Häufig gestellte Fragen
Reflux: Ist es vererbbar?
Sodbrennen ist die Folge einer Rückflusserkrankung (Reflux). Viele verschiedene Faktoren können für die Entstehung dieser Krankheit die Ursache sein. Der Lebenswandel der Patienten ist oft für eine chronische Refluxerkrankung verantwortlich: Besonders starkes Übergewicht kann das Risiko für einen Säurerückfluss erhöhen [1].
Genetische Faktoren und Umwelteinflüsse
Schon länger wird eine genetische Komponente bei der Entwicklung von Sodbrennen diskutiert. So zeigte eine Studie, bei der Zwillingspaare auf Refluxerkrankung untersucht wurden, einen erheblichen genetischen Einfluss auf die Erkrankung. Bei eineiigen Zwillingen waren deutlich häufiger beide Zwillinge von Sodbrennen betroffen, als es bei zweieiigen Zwillingen der Fall war. Die Untersuchung zeigt dabei Umweltfaktoren auf, die einen großen Einfluss haben und die für Zwillingspaare ähnlich sein können. Eindeutige Auswirkungen von Alter, Körpergewicht und Tabakkonsum auf das Entstehen einer Rückflusserkrankung wurden ebenfalls nachgewiesen. Auch vererbbare anatomische Verhältnisse, zum Beispiel der Durchtritt des Magens durch das Zwerchfell (Hiatushernie), kann nachweislich einen Reflux begünstigen.
Nur die Hiatushernie wäre hiernach durch Vererbung zu erklären und nicht der Säurerückfluss an als Folge. Somit erklärt am ehesten eine Kombination von sehr individuellen genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen, warum es zu dieser Erkrankung kommen kann [2].
Neueste Studien begünstigen die These
Neueste Studien zeigen ebenfalls, dass bestimmte Veränderungen der Gene (Mutationen) einen Einfluss haben können. Die Mutationen können zu einer veränderten Funktion von Proteinen im Magen und in der Speiseröhre führen, was das Auftreten eines Säurerückflusses begünstigt. Solche Mutationen scheinen jedoch nur eine kleine Rolle zu spielen [3].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gene einen Einfluss auf Sodbrennen im Rahmen einer Refluxerkrankung zu haben scheinen. Allerdings spielen Umweltfaktoren sowie der Lebenswandel die entscheidende Rolle. Auch erblich vorbelastete Menschen, bei denen die Krankheit „in der Familie liegt“, scheinen durch ihr Verhalten und ihre Lebensweise das tatsächliche Risiko eines Säurerückflusses senken zu können.
Quellenangaben
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Greten, Rinninger, Greten: Innere Medizin. Thieme Verlag, 13. Auflage. Stuttgart, 2010, S. 694 ff.
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Mohammed I, Cherkas LF, Riley SA, Spector TD, Trudgill NJ: „Genetic influences in gastro-oesophageal reflux disease: a twin study“,http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1773757/, 21.10.2015
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Akçil G1, Doğan İ, Cengiz M, Engin ED, Doğan M, Ünal S, Çırak MY, Dursun A.: „The role of interleukin-1 gene polymorphisms and Helicobacter pylori in gastroesophageal reflux disease“,http://www.turkjgastroenterol.org/eng/makale/4556/284/Full-Text, 21.10.2015
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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