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Anti Reflux Babynahrung: Worauf sollte man achten?

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Bei Neugeborenen befindet sich der junge Verdauungstrakt noch immer in der Entwicklung und muss sich an die neue Milchnahrung erst gewöhnen. Obwohl viele Babys in den ersten Lebensmonaten häufig spucken, werden nur selten negative Auswirkungen auf den Säugling beobachtet. Um einen vermehrten Reflux dennoch zu begegnen, kann auf Anti-Reflux-Babynahrung zurückgegriffen werden. Hierbei kann diese selbst aus abgepumpter Muttermilch hergestellt oder vorgemischt als Komplettnahrung erworben werden. Über die genaue Wirkung, Herstellung und Anwendung der Anti-Reflux-Babynahrung gibt der folgende Text Aufschluss.


Wie kommt es zum Reflux bei Babys?

Nach der Geburt ändert sich für das Baby schlagartig alles. Wurde es zuvor über die Nabelschnur durch die werdende Mutter ernährt, muss das Neugeborene nun selbst Milch trinken. Der Magen-Darm-Trakt ist noch sehr sensibel und braucht eine Weile, um sich an die Muttermilch oder Babyanfangsnahrung zu gewöhnen [1]. Nahezu 70 Prozent aller Säuglinge spucken daher in den ersten vier Lebensmonaten vermehrt. Neben der Nahrungsumstellung sind sporadische Erschlaffungen des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre Ursache des Refluxes. Darüber hinaus mündet die Speiseröhre noch sehr gerade in den Magen. Dies erleichtert es dem Mageninhalt, den unnatürlichen Weg in die Speiseröhre zu nehmen. Meistens ist der Reflux harmlos und wird von Monat zu Monat schwächer. Bei manchen Säuglingen wird der Rückfluss aber so stark, dass die schwallartig zurückfließenden Milchmengen dem Säugling starke Schmerzen bereiten können. Als Folge verweigert das Baby die Nahrung, wodurch Gedeih- und Entwicklungsstörungen drohen [2].

Was ist Anti-Reflux-Babynahrung?

Anti-Reflux-Babynahrung wird ein natürlicher Quellstoff zugesetzt, wodurch die Milch sämiger wird. Dies sorgt für eine längere Verweildauer im Magen, wodurch die Refluxhäufigkeit vermindert werden soll. Die Spezialnahrung kann selbst hergestellt oder als Komplettnahrung gekauft werden. Durch Zusatz von Andickungsmitteln zur abgepumpten Muttermilch kann bei Stillkindern die Nahrung dickflüssiger gemacht werden. Meistens sind diese natürlichen Quellmittel auf der Basis von Johannisbrotkernmehl hergestellt. Früher wurde auch Reismehl beigemischt, das aber heutzutage nicht mehr empfohlen wird. Außerdem kann das Andickungsmittel zusammen mit Milchpulver verwendet werden. Bei flaschenernährten Kindern ist Anti-Reflux-Komplettnahrung verfügbar, die Milchpulver und Andickungsmittel vorgemischt enthält. Eine knappe Übersicht kann der folgenden Tabelle entnommen werden [3].

Name Quellmittel/Zutaten Anwendung
Milupa Aptamil, AR Anti Reflux Komplettnahrung Johannisbrotkernmehl und hoher Caseinanteil Nach Rücksprache mit Kinderarzt. Nicht bei allergiegefährdeten Kindern. Nicht in Kombination mit Andickungsmitteln.
HUMANA AR Spezialnahrung Johannisbrotkernmehl
HIPP Anti-Reflux Bio-Spezialnahrung Johannisbrotkernmehl
Aptamil Anti-Reflux (AR) Andickungsmittel Johannisbrotkernmehl Nicht mit Anti-Reflux-Komplettnahrung mischen.

Wie wird Anti-Reflux-Babynahrung angewendet?

Auch wenn viele Säuglinge besonders in den ersten vier Lebensmonaten vermehrt spucken, steckt nur selten eine Refluxkrankheit dahinter. Bevor auf Anti-Reflux-Babynahrung zurückgegriffen wird, sollte ein Kinderarzt hinzugezogen werden. Abgepumpte Muttermilch kann nach der Dosierungsvorschrift mit einem Andickungsmittel vermischt und im Fläschchen verabreicht werden. Es gilt zu beachten, dass sich die abgepumpte Muttermilch bei Raumtemperatur nicht länger als ein paar Stunden, im Kühlschrank höchstens 3 Tage und im Tiefkühlfach bis zu 6 Monate hält. Bei flaschenernährten Kindern kann das Andickungsmittel ebenfalls nach der Dosierungsvorschrift mit dem Milchpulver vermischt werden. Die Anti-Reflux-Babynahrung kann aber auch als Komplettnahrung erworben werden. Egal, ob die Spezialnahrung selbst hergestellt oder vorgemischt gekauft wird, stellt diese eine vollwertige Ernährung für das Baby dar. Bis zum sechsten Lebensmonat kann die Spezialnahrung ohne Beikost gefüttert werden. Dennoch sind regelmäßige Kinderarztbesuche obligatorisch, um das Refluxleiden zu überwachen. Für allergiegefährdete Kinder ist Anti-Reflux-Babynahrung nicht geeignet, ausgenommen Muttermilch mit Andickungsmittel [4].

Zu beachten

Wenn der Verdacht auf einen krankhaften Reflux beim Baby besteht, sollte unbedingt der Kinderarzt kontaktiert werden. Das weitere Vorgehen sollte gemeinsam abgestimmt werden. Anti-Reflux-Babynahrung kann zur Linderung der Beschwerden ausprobiert werden. Dennoch profitieren nicht alle Babys von der Spezialnahrung. Zur Ernährung allergiegefährdeter Säuglinge ist die Anti-Reflux-Nahrung nicht geeignet, da kein allergenarmes Eiweiß enthalten ist [4]. Auf Unverträglichkeiten und Allergien sollte geachtet werden, da Kuhmilchproteine, Laktose oder Galaktose enthalten sein können. Wenn das Spucken nicht besser wird, muss der Kinderarzt erneut aufgesucht werden [1].