Hausmittel
Reflux (von Mageninhalt): Welche Tipps zur Ernährung gibt es?
Der Reflux von Mageninhalt ist ein häufiges Beschwerdebild in der heutigen Zeit. Etwa 25 Prozent der Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Bei Reflux handelt es sich um das Zurückfließen von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Dies geht in vielen Fällen mit Beschwerden wie Sodbrennen, einem brennenden Gefühl hinter dem unteren Brustbeinende und in der Magengrube einher. Aber auch saures Aufstoßen, Heiserkeit und Husten können auf Reflux hindeuten. Mit den richtigen Tipps kann die Ernährung optimiert werden und dadurch den Reflux von Mageninhalt minimieren. Die Beschwerden lassen sich im Normalfall sehr gut selbst therapieren. Sollte keine Besserung erreicht werden, muss unbedingt ein Arzt für eine genaue Diagnostik und Therapie aufgesucht werden.
Wie wichtig ist die richtige Ernährung bei Reflux von Mageninhalt?
Nur mit der richtigen Ernährung ist es möglich, den Körper in ein Säuren-Basen-Gleichgewicht zu bringen. Dieses ist unbedingt erforderlich, damit die Magensäure nicht im Übermaß produziert wird. Steigt die Menge an Magensäure, nimmt auch der Reflux von Mageninhalt zu. Mit der richtigen Ernährung ist es also möglich, die Menge an Säure so gering wie möglich zu halten. Basische Lebensmittel erlauben somit eine Linderung der Beschwerden [1].
Basische Lebensmittel sollten in der vierfachen Menge wie saure Lebensmittel verzehrt werden. Dies ist wichtig, um ein Gleichgewicht zwischen Basen und Säuren zu erreichen [4].
Welche Lebensmittel sollten bevorzugt gegessen werden?
Kartoffeln gehören zu den besten Basenquellen und können in viele Gerichte integriert werden. Kräuter und Gewürze sind ebenfalls reich an Basen. Gemüse ist eine basische Lebensmittelgruppe. Möglich sind beispielsweise Karotten, Zucchini, Brokkoli, Pastinaken, Kohl, Pilze, Fenchel, Kohlrabi oder Mangold. Es ist jede Art von Gemüse geeignet mit Ausnahme von Konservengemüse. Salate mit Bitterstoffen wie Feldsalat, Chicorée oder Rucola besitzen besonders viele Basen, welche den Reflux lindern können. Obst wirkt nur frisch und reif basisch. Geeignet sind Äpfel, Bananen, Birnen sowie jede Art von Beeren. Soja kann als Alternative zu den sauren Milchprodukten verzehrt werden [3].
Um festzustellen, ob ein Lebensmittel sauer oder basisch ist, wurde der sogenannte „PRAL-Index“eingeführt. Dabei handelt es sich um einen genauen Zahlenwert, bei welchem das Vorzeichen entscheidend ist: Eine negative Zahl bedeutet ein basisches, eine positive Zahl ein saures Lebensmittel [2]. Basische Lebensmittel werden im Körper zu Basen abgebaut. Bei sauren Lebensmittel fallen bei der Verstoffwechslung Säuren an, welche der Körper mühsam abbauen muss. Dies korreliert nicht mit dem Geschmack eines Lebensmittels. Zitrusfrüchte schmecken sauer, wirken im Körper aber basischen. Sie können daher in einer Ernährung gegen Reflux ohne weiteres gegessen werden.
Welche Lebensmittel sollten nur in kleinen Mengen gegessen werden?
Saure Lebensmittel sollten nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden, um das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Körper nicht zu stören.
Darunter fallen Lebensmittel wie Wurstwaren, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und Eier. Aber auch Milchprodukte, Käse, Nudeln, Brot und Getreideprodukte wirken im Säuren-Basen-Gleichgewicht in Richtung der Säuren und fördern den Reflux. Bedeutend ist der Verzicht auf Süß- und Backwaren, Alkohol, tierische Fette und Fertigprodukte wie Pommes oder Chips [3].
Welche Tipps gibt es bei der Wahl der Getränke?
Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist sehr wichtig, um überschüssige Säuren aus dem Körper zu leiten. Kohlensäure- und zuckerhaltige Getränke sollten gemieden werden. Auch Cola ist ungeeignet, da neben dem vielen Zucker und der Kohlensäure der hohe Phosphorgehalt das Gleichgewicht ebenfalls stört. Stilles Wasser, Teemischungen und Obst- und Gemüsesäfte werden hingegen empfohlen. Es sollte auf eine Flüssigkeitsmenge von 2 bis 3 Litern geachtet werden [3].
Welche zusätzlichen Tipps gibt es in einer Ernährung gegen Reflux?
Werden bei Mahlzeiten viele saure Lebensmittel gegessen, ist darauf zu achten, gleichzeitig eine entsprechende Menge basischer Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Nur auf diese Weise ist es möglich, dass Säuren direkt neutralisiert werden [5]. Nicht nur die richtige Wahl der Lebensmittel, sondern auch die Zubereitung dieser spielt eine sehr große Rolle. Um die vielen Basen in hohem Maß zu behalten, sollten Lebensmittel gedünstet oder gedämpft werden. Diese Art der Zubereitung ist dem Frittieren oder Panieren vorzuziehen [3].
Quellenangaben
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Maria Lohmann: Das Säure-Basen-Kochbuch. Thieme Verlag, 2010, S. 12–13.
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Herbert Brandstetter: Übersäuerung: Ihr Weg zu einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt. Books on Demand, 2014.
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Hermann Straubinger: Übersäuerung: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers. Mankau Verlag, 2013, S. 56, S. 111–113.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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