Alternativmedizin

Schüßler-Salze gegen Reflux (Baby)

4371629
© PantherMedia / Anna Leopolder

In den ersten Lebensmonaten kommt es bei vielen Babys zum sogenannten Reflux. Dieser ist durch das Ausspucken oder Erbrechen der Nahrung gekennzeichnet. Begleitend können Unruhe und Weinen nach dem Trinken auftreten. Betroffene Babys werden bisweilen als „Spei- oder Spuckbabys“ genannt [1]. Eine Behandlung mit Schüßler-Salzen kann beim Reflux des Babys hilfreich sein [2]. Hierbei sollten jedoch die weiter unten erwähnten Anzeichen berücksichtigt werden, die angeben, wann ein Arzt oder eine Hebamme über die Beschwerden informiert werden soll.


Die Wahl des richtigen Präparates

Die Therapie mit Schüßler-Salzen geht auf den deutschen Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898) zurück. Er war der Überzeugung, dass Krankheitssymptome auf den Mangel einer bestimmten chemischen Verbindung zurückzuführen sind. Die Gabe der benötigten chemischen Verbindungen sei besonders dann wirksam, wenn diese vor der Verabreichung schrittweise verdünnt (Potenzierung) wurde. Die in der Therapie eingesetzten verdünnten chemischen Verbindungen werden heute als Schüßler-Salze bezeichnet. Für die Auswahl der richtigen Arznei können neben den Hauptbeschwerden des Babys auch farbliche oder strukturelle Eigenheiten seines Gesichtes von Belang sein. Auffällige Beschaffenheit des Gesichtes werden mithilfe der sogenannten Anlitzdiagnose mit spezifischen Schüßler-Salzen in Verbindung gebracht [2][3].

Welche Schüßler-Salze eignen sich zur Behandlung?

  1. Aus der Verbindung von Natronlauge und Phosphorsäure entsteht die chemische Verbindung Natriumphosphat. Aus ihr wird das Schüßler-Salz Nummer 9, Natrium phosphoricum, gewonnen. Dieses findet nach der Lehre des Dr. Schüßler bei Störungen des Fettstoffwechsels und des körpereigenen Säurehaushaltes Anwendung. Bei Säuglingen kann Natrium phosphoricum angewandt werden, wenn es zu Spucken kleiner Nahrungsmengen nach dem Stillen oder Füttern kommt. Natrium phosphoricum ist besonders dann hilfreich, wenn die Haut des Babys besonders fettig oder trocken ist und sein Schweiß sauer riecht [2][4].
  2. Magnesiumphospat ist eine chemische Verbindung, die im menschlichen Körper zum Beispiel in den Muskeln, den Knochen und im Gehirn gefunden werden kann. Aus ihr wird das Schüßler-Salz Nummer 7, Magnesium phosphoricum, hergestellt. Magnesium phosphoricum ist dann angezeigt, wenn das Aufstoßen oder Erbrechen der Nahrung von Bauchschmerzen wie zum Beispiel Blähungskoliken begleitet ist. Die Arznei kann hilfreich sein, wenn das Baby ohne Unterlass schreit, unruhig und übermüdet ist oder schlecht einschläft [2][5][6].
  3. Aus Kieselerde wird das Schüßler-Salz Nummer 11, Silicea, hergestellt. Silicea kann dem Baby verabreicht werden, wenn dieMuttermilch nicht vertragen oder gänzlich abgelehnt wird. Die Arznei ist besonders dann wirksam, wenn die Haut des Babys wie frisch poliert aussieht: Die Haut glänzt und lässt keine Poren oder sonstige Unebenheiten erkennen. Dieses Phänomen kann vor allem auf der Nase und der Stirn bemerkt werden [2][7].


Die erwähnten Schüßler-Salze können beim Reflux dem Baby folgendermaßen verabreicht werden:

  • Bei akuten und starken Beschwerden werden alle fünf Minuten drei Globuli der Potenz D6 gegeben, höchstens fünfmal täglich.
  • Bei chronischen Beschwerden werden einmal täglich drei Globuli der Potenz D6 gegeben.

Sobald eine Besserung auftritt kann die Einnahme reduziert oder ausgesetzt werden [2].

Was sollte bei der Anwendung beachtet werden?

Die Wirkstoffe der Schüßler-Salze werden von der Mundschleimhaut aufgenommen. Deshalb sollten die Globuli im Mund des Babys zergehen gelassen werden. Dies wird erreicht, indem sie dem Baby zwischen Unterkiefer und Wange gelegt werden. Die Globuli sollten frühestens eine halbe Stunde nach den Mahlzeiten verabreicht werden [2].

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Die Behandlung des Refluxes beim Baby mit Schüßler-Salzen ist nebenwirkungsfrei. Der Arzt oder die Hebamme sollten benachrichtigt werden,

  • wenn das Baby nach dem Stillen hustet oder weint,
  • sich häufig erbricht oder wenn
  • der Reflux mehrmals täglich auftritt.

Ein rascher Arztbesuch ist anzuraten,

  • wenn das Baby unter Schluckbeschwerden leidet,
  • an Gewicht verliert,
  • anhaltend weint, wimmert oder
  • mehr als zwei Mahlzeiten auslässt [1].