Extraösophagealer Reflux: Prävention

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Beim extraösophagealen Reflux überwindet die Magensäure die Speiseröhre, wodurch neben dem Sodbrennen auch Beschwerden im Rachenraum vorhanden sind. Besonders eine starke gastroösophageale Refluxkrankheit kann schnell mit extraösophagealen Symptomen einhergehen. Eine Refluxkrankheit kann zwar nicht immer geheilt, aber durch gezielte Präventionsmaßnahmen unter Kontrolle gehalten werden. Sollte eine überempfindliche Speiseröhre Ursache der Beschwerden sein, verhilft eine gezielte Ernährungshygiene zur Beschwerdefreiheit. Ein Zwerchfellbruch geht hingegen mit zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit und einem Völlegefühl nach dem Essen einher. Der nachfolgende Artikel wird näher auf die Präventionsmaßnahmen der zugrundliegenden Ursachen eingehen und weitere wertvolle Tipps geben [1].


Extraösophagealer Reflux
Ursache 1: Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Regelmäßiges Sodbrennen, Brennen im Rachen, chronisches Husten, häufige Infekte, ständige Heiserkeit, schlechter Geschmack im Mund [1]

Der gastroösophageale Reflux betrifft hierzulande jeden Fünften und zeichnet sich durch krankhafte Erschlaffungen des Speiseröhrenschließmuskels aus. Der ständige saure Reflux, der auch bis in den Rachenraum gelangen kann, ist auf Dauer sehr belastend und auch gefährlich für die Gesundheit. Um das körperliche und seelische Wohl nicht zu gefährden, können nachfolgende Präventionsmaßnahmen ausprobiert werden. Anstatt üppiger Mahlzeiten punktuell zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot, sollten mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt eingenommen werden. Eine zusätzliche Essenszeit am Vormittag und Nachmittag, nimmt den Hunger und verteilt die Nahrungsaufnahme gleichmäßiger über den Tag. Es sollte hierbei im Hinterkopf behalten werden, dass ein überfüllter Magen schneller zu Refluxereignissen führt. Bei der Nahrungsaufnahme empfiehlt es sich, langsam und in Ruhe zu essen, damit nicht über den Hunger gespeist wird. Jeder Körper folgt einer inneren Uhr, dem sogenannten Biorhythmus. Dieser sorgt dafür, dass nachts der Körper zur Erholung herunterfährt und tagsüber aktiviert wird. Nächtliche Snacks können daher vom Verdauungstrakt nicht entsprechend verarbeitet werden, liegen schwerer im Magen; sie lösen reaktiv einen Rückfluss der Salzsäure aus. Doch nicht nur die Uhrzeit und Menge der Mahlzeiten, sondern auch die Inhaltstoffe spielen für die Prävention eine entscheidende Rolle. Fettige Speisen können beispielsweise schwerer angedaut werden, verbleiben länger im Magen, erhöhen damit die Magensäureproduktion und führen zu mehr (extraösophagealen) Refluxattacken. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung steht daher im Mittelpunkt zur Vorbeugung der Beschwerden. Insbesondere Genussmittel wie Alkohol, Tabak und Kaffee reizen über verschiedene Mechanismen den Magen oder schwächen die trennende Muskelbarriere. Ein maßvoller Konsum oder gegebenenfalls eine Entwöhnung können zur Prophylaxe erheblich beitragen [5]. Eine Gewichtsnormalisierung bei bestehendem Übergewicht kann das wiederholte Auftreten des extraösophagealen Reflux verhindern oder die Entstehung gar im Keim ersticken [2]. Auch Stress löst über hormonelle Veränderungen im Körper eine Refluxkrankheit aus. Zur Prävention sollte der Alltagsstress soweit wie möglich vermieden oder entsprechend kompensiert werden. Ausdauersport, Yoga oder gezielte Entspannungsübungen sind hierbei dienlich [1].

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Extraösophagealer Reflux
Ursache 2: Überempfindliche Speiseröhre (hypersensitiver Ösophagus)
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Sodbrennen nach dem Essen, Brennen beim Konsum von hochprozentigem Alkohol, scharfen Gewürzen und pikanten Lebensmitteln [5]

Beim Vorliegen einer überempfindlichen Speiseröhre nimmt der Betroffene natürliche Refluxereignisse stärker als andere Menschen wahr. Gerade nach der Nahrungsaufnahme kommt es im Rahmen des Verdauungsprozesses zu einem natürlichen Reflux, der sehr schmerzhaft wahrgenommen wird. Aber auch reizende Lebensmittel wie starker Alkohol, Chilischoten oder säurehaltiger Saft können bereits ausreichen, um Schmerzen zu bereiten[ 5]. Die Prävention zielt daher darauf ab, in den natürlichen Verdauungsvorgang bewusst einzugreifen. Die im oberen Abschnitt beschriebenen vorbeugenden Maßnahmen sind hierbei sehr hilfreich. Hinzukommend sollten die reizenden Lebens- und Genussmittel unbedingt gemieden werden [1].

Extraösophagealer Reflux
Ursache 3: Zwerchfellbruch (Hiatushernie)
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Sodbrennen, Übelkeit, Völlegefühl [4]

Die zunehmende Bindegewebserschlaffung im Alter sowie ungünstige Druckverhältnisse zwischen Brust- und Bauchraum sind Ursache der weitläufigen Verbreitung der Zwerchfellhernie im höheren Lebensalter. Damit einem Zwerchfellbruch vorgebeugt wird, sollte der Druck im Bauchraum nicht zu stark ansteigen. Eine stopfende oder blähende Ernährung gilt es daher zu vermeiden. Verstopfungen führen zu starkem Pressen beim Stuhlgang, wodurch der Magen hernieren kann. Vor allem bei Übergewicht drückt das überschüssige Fettgewebe auf die Bauchorgane und begünstigt einen Zwerchfellbruch. Eine abwechslungsreiche Ernährung und ein Gewicht im Normbereich sind daher wichtige präventive Maßnahmen [4]. Bei bestehendem Zwerchfellbruch mit extraösophagealem Reflux sind die diätetischen Maßnahmen aus dem ersten Abschnitt bereits hilfreich [1].

Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen

Alkoholund Nikotinmissbrauch lösen nachweislich Refluxattacken aus. Zur generellen Prävention oder Verbeugung erneuter Episoden sollte der Konsum unterlassen oder stark eingeschränkt werden [3].