Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): Prävention

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Die Refluxkrankheit ist eine für viele Betroffene sehr belastende Erkrankung und kann zu beträchtlichen Einschränkungen im Alltag führen. Wenn die richtigen Präventionstipps konsequent beachtet werden, kann dem ständigen Reflux der Magensäure jedoch vorgebeugt werden. Vor allem Übergewicht, ein hoher Genussmittelkonsum, üppige, fettige Mahlzeiten, viel Stress und vergangene Operationen an der Speiseröhre erhöhen das Risiko einer Refluxkrankheit. Auch in den letzten Wochen der Schwangerschaft klagen viele Frauen über wiederkehrende Sodbrennattacken. Die im nachfolgenden Text beschriebenen Präventionsmaßnahmen helfen der Refluxkrankheit vorzubeugen bzw. das Sodbrennen zu lindern [1].


Präventionsmöglichkeiten

Die häufigste Ursache für die Entstehung der gastroösophagealen Refluxkrankheit ist eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels. Wenn der Magen überlastet wird und viel Magensäure produzieren muss, kann die aggressive Säure schnell den unnatürlichen Weg in die Speiseröhre einschlagen. Daher zielen die wichtigsten Präventionstipps auf eine Anpassung der Essgewohnheiten. Hierbei hat es sich bewährt,Zwischenmahlzeiten am Vormittag und Nachmittag einzuführen. Zu den Hauptmahlzeiten wird so weniger gegessen und der Magen entlastet. Spätabendliche oder nächtliche Snacks hingegen sind ein Tabu, da die Verdauung zu dieser Uhrzeit nur eingeschränkt arbeitet. Bei der Anpassung der Essgewohnheiten sollte der natürliche Biorhythmus beachtet werden.

Um dem sauren Reflux während des Schlafens zu verhindern, empfiehlt es sich, den Oberkörper mit einem zusätzlichen Kopfkissen höher zu lagern. Die Schwerkraft verhindert damit das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre. Sehr fettige Speisen sind schwerer zu verdauen und liegen länger im Magen. Um die Verdauung zu erleichtern, muss mehr Magensäure produziert werden, wodurch es schneller zu Sodbrennbeschwerden kommt. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt daher eine große Rolle in der Prävention der Refluxkrankheit [1]. Je nach individueller Verträglichkeit können weitere Lebensmittel Refluxattacken auslösen. Dazu zählen unter anderem scharfe Gewürze, Knoblauch, Süßigkeiten, Wurst und (kohlen-)säurehaltige Getränke. Genussmittel wie Alkohol, Kaffee und Tabak können die Krankheit ebenfalls verschlimmern [3]. Wenn dem Konsum nicht vollständig entsagt werden kann, kann ein maßvoller Umgang zur Prävention beitragen.

Stress im Alltag ist für viele Menschen kaum zu vermeiden. Er zählt nicht nur zu den Ursachen der Refluxkrankheit, sondern kann auch zu einer Magenschleimhautentzündung führen. Prinzipiell sollten Betroffene auf Warnsignale ihres Körpers hören und kleine Auszeiten in den Tagesablauf einbauen. Ausdauersport oder Yoga können ebenso einen Ausgleich schaffen und die Erkrankung positiv beeinflussen. Bestimmte Arzneimittel können die natürliche Refluxbarriere schwächen und eine Refluxerkrankung auslösen. Bei dem Verdacht, dass Medikamente auslösend für den Reflux sein könnten, kann der behandelnde Arzt die Medikamentenliste überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Starke Anstrengungen, häufiges Bücken und schwere körperliche Arbeiten erhöhen den Druck im Bauch und den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre. Daher sollten diese Tätigkeiten soweit wie möglich vermieden werden. Übergewicht hat viele negative Auswirkungen auf den Körper und gilt als eine der Ursachen der gastroösophagealen Refluxkrankheit [1]. Eine Gewichtsabnahme hat bereits vielen Menschen geholfen, ihre Beschwerden zu verringern und wird daher zur Prävention empfohlen. Auch enge Kleidung erhöht den Druck im Bauchraum und sollte durch eine lockere Garderobe ersetzt werden. Viele der hier genannten Maßnahmen können auch sinnvoll bei Sodbrennen in der Schwangerschaft eingesetzt werden. Grundsätzlich gilt, dass jedem Betroffenen andere Präventionsmaßnahmen helfen. Ein allgemeingültiges Konzept zur Vorbeugung gibt es daher leider nicht. Es erfordert viel mehr ein Ausprobieren und konsequentes Einhalten der präventiven Maßnahmen [2].