Hausmittel

Zwieback gegen Reflux

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Die Anwendung von Weißmehlprodukten wie Zwieback ist ein altbewährtes Hausmittel zur Bekämpfung von Beschwerden bei Sodbrennen (Pyrosis) und gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD, gastroesophageal reflux disease). Zwieback kann die überschüssige Säure in der Speiseröhre aufsaugen, binden und somit die Beschwerden bei Sodbrennen lindern. Im Folgenden soll genauer auf Reflux, die Anwendung von Zwieback sowie auf die Dosierung und mögliche Risiken und Nebenwirkungen eingegangen werden.


Wie und warum hilft Zwieback bei Sodbrennen?

Sodbrennen ist mit rund 20% Betroffenen in den westlichen Industrieländern zu einer Volkskrankheit avanciert. Dabei kommt es durch eine Verschlussschwäche des unteren Schließmuskels der Speiseröhre zu einem Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre, was Beschwerden, in Form des typischen Brennens hinter dem Brustbein, verursacht. Starkes Übergewicht und eine Schwangerschaft können eine Refluxkrankheit auslösen. In den allermeisten Fällen ist die Ursache der Verschlussschwäche des unteren Ösophagusschließmuskels allerdings unklar, es besteht eine sogenannte primäre Refluxkrankheit [2].

Durch den Rückfluss der aggressiven Säure des Magens wird die Schleimhaut in der Speiseröhre gereizt und kann geschädigt werden, was nachfolgend zu Entzündung und Schmerzen führt. Dieser Vorgang kann durch den Einsatz von Hausmitteln wie Zwieback positiv beeinflusst werden. Gelangt der trockene Zwieback in den Magen, kann er dort – ähnlich wie ein Schwamm – Flüssigkeit aufnehmen und so einen Teil der Magensäure binden [1]. Dadurch ist die Menge an rückfließendem Magensaft geringer, worauf der Patient eine rasche Linderung des Sodbrennens erfährt.

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Beachtet werden sollte, dass Zwieback nur kurzfristig Linderung der Schmerzen verschaffen kann und weder zur langfristigen Anwendung geeignet ist, noch die Ursachen des Refluxes bekämpft.

Hierbei empfehlen sich zu allererst allgemeine Maßnahmen wie Gewichtsnormalisierung, die Vermeidung fettiger, scharfer und zu heißer Speisen, die Einnahme mehrerer (4-6) kleiner Mahlzeiten pro Tag statt weniger großer Portionen, das Schlafen mit hochgelagertem Oberkörper, der Verzicht auf Mahlzeiten vor dem Schlafengehen sowie der Verzicht auf Kaffee, Nikotin, Alkohol, Schokolade und Tomaten und einengende Kleidungsstücke [2].

Viele Betroffenen, die an einer ausgeprägten Refluxkrankheit leiden, erreichen zudem durch den ärztlichen Einsatz spezieller Medikamente, den sogenannten Protonenpumpeninhibitoren (PPI), Beschwerdefreiheit. Die PPI hemmen einen essentiellen Schritt in der Produktion der Magensäure, wodurch deren Gesamtmenge deutlich reduziert wird. Dadurch fließt weniger Säure zurück in die Speiseröhre. In der Folge kann die Entzündung abheilen und die Beschwerden lassen nach.

Für die Anwendung und Dosierung von Zwieback zur Behandlung von Reflux gibt es keine Richtlinienoder Empfehlungen. In der Regel verschafft bereits eine Scheibe Zwieback Linderung bei sporadisch auftretendem Sodbrennen. Im Prinzip kann aber so viel Zwieback gegessen werden, bis sich die Beschwerden bessern oder gänzlich verschwinden.

Gibt es Risiken und Nebenwirkungen?

Die Anwendung von Zwieback hat kaum Nebenwirkungen oder Risiken und kann problemlos von jedermann – auch von Kindern – angewandt werden.

Allerdings ist darauf zu achten, dass Zwieback häufig viele kurzkettige Kohlenhydrate enthält, die besonders bei Diabetikern für eine schnelle Anflutung des Blutzuckerspiegels und nachfolgende Unterzuckerung sorgen können. Des Weiteren sollte bei einer Refluxkrankheit auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden, da ballaststoffreicher Ernährung ein protektiver Effekt nachgesagt wird.