Reflux beim Baby: Häufig gestellte Fragen
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Die beliebtesten Fragen
1. Ist die Krankheit heilbar?
Da ein Rückfluss von Milch und gelegentliches Spucken bei Babys normal ist, muss die Krankheit nur selten behandelt werden [1]. Oft reichen einige Allgemeinmaßnahmen, wie das Baby nach einer Mahlzeit eine Weile aufrecht auf dem Arm zu halten [1][2]. Bei schweren Fällen sind aber auch Medikamente verfügbar, die eine gute Wirksamkeit aufweisen [1].
Wenn alle Therapiemöglichkeiten versagen kann eine Antireflux-Operation in Betracht gezogen werden, deren Erfolgschancen bei nahezu 90 % liegen [1][4].
2. Ist die Krankheit gefährlich?
In den allermeisten Fällen ist ein Reflux beim Baby ungefährlich und sogar normal [1]. In selten Fällen ist er aber so stark, dass sich die Schleimhaut der Speiseröhre entzündet [1][3]. Die Folgen sind Schmerzen und eine Nahrungsverweigerung des Kindes [1][3]. Dieser Reflux sollte unbedingt behandelt werden, da er zu Langzeitfolgen führen kann [1].
3. Ist die Krankheit vererbbar?
Allgemein gesehen ist ein leichter Reflux bei Babys normal und nicht vererbbar [1]. Es gibt jedoch einige angeborenen Krankheiten und Fehlbildungen die häufig einen verstärkten Reflux als Folge haben (siehe unten) [1][2]. Diese Krankheiten werden aber selten vererbt. Meist handelt es sich um Fehlbildungen, die während der Schwangerschaft oder durch Schwierigkeiten bei der Geburt, wie einen Sauerstoffmangel, entstanden sind.
4. Welche Stadien gibt es?
Mediziner unterscheiden einen normalen, sogenannten physiologischen Reflux, von einem krankhaften Reflux [3]. Von einem krankhaften Reflux wird gesprochen, wenn der Rückfluss so häufig auftritt, dass er Schäden an der Speiseröhre hinterlässt und es zu weiteren Symptomen kommt [1][3]. Das nächste Stadium ist die Refluxkrankheit, wenn sich die Speiseröhre durch die Magensäure entzündet [3].
5. Bei wem tritt die Krankheit hauptsächlich auf?
Grundsätzlich kann der Rückfluss von Milch in die Speiseröhre bei jedem Baby vorkommen [1][3]. Reflux tritt aber häufiger bei jüngeren Kindern unter einem Jahr auf [2]. Allerdings gibt es funktionelle Störungen bei Neugeborenen, die einen krankhaften Reflux begünstigen [1][3]. Dazu zählen angeborene Fehlbildungen des Magen-Darm-Traktes, aber auch Lungenkrankheiten und Störungen des zentralen Nervensystems [1][2].
6. Welche Folgen kann die Krankheit haben?
Bei sehr häufigem Rückfluss von Mageninhalt kann sich die Speiseröhre entzünden [1]. Als Folge treten Schmerzen auf, die Speiseröhren kann sich verengen und nach längerer Zeit können sich Geschwüre bilden [1]. Außerdem kann es gehäuft zu Atemwegsinfekten durch verschluckten Mageninhalt kommen [1]. Zudem können Wachstum und Entwicklung des Babys verzögert werden [1][3].
7. Zu welchem Arzt muss ich gehen?
Beobachten die Eltern bei ihrem Kind einen Reflux, ist der Kinderarzt der richtige Ansprechpartner. Er wird von da an die Behandlung durchführen, falls diese nötig ist.
8. Wie ist der normale Verlauf der Krankheit?
Der Spontanverlauf bei gelegentlichem Milchrückfluss und Spucken ist in fast allen Fällen günstig [1]. Von den Säuglingen in den ersten Lebensmonaten und während der Stillperiode sind nahezu zwei Drittel betroffen [1][2]. Symptome werden aber meist ganz von alleine weniger [2]. Nur bei einigen wenigen Kindern oder Kindern mit einer zugrundeliegenden Erkrankung muss eine medikamentöse oder chirurgische Therapie erfolgen. Dies ist wichtig, um Folgeerscheinungen wie eine Refluxkrankheit und Wachstumsstörungen zu vermeiden [1].
9. Ab wann muss man spätestens zum Arzt?
Wenn sich das Baby häufig erbricht, die Symptome häufig und stark auftreten und das Kind nach dem Stillen vermehrt weint, ist ein Besuch beim Kinderarzt ratsam [4]. Gleiches gilt, wenn das Baby nach dem Trinken häufig hustet oder nicht trinken möchte und deswegen nicht richtig zunimmt [4].
10. Wie lange bleiben die Beschwerden normalerweise bestehen?
Verstärkt tritt ein physiologischer Reflux in den ersten Lebensmonaten während der Stillzeit auf [1]. Die Häufigkeit sinkt von da an stetig und im Alter von 12 Monaten weisen nur noch 5 % der Kinder einen Reflux auf [1][2].
Sonstige Fragen
Quellenangaben
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G. Marx, P. Müller: „Die gastrooesophageale Refluxkrankheit im Säuglings- und Kindesalter“, Paediatrica, 16/2, 2005, S.12–17.
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„Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie – Gastro-ösophagealer Reflux im Kindesalter“, http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/006-071l_S1_Gastro-%C3%B6sophagealer_Reflux_Kindesalter_G%C3%96R_2015-03.pdf, 24.05.2016
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„Infoletter Kinderchirurgie 08/2009“, https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/Chirurgie/kinderchirurgie/Infoletter_08_GOER.pdf, 24.05.2016
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„Gastroösophagealer Reflux“, http://www2.medizin.uni-greifswald.de/ki_chir/index.php?id=538, 24.05.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 14.06.2016 |
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