Erosive Refluxösophagitis (ERD): Behandlung
Die erosive Refluxösophagitis (ERD) ist ein Krankheitsbild, das selbst nur bedingt therapiert werden kann und eine Umstellung der Ernährung und Lebensweise beinhalten muss. Eine ärztliche Behandlung ist für die Vermeidung von Auswirkungen wichtig. In diesem Text wird darauf eingegangen, was getan werden kann, um die erosive Refluxösophagitis zu lindern.
Durch die herabgesetzte Spannung im unteren Speiseröhrenschließmuskel kann Reflux und somit eine erosive Refluxösophagitis entstehen. Die Entzündung entsteht aufgrund eines chronisch verminderten Verschlussmechanismus. Sie klingt bei Beibehaltung der bisherigen Lebens- und Ernährungsweise nicht von alleine ab. Die Entzündung lässt sich ohne Änderung des Lebensstiles nur schwer therapieren. Es gibt jedoch Mittel, um die Entzündung etwas zu lindern.
Als Hausmittel helfen beispielsweise Eibisch und Kamille. Eibisch wirkt reizlindernd, schützt die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre. Sie neutralisiert die Säure, wirkt somit basisch. Die Spannung des Schließmuskels kann wieder erhöht werden. Als Tagesdosis für einen Tee empfiehlt sich eine Menge von 6 g Wurzeln oder 5 g Blätter. Kamille kann als Tee oder Extrakt eingenommen werden. Sie ist neben der basenspendenden Wirkung als universales Schleimhautmittel bekannt. Basenspender können die Spannung des Schließmuskels positiv beeinflussen [1].
Schüßler-Salze können durch eine Beeinflussung der Säuren-Basen-Balance mindernd auf den Reflux und die damit einhergehende Entzündung wirken. Die Schüßler-Salze Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum) helfen dem Körper die aggressive Wirkung der Säuren abzumildern [2]. Nr. 23 (Natrium bicarbonicum) besitzt die Fähigkeit zur Abpufferung von saurem Magensaft. Das Mittel wird damit zur Behandlung von säurebedingten Beschwerden wie der erosiven Refluxösophagitis eingesetzt [3]. Von den homöopathischen Wirkstoffen kann Robinia D4 bei Refluxösophagitis eingesetzt werden. Es vermindert die übermäßige Säureproduktion und schützt damit die Speiseröhre [4]. Die Bachblüte Nr. 3 (Beech) wird bei Magen-Darm-Problemen eingenommen, um den Spannungszustand des Schließmuskels zu beeinflussen [5].
Um die erosive Refluxkrankheit zu therapieren und die Entzündung abheilen zu lassen, sind Säureblocker eine der effektivsten Behandlungsmöglichkeiten. Sie hemmen die Magensäureproduktion, der Speisebrei ist damit weniger sauer und der Spannungszustand des Schließmuskels steigt.
Bringt eine Therapie mittels Säureblocker kein zufriedenstellendes Ergebnis, ist es möglich in einer Operation die Spannung des Schließmuskels zu erhöhen. Meist ist kurze Zeit nach der Operation bereits mit einer Besserung zu rechnen [6].
Eine große Menge an Magensäure ist meist durch chronische Übersäuerung bedingt und muss behandelt werden. Die Entzündung klingt meist nicht von alleine ohne Ernährungsumstellung ab.
Es gibt verschiedene Hausmittel, die hemmend auf die Säureausschüttung im Magen wirken. Die Kartoffel ist als Heilmittel aus der Küchenapotheke wohlbekannt. Sie wirkt der übermäßigen Produktion von Säure entgegen und kann als roher Kartoffelsaft eingenommen werden. Denselben Effekt erzielt auch Leinsamen, der puffernd auf die Säure reagiert und damit die Menge reduziert. Diese Mittel müssen über längerer Zeit regelmäßig eingenommen werden, um einen Erfolg erzielen zu können [1].
Die Schüßler-Salze Nr. 9 und Nr. 10 wirken beide reduzierend auf die Säuremenge, da sie die Fähigkeit zur Neutralisation besitzen. Um Linderung zu erreichen, muss diese Therapie über mindestens 8–12 Wochen erfolgen [2]. Homöopathie wirkt durch Robinia D4 ausgleichend auf die übermäßige Säureproduktion [4]. Bei den Bachblüten kann ebenfalls die Nr. 3 (Beech) eingenommen werden. Dies gilt als generelles Mittel bei Magen-Darm-Beschwerden, da es beruhigend auf den Magen und die Produktion an Säure wirkt [5].
Säureblocker wirken nicht nur auf den Spannungszustand des Schließmuskels, sondern reduzieren hauptsächlich die Menge an Magensäure. Damit wird eine starke Verminderung des Refluxes erreicht und eine Reizung der Speiseröhre beendet.
Im Bereich ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Behandlungsmöglichkeiten der sonstigen Ursachen
Eine seltene Ursache der erosiven Refluxösophagitis ist die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Diese Infektion wird mithilfe einer speziellen Therapie bekämpft. Dabei werden drei verschiedene antibiotische Wirkstoffe und zusätzlich Säureblocker eingenommen.
Quellenangaben
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Siegfrid Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Rezepturen und Anwendung. Band 2. Elsevier Verlag, 2013, S. 81.
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Karoline Dichtl: Schüßler-Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren. Georg Thieme Verlag, 2011, S. 58.
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Günther Heepen: Schüßler-Salze. Gräfe und Unzer, 2015.
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„Sodbrennen“, http://lexikon-der-homoeopathie.de/krankheiten/sodbrennen.htm, 25.02.2016
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„Bachblüten hilft dem Magen“, http://www.apotheke-mayr.com/G..., 23.03.2016
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„OP bei Zwerchfellbruch und Sodbrennen“, http://www.drfeil.at/index.php/operationen/information-zu-operationen/op-bei-zwerchfellbruch-and-sodbrennen/, 24.03.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 09.06.2016 |
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