Behandlung
Reflux durch Zwerchfellbruch: Tipps zur Ernährung
In Deutschland leiden viele Menschen unter einem Reflux durch einen Zwerchfellbruch. Durch die richtige Ernährung können die Beschwerden in vielen Fällen gut gelindert werden. Tritt keine Besserung ein, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um eine richtige Diagnostik und Therapie einzuleiten. Wie die richtige Ernährung bei Reflux durch Zwerchfellbruch aussieht, wird in diesem Text genau erklärt. Es werden Lebensmittel erläutert, die sich sehr gut eignen und welche, die eher gemieden werden sollten. Außerdem werden Tipps gegeben, wie Rezepte umgesetzt werden können. um die Ernährung bestmöglich zu gestalten.
Wie gelingt die richtige Wahl der Lebensmittel?
Die richtige Wahl der Lebensmittel ist die Grundvoraussetzung, damit der Reflux durch Zwerchfellbruch etwas reduziert werden kann. Durch geeignete Nahrungsmittel kann die Säuren-Basen-Balance im Körper wieder normalisiert werden. Diese ist für eine optimale Säureregulation im Magen wichtig. Wird zu viel Säure produziert, nimmt der Reflux zu. Dadurch ist es wichtig, dass Lebensmittel gegessen werden, welche die Magensäureproduktion so gering wie möglich halten. Dafür sind basische Lebensmittel geeignet. Es handelt sich dabei um Nahrungsmittel, bei welchen durch den Abbau Basen entstehen. Besitzt der Körper viele solcher Basen kann er etwaige Säureüberschüsse gut neutralisieren. Es gibt einige wichtige Faktoren, die für den Basenwert der Lebensmittel eine Rolle spielen. Der Geschmack zählt nicht dazu: Sauer schmeckende Früchte wie zum Beispiel die Grapefruit sind basische Obstsorten. Entscheidend sind hingegen der Erntezeitpunkt, die Qualität des Bodens und die Art der Zubereitung für Speisen. Durch schonende Zubereitungsverfahren wie Dämpfen oder Dünsten kann der Erhalt wichtiger basischer Stoffe garantiert werden, die durch Frittieren oder langes Braten häufig verloren gehen [2].
Durch den sogenannten „PRAL-Index“ ist es möglich, dass jedem Nahrungsmittel ein spezifischer Wert zugeordnet wird. Dieser steht für die potenzielle Säurebelastung für den Körper. Ein negativer Wert bedeutet ein basisches Lebensmittel, somit wenig Säurebelastung, ein positiver Wert ein saures Lebensmittel [3].
Welche Lebensmittel sind empfehlenswert?
Die gesamte Bandbreite der basischen Lebensmittel kann gegessen werden. Dazu zählen alle Gemüsesorten bis auf diejenigen in Konservendosen. Obst wirkt ebenfalls basisch. Hier sollte auf reife und frische Sorten geachtet werden. Besonders basenreich sind Kartoffeln [2]. Auch als Heilmittel ist die Kartoffel seit langem bekannt. Sie trägt nicht nur zum Ausgleich der Säuren-Basen-Balance im Körper bei, sondern wirkt auch entzündungshemmend und wundheilend auf die Schleimhaut der Speiseröhre. Außerdem wird die Magensäuresekretion etwas gehemmt. Als Darreichungsform bietet sich roher Kartoffelsaft an. Dafür wird eine rohe Kartoffel fein gerieben und der Saft durch ein Tuch ausgepresst. Der Saft kann mit der 2- bis 3-fachen Menge Wasser oder Tee verdünnt werden. Pro Tag sollte etwa 50–100 ml Kartoffelsaft getrunken werden. Statt rohem Kartoffelsaft ist auch eine kleine geschälte rohe Kartoffel empfehlenswert, die langsam über den Tag verteilt gut gekaut wird [4].
Besonders gut geeignet sind auch Salate mit vielen Bitterstoffen wie beispielsweise Rucola. Kräuter sind auch eine gute Basenquelle und können in vielen verschiedenen Gerichten kombiniert werden. Als Süßigkeitenersatz für zwischendurch eignen sich Nüsse, Rosinen oder Melasse (Zuckersirup) [2]. Es ist wichtig, dass basische Lebensmittel bis zu 80 % verzehrt werden [1].
Auch welche Lebensmittel sollte eher verzichtet werden und gibt es Alternativen?
Saure Lebensmittel führen zu einer Übersäuerung des Magens und in Folge zu vermehrtem Reflux. Dadurch sollte auf diese Lebensmittel besser verzichtet werden. Fleisch, Fisch und Wurstwaren, aber auch Milchprodukte und Getreide führen zu einer erhöhten Säurebelastung im Körper. Auch Alkohol wirkt säuresteigernd. Statt Kuhmilchprodukten kann Soja als Alternative gewählt werden. Ein basisches Getreide stellt Hirse dar [2].
Welche Teesorten können getrunken werden?
Kamille, Pfefferminze und Melisse können sich gegenseitig ergänzen und gegen Übersäuerung wirken. In einigen Fällen kann der Reflux und die damit einhergehenden Beschwerden reduziert werden. Aber auch Baldrian, Lavendel, Gänsefingerkraut und Schafgarbe können die gereizte Speiseröhre beruhigen und damit eine Besserung erzielen [4].
Quellenangaben
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Hermann Straubinger: Übersäuerung: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers. Mankau Verlag, 2013, S. 56, S. 111–113.
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Herbert Brandstetter: Übersäuerung: Ihr Weg zu einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt. Books on Demand, 2014.
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Siegfrid Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Rezepturen und Anwendung. Band 2. Elsevier Verlag, 2013, S. 81.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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