Nicht-erosive Refluxkrankheit (NERD): Symptome (Diagnose)
Typische Beschwerden der nicht erosiven Refluxkrankheit können ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein (Sodbrennen), saures Aufstoßen, Luftaufstoßen, Druckgefühl hinter dem Brustbein sein. Zudem können Schluckbeschwerden, Verschlucken von Nahrungsresten, Brennen auf Höhe des Magens, Oberbauchschmerzen allgemein, Übelkeit, Erbrechen und Völlegefühl hinzukommen [1] [2]. Diese Symptome werden häufig durch eine vornübergebeugte Haltungen wie Bücken sowie Pressen oder Anstrengungen, Stress und Rückenlage verstärkt [1].
Weil die Beschwerden sehr vielfältig sind und durch unterschiedliche Ursachen ähnliche Symptome hervorgerufen werden, kann die Diagnosenstellung für einen Laien schwierig sein. Bei ausbleibender Besserung wird der Kontakt zu einem Arzt empfohlen.
Sodbrennen, saures Aufstoßen, Verschlucken von Essensresten, Oberbauchschmerzen, Luftaufstoßend und Übelkeit/Erbrechen sind häufige Beschwerden der nicht erosiven Refluxkrankheit. Diese sind häufig durch eine falsche Ernährung und Lebensweise bedingt. Die Symptome können mehrmals täglich, vor allem nach den Mahlzeiten auftreten. Auch Bücken, Pressen, Anstrengung und Rückenlage können die Symptome hervorrufen oder verstärken. Sodbrennen tritt auch häufig am Abend oder in der Nacht auf [1].
Das Beschwerdebild ähnelt sehr dem der anderen möglichen Ursachen. Bei Übergewicht lässt sich durch einzelne Verhaltensänderungen herausfinden, ob die Ursache in einer falschen Ernährungs- und Lebensweise begründet ist. So bietet sich ein Umstieg auf kleine fettarme Mahlzeiten, der Verzicht auf säurebildende Nahrungsmittel (Kaffee, süße Speisen, Alkohol u.v.m.) und Schlafen mit erhöhtem Oberkörper an [1]. Bessern sich so die Beschwerden, kann die Diagnose bereits gestellt werden.
Sodbrennen, saures Aufstoßen, Luftaufstoßen und ein Druckgefühl hinter dem Brustbein können Hinweise auf durch eine Übergewicht bedingte nicht erosive Refluxkrankheit sein. Häufig steht Übergewicht in Zusammenhang mit Gelenkbeschwerden, Bewegungseinschränkungen, Bluthochdruck und frühzeitiger Erschöpfung. Die Beschwerden können mehrmals täglich auftreten und sich auch dauerhaft präsentieren. Das Sodbrennen kann durch fettreiche Mahlzeiten, Mahlzeiten am späten Abend und Anstrengung verstärkt werden [1].
Übergewicht lässt sich z. B. mit Hilfe des Body-Mass-Index (BMI) bestimmen. Dieser ergibt sich wie folgt: Körpergewicht in kg/Körpergröße in (m)2. Liegt der BMI zwischen 25,0 und 29,0 spricht man von Übergewicht. Ist der BMI über 30,0, handelt es sich um Fettleibigkeit (Adipositas). Diese kann mit vielen anderen Erkrankungen wie Diabetes und der Koronaren Herzkrankheit vergesellschaftet sein. Für die Diagnose dieser Erkrankungen sind ein Blutzuckertest, Ruhe-EKG und ein Belastungs-EKG sinnvoll [1].
Beschwerden durch eine Hiatushernie treten vor allem ab dem 50. Lebensjahr in Erscheinung. Bei den über 60-Jährigen beträgt die Häufigkeit einer Hernie 30–50 %. 60 % der Betroffenen haben jedoch keine Symptome. Häufige Beschwerden sind Sodbrennen, saures Aufstoßen, Schluckbeschwerden, Oberbauchschmerzen, Schmerzen hinter dem Brustbein, Völlegefühl und Übelkeit. Im Bereich der Hernie kann es zu Blutungen kommen, die über einen längeren Zeitraum zu einer Blutarmut und Symptomen wie Blässe und Schwäche kommen [1].
Die Hiatushernie ist keine Selbstdiagnose. Eine sichere Diagnose lässt sich lediglich über bildgebende Verfahren stellen. In einer Röntgenaufnahme ist durch die Hernie ein Teil des Magens im Brustkorb erkennbar. Eine weitere Möglichkeit ist der Ösophagusbreischluck. Hierfür wird Kontrastmittel geschluckt, sodass die Speiseröhre besser dargestellt werden kann. Außerdem lässt sich eine Hiatushernie während einer Speiseröhrenspiegelung erkennen [2].
Diagnose der sonstigen Ursachen:
Auch Alkohol kann eine Ursache für die nicht erosive Refluxkrankheit sein. Durch Alkohol entstehen ebenfalls die typischen Symptome wie saures Aufstoßen, Sodbrennen, Luftaufstoßen, Oberbauchschmerzen. Ob Alkohol die hauptsächliche Ursache für die Beschwerden ist, lässt sich durch einen längeren Verzicht feststellen. Sollten sich die Beschwerden dadurch lindern, ist eine Selbstdiagnose möglich [1].
Im Rahmen einer Schwangerschaft kann es ebenfalls zu Sodbrennen und den anderen Beschwerden kommen. Häufige Begleitsymptome sind Übelkeit und Erbrechen sowie ein Spannungsgefühl der Brüste. Die Diagnose lässt sich über einen Schwangerschaftstest oder einen Besuch beim Frauenarzt (HCG-Test, Ultraschall) stellen [1][3].
Quellenangaben
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Gerd Herold et al.: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2014, S. 240, S. 433-434, S. 714.
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Markus Müller et al.: Chirurgie. Medizinische Verlags - und Informationsdienste Breisach, 2014, S. 279-280.
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Gätje et al.: Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe. Georg Thieme Verlag, 2015, S. 410-411.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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