Schulmedizin
Pantozol gegen Reflux
Pantozol enthält den Wirkstoff Pantoprazol, der eine Pumpe, die an der Produktion der Magensäure beteiligt ist, blockiert. Dies hat zur Folge, dass die Säuremenge im Magen reduziert wird. Pantozol wird zur Behandlung von Refluxsymptomen wie Sodbrennen oder saurem Aufstoßen verwendet [1][5].
Wann ist die Einnahme von Pantozol bei Sodbrennen sinnvoll?
Durch Pantozol können die Symptome eines Rückflusses saurer Magensäure und Sodbrennen gelindert werden [5]. Weiterhin werden Komplikationen und Folgen von Reflux wie Entzündungen der Speiseröhre, narbige Engstellen und Krebsvorstufen vermindert.
Wann sollte auf die Einnahme von Pantozol verzichtet werden?
Pantozol darf nicht eingenommen werden, wenn eine Allergie gegen Pantoprazol oder einen anderen Protonenpumpeninhibitor besteht. Wird ein Medikament mit dem Wirkstoff Atazanavir zur Behandlung einer HIV-Infektion eingenommen, darf Pantozol ebenfalls nicht verwendet werden [5].
Wie und warum hilft Pantozol bei Sodbrennen?
Pantozol wirkt in den Belegzellen des Magens. Dort hemmt der Wirkstoff bestimmte Tunnelproteine (Protonenpumpen), die an der Produktion der Magensäure beteiligt sind. Durch die Blockierung der Protonenpumpen wird weniger Salzsäure produziert. Aufgrund der Reduktion der Magensäure nimmt der Reflux und damit das Sodbrennen ab [2].
Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?
Pantozol wird als Standarddosis einmal am Tag eingenommen. Kommt es nach einer 4- bis 8-wöchigen Behandlung nicht zu einer Linderung der Beschwerden, kann jeweils morgens und abends eine Tablette Pantozol eingenommen werden. Eine weitere Dosissteigerung bringt keinen therapeutischen Nutzen [1].
Pantozol sollte täglich etwas zur selben Zeit genommen werden. Der Wirkstoff wird als Vorstufe in säurefesten Tabletten verabreicht, damit er nicht vorzeitig im Magen abgebaut wird. Deshalb muss die Tablette unzerkaut mit etwas Wasser heruntergeschluckt werden. Sie darf nicht zerbissen oder zerbrochen werden [5].
Nach einer Standarddosis setzt die Wirkung nach 4 bis 6 Stunden ein. Der Maximaleffekt wird nach 5 bis 7 Einzeldosen erreicht [1].
Was muss bei Kindern beachtet werden?
Pantozol ist für Kinder ab dem 1. Lebensjahr zugelassen. Bei kurzfristiger Anwendung sind Nebenwirkungen selten. Jede Langzeitanwendung (über 4 Wochen) ist kritisch zu hinterfragen bzw. durch Absetzen der Wirkungserfolg zu überprüfen. Bei Kindern muss der Magnesiumspiegel bei längerfristig notwendiger Behandlung mit Pantoprazol regelmäßig kontrolliert werden, da er stark absinken kann [3][6].
Was muss bei Schwangeren beachtet werden?
In Studien wurde unter Pantozol keine erhöhte Fehlbildungsrate verzeichnet. In ausgewählten Fällen kann Pantozol also auch während einer Schwangerschaft eingenommen werden [4].
Was muss während des Stillens beachtet werden?
Auffälligkeiten bei gestillten Säuglingen unter Pantozol wurden bisher nicht berichtet und sind aufgrund des geringen Übergangs in die Muttermilch auch nicht zu erwarten. Falls ein PPI erforderlich ist, sollte Omeprazol eingesetzt werden, da dies der am längsten erprobte Wirkstoff ist [4].
Welche Nebenwirkungen und Risiken gibt es bei Pantozol?
Pantozol ist ein gut verträgliches Medikament. Als häufigste Nebenwirkung berichten 1–2 % der Patienten über Beschwerden im Verdauungstrakt, sehr selten wird über Kopfschmerzen und Schwindel geklagt [2].
Welche Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen gibt es bei Pantozol?
Pantozol darf nicht eingenommen werden, wenn ein Arzneimittel, wie oben erwähnt, Atazanavir zur Behandlung einer HIV-Infektion enthält. Ketoconazol wird bei Pilzinfektionen angewendet und wechselwirkt mit Pantozol. Warfarin zur Blutverdünnung und Methotrexat zur Behandlung von Gelenkentzündungen, Hauterkrankungen und Krebs können ebenfalls die Wirkung von Pantozol beeinflussen. Pantozol sollte nicht mit anderen Medikamenten kombiniert werden, die ebenfalls die Magensäuremenge reduzieren [5].
Häufig gestellte Fragen
Omeprazol sollte nicht über 25 °C gelagert und in der Originalverpackung aufbewahrt werden, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen [5].
Es sollte auf keinen Fall die doppelte Dosis eingenommen werden. Zum nächsten Einnahmezeitpunkt soll die übliche Dosierung verwendet werden [5].
Alkohol verringert die Wirkung nicht. Es sollte jedoch berücksichtigt, dass durch Alkohol Sodbrennen verstärkt werden kann [5].
Quellenangaben
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B. Lemmer, K. Brune: Pharmakotherapie: Klinische Pharmakologie. Springer Verlag, 2010, S. 307.
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H. Lüllmann, K. Mohr, L. Hein: Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag, 2010, S. 243.
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I. Jesch, S. Koletzko: „Omeprazol in der Kinderheilkunde”, Monatsschrift Kinderheilkunde, 148 (2)/2000, S. 113–117.
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„Pantoprazol“, https://www.embryotox.de/pantoprazol.html, 25.02.2016
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„Pantozol Control® 20 mg“, http://www.kade.de/fileadmin/assets/beipackzettel/pantozol-control-20_mg-dr-kade.pdf, 25.02.2016
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I. H. W. Seyberth, T. Stammschulte: „Langzeitanwendung von Protonenpumpeninhibitoren“, Monatsschrift Kinderheilkunde, 160 (11)/2011, S. 1131–1133.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 09.06.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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