Reflux und Rückenschmerzen: Prävention
Rückenschmerzen können auch durch eine Refluxerkrankung verursacht werden. Je nach Ursache des Reflux können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die Beschwerden zu lindern. Meist ist eine gastroösophageale Refluxkrankheit die Ursache für die Rückenschmerzen, seltener ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi).
Ist die Ursache für den Reflux eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), können bestimmte Verhaltensmaßnahmen die auftretenden Rückenschmerzen lindern. Dazu gehört insbesondere eine Schlafposition mit erhöhtem Oberkörper und Kopf. Dadurch wird der Abfluss der Magensäure erleichtert. Die Vermeidung großer Portionen und stattdessen der Verzehr mehrerer kleinerer Mahlzeiten pro Tag können sich ebenfalls positiv auswirken. Die letzte Mahlzeit des Tages sollte mindestens 3 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Sehr süße oder fettige Speisen, welche die Magensäure besonders locken, sollten ebenfalls nur in geringen Mengen verzehrt werden. Nikotin und Alkohol, die eine Reizung der Speiseröhrenschleimhaut auslösen können, sollten, wenn möglich, gänzlich gemieden werden. Ist der Betroffene übergewichtig, so kann sich eine Gewichtsreduktion auf das Normalgewicht sehr günstig auf das Beschwerdebild auswirken. Auch sollte einschnürende Kleidung wie ein zu enger Gürtel vermieden werden.
Bestimmte Medikamente zur Schmerzstillung wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac, die zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika gehören, sollten nicht eingenommen werden. Sie können die Schleimhaut ebenfalls angreifen [1].
Meist ist ein direkter Zusammenhang zwischen den Ernährungsgewohnheiten und dem Ausmaß der Beschwerden festzustellen. Darauf kann der Patient reagieren und oben aufgeführte Maßnahmen ergreifen.
Ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi) wird meist durch eine Infektion mit dem BakteriumHelicobacter pylori verursacht. Vorbeugende Maßnahmen gegen diese Infektion sind derzeit nicht möglich.
Eine andere Ursache für ein Magengeschwür kann der übermäßige Gebrauch von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac sein. Diese reizen die Magenschleimhaut. Ist dies der Fall, so kann eine Umstellung auf andere Schmerzmittel eine Besserung herbeiführen.
Auch der Genuss von Alkohol und Nikotin reizt die Magenschleimhaut und regt die Magensäureproduktion an. Ist das Ulcus ventriculi durch übermäßigen Alkohol- oder Tabakkonsum verursacht, so kann der Verzicht auf diese Genussmittel eine Verbesserung der Rückenschmerzen bewirken.
Die weitestgehende Reduktion säurelockender Nahrungsmittel wie Zucker, Fett und Kaffee kann zu einer Besserung der Rückenschmerzen, die durch ein Magengeschwür ausgelöst wurden, beitragen.
Stress, sowohl körperlicher Art als auch psychischer Ursache, kann ebenfalls ein Magengeschwür entstehen lassen. Körperlicher Stress kann eine Erkrankung wie einen Infekt aus Ursache haben, aber auch durch übermäßigen Sport oder körperliche Arbeit entstehen. Eine Senkung des Belastungsniveaus kann eine Besserung der Symptome erzielen. Psychischer Stress kann durch berufliche oder private Belastungen ausgelöst werden. Entspannungstherapien wie Yoga oder Meditation haben eine Stressreduktion zum Ziel. Dies kann sich positiv auf die Beschwerden auswirken [2].
Quellenangaben
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Wolfgang F. Caspary et al.: Therapie gastroenterologischer Krankheiten. Springer Verlag, 2005, S. 5 f.
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Herbert Renz-Polster et al.: Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, 5. Auflage, 2012, S. 487 f., S. 505 ff.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 09.06.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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