Reflux beim Baby: Ärztliche Behandlung
Auch bei Babys besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer operativen Behandlung der Refluxbeschwerden [1][2]. Allerdings wird eine Antireflux-Operation nur in Betracht gezogen, wenn alle anderen Maßnahmen über einen längeren Zeitraum keine Wirkung zeigen [4][5]. Typische Symptome sind wiederholte Lungenentzündungen, ausgelöst von verschlucktem Mageninhalt, Erbrechen und Gedeihstörungen [4][5].
Zudem kann das Auftreten von lebensbedrohlichen Folgen der Refluxerkrankung oder eine anatomische Ursache des Refluxes, aufgrund einer Fehlbildung, eine Operation rechtfertigen [5].
Eine Antireflux-Operation ist die einzige Methode, die Ursache eines krankhaften Refluxes zu beheben und bietet deswegen gute Heilungschancen [5]. Die Beschwerden lassen in der Regel sehr schnell im Anschluss an die Operation nach, können aber in einzelnen Fällen nach einiger Zeit wieder auftreten [3].
Operationsverfahren
Es existieren eine Vielzahl verschiedener Operationstechniken. Allen gemeinsam ist, dass das untere Ende der Speiseröhre durch den oberen Teil des Magens umschlungen wird [1]. Dadurch wird dieser Bereich verengt und der Mageninhalt kann nicht mehr in die Speiseröhre gelangen [1].
Prinzipiell wird zwischen zwei Operationstechniken unterschieden: der „offenen“ und der „laparoskopischen“ Technik [1]. Bei der offenen Operation wird ein größerer Schnitt direkt über dem Magen gemacht [1]Bei einer laparoskopischen Operation hingegen wird durch mehrere kleinere Zugänge mithilfe einer Kamera in Schlüssellochtechnik operiert [1]. Im Folgenden werden die beiden Techniken näher betrachtet.
Offene Antirefluxplastik
Bei der Operation lockert der Chirurg den oberen Teil des Magens und bildet eine Schlinge, die er um das untere Ende der Speiseröhre wickelt [1]. Eine offene Operation hat den Vorteil, dass der Operateur einen besseren Überblick über das Operationsgebiet hat und kann bei unvorhergesehenen Schwierigkeiten schneller reagieren kann [1]. Allerdings braucht das Kind auch länger, um sich von der Operation zu erholen und hat eine größere Narbe [1]. Bei Kindern gehen die Beschwerden in der Regel schnell zurück und die Erfolgsraten der Operation liegen um die 90 Prozent [1][4]. Trotzdem können aber weiterhin Medikamente notwendig sein [2][3].
Laparoskopische Antirefluxplastik
Bei der laparoskopischen Operation wird über sehr kleine Schnitte mithilfe einer Kamera und feinen Instrumenten operiert. Grundsätzlich wird aber das Gleiche wie bei einer offenen Antirefluxplastik durchgeführt [1][5]. Durch die geringen Verletzungen haben die Kinder weniger Schmerzen und kommen schneller wieder auf die Beine [1]. Allerdings muss im Falle einer Komplikation trotzdem ein großer Bauchschnitt gemacht werden [1]. Da die Vorteile überwiegen, wird in Deutschland fast nur noch dieses Verfahren angewendet [5].
Auch hier sind die Erfolgschancen sehr hoch und meist können die Kinder nach einigen Tagen mit weniger Beschwerden das Krankenhaus verlassen [1]. Allerdings zeigen neuere Studien auch, dass fast die Hälfte aller operierten Kinder, unabhängig vom Operationsverfahren, nach sechs Monaten wieder Medikamente nehmen muss [3].
Quellenangaben
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„Gastroösophagealer Reflux“, http://www2.medizin.uni-greifswald.de/ki_chir/index.php?id=538, 22.05.2016
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„Infoletter Kinderchirurgie 08/2009“, https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/Chirurgie/kinderchirurgie/Infoletter_08_GOER.pdf, 22.05.2016
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E. Pascoe, T. Falvey, A. Jiwane: „Outcomes of fundoplication for paediatric gastroesophageal reflux disease“, Pediatric Surgery International, 2016, S. 353–361.
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G. Marx, P. Müller: „Die gastrooesophageale Refluxkrankheit im Säuglings- und Kindesalter“, Paediatrica, 16/2, 2005, S. 12–17.
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„Gastro-ösophagealer Reflux im Kindesalter“, http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/006-071l_S1_Gastro-%C3%B6sophagealer_Reflux_Kindesalter_G%C3%96R_2015-03.pdf, 22.05.2016.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 14.06.2016 |
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