Menthol gemieden werden [2].
Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?
Bisweilen kann eine sogenannte homöopathische Erstverschlimmerung, eine zeitlich begrenzte Verschlechterung der Beschwerden, auftreten. Um Komplikationen zu vermeiden, sollte der Arzt von jedem Andauern der Beschwerden unterrichtet werden.
Quellenangaben
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Hartmud Köppen: Gastroenterologie für die Praxis, Thieme, 1. Auflage, 2010, S. 1 – 7
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Thomas Genneper, Andreas Wegener: Lehrbuch Homöopathie, Haug, 3. Auflage, 2011, S. 13 – 14, 71 – 75, 108, 172, 179, 222, 384 – 386
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„Was ist Homöopathie?“, https://www.dzvhae.de/homoeopathie-fuer-patienten/grundlagen-der-homoeopathie/definition.html, 01.03.2016
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Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Urban & Fischer, 4. Auflage, 2005, S. 490 – 492, 130 – 131, 90 – 195, 385 - 387
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Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre, Urban & Fischer, 4. Auflage, 2009, S. 487 – 492, 577, 118 – 120, 193 - 195
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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