Apfelessig gegen Refluxkrankheit

Wie und warum hilft Apfelessig bei der Refluxkrankheit?

Von einer Refluxkrankheit spricht man, wenn die sehr saure Magensäure durch den zu schwachen Muskelring zwischen Speiseröhre und Magen aufsteigt. Dadurch wird das Speiseröhrengewebe geschädigt [1]. Deshalb setzen Heilmittel oft bei der Magensäureproduktion an. Obwohl Apfelessig sauer schmeckt, wird er zu den basenbildenden Stoffen gezählt: Die Kombination aus den enthaltenen Mineralstoffen und den organischen Säuren kann den pH-Wert des Magens neutralisieren [2]. Zusätzlich erfordert die Verdauung von Apfelessig wenig Magensäure. Die organischen Säuren im Apfelessig zerfallen letztendlich zu Kohlenstoffdioxid (CO2). Dieses wird über die Lunge abgeatmet und stellt darum keine Säurebelastung für den Körper dar.

Apfelessig enthält viele Mineralstoffe, die für ein funktionierendes Immunsystem wichtig sind [3]. Dazu gehören Magnesium, Kalzium und Kalium. Bei einer Refluxkrankheit ist ein intaktes Immunsystem wichtig. Es unterstützt das geschädigte Speiseröhrengewebe beim Heilungsprozess und kann dafür sorgen, dass es sich nicht weiter entzündet.Zusätzlich wird dem Apfelessig nachgesagt, dass er verschiedene Enzyme enthält, die bei der Verdauung anderer Nahrungsmittel helfen [4]. Dadurch wird die Darmpassage beschleunigt und der Magen wird nicht überdehnt, was die Sodbrennen Beschwerden verstärken könnte.

Äpfel und der daraus entstehende Essig enthalten außerdem den Quellstoff Pektin. Die Kohlenhydratverbindung verändert unter dem Einfluss von Wasser und der Magensäure ihre Struktur und quillt zu einem Gel auf. Es legt sich schützend über die Magen- und Speiseröhrenschleimhaut und verhindert so, dass die aggressive Magensäure das Gewebe weiter schädigen kann.

Apfelessig scheint eine antibakterielle Wirkung zu haben [5]. Das ist wichtig, da normalerweise die Magensäure das Verdauungssystem vor Bakterien schützen soll. Wird die Säure nun während der Reflux-Therapie reduziert, hilft Apfelessig, eine Überwucherung des Verdauungstraktes durch Bakterien zu vermeiden. Zusätzlich liegt bei Patienten mit Refluxbeschwerden häufig eine Infektion des Magens mit Helicobacter pylori Bakterien vor. Der Essig schützt eventuell vor dem zu starken Einfluss der Bakterien auf die Schädigung der Magenschleimhaut. Trotzdem kann wahrscheinlich bei dieser Kombination der Beschwerden nicht auf eine zusätzliche antibiotische Therapie verzichtet werden.

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Wie bei vielen Hausmitteln gibt es für Apfelessig keine eindeutige Anweisung zur Dosierung. Meist wird empfohlen, zwei Esslöffel Apfelessig in einem Glas Wasser dreimal am Tag vor den Mahlzeiten einzunehmen [6]. Da der Geschmack eventuell unangenehm sein könnte, kann das Getränk mit einem Löffel Honig gesüßt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass süße Lebensmittel Reflux-Beschwerden auch verstärken können. Es ist auszuprobieren, ob eine kleine Menge Honig ausreicht. Die Behandlung sollte über einige Tage bis Wochen durchgeführt werden. Im Falle eines Erfolgs sollte sich dieser nach etwa einer Woche zeigen.

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Bei der Einnahme von Apfelessig kann es zu einem unangenehmen, teilweise als metallisch beschriebenen Geschmack im Mund kommen. Auch ein Brennen auf der Zunge ist möglich. Sollten die Nebenwirkungen mit der Zeit nicht nachlassen, ist von der weiteren Einnahme abzuraten. Andere Methoden zur Reduktion von Reflux sind dann zu empfehlen.

Hin und wieder unter Sodbrennen zu leiden ist ungefährlich und kann mit Hausmitteln behandelt werden. Besteht jedoch regelmäßig über einen langen Zeitraum eine Refluxkrankheit, sollte der Hausarzt oder ein Gastroenterologe aufgesucht werden. Dieser kann dann untersuchen, ob bereits Verletzungen der Speiseröhre vorliegen.