Symptome

Reflux und Fieber

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Fieber und Reflux können über verschiedenste Mechanismen zusammenhängen. Zunächst ist aber zu betonen, dass ein Zusammenhang äußerst selten ist. Gastroösophagealer Reflux ist eine häufige Erkrankung, deren Auftreten nur selten mit Fieber in Verbindung steht. Fieber wird als eine Körpertemperatur über 38,0 °C definiert [1]. Es ist typischerweise Zeichen einer Infektion und kein eigenständiges Krankheitsbild. In den meisten Fällen handelt es sich um einen banalen Infekt, der zu Fieber führt und der bei Patienten mit Reflux genauso häufig auftritt wie bei Patienten ohne Reflux.

Dennoch kann es vorkommen, dass Fieber und Refluxsymptome jeweils die Ursache füreinander sind. In diesen Fällen ist eine ausführliche ärztliche Abklärung erforderlich.


Reflux und Fieber: Wie hängt das zusammen?

Reflux als Ursache für Fieber

Reflux kann sowohl direkt als auch indirekt zu Fieber führen. Insbesondere ein therapierter Reflux stellt hier ein Risiko dar. Standardmedikamente für den Reflux von Magensäure in die Speiseröhre sind sogenannte Protonenpumpeninhibitoren wie Pantoprazol oder Omeprazol. Diese hemmen die Bildung der Magensäure im Magen [2]. Magensäure bildet jedoch eine wichtige Barriere gegen eine Infektion mit Bakterien [3]. Vereinfacht gesagt, wirkt die Magensäure hier als Desinfektionsmittel und verhindert die Vermehrung vieler Bakterien im Magen. Ein Wegfall dieser natürlichen Barriere kann zur Vermehrung von krankheitserregenden Keimen führen. Diese verursachen im Magen selbst meist keine Symptome. Fließt jedoch Mageninhalt in die Speiseröhre zurück und gelangt über den Rachen in die Lunge, kann es zu einer Pneumonie, also zu einer Entzündung der Lunge, kommen [4]. Typisches Symptom einer Pneumonie ist Fieber. Zu betonen ist jedoch, dass dies eine äußerst seltene Nebenwirkung von Protonenpumpeninhibitoren ist. In der Mehrzahl der Fälle überwiegen die Vorteile einer Therapie zur Vermeidung der Folgeschäden von Reflux. Zu vermeiden ist nur eine unnötige Verordnung solcher Medikamente [5].

Bei ausgeprägten Fällen von gastroösophagealem Reflux können geringe Mengen von Magensäure über den Rachen in die Lunge gelangen und dort direkt zu einer chronischen Pneumonie führen [6]. Diese kann ebenfalls mit Fieber einhergehen. Meist sind die Symptome gegenüber einer akuten Pneumonie jedoch deutlich abgeschwächt.

Fieber als Ursache für Refluxsymptome

Da Fieber keine eigenständige Krankheit, sondern nur ein Symptom ist, kann es nicht direkt zu Reflux führen. Allerdings können schwere Infektionen, die fast immer mit Fieber einhergehen, ein Magengeschwür auslösen. Dieses kann ähnliche Symptome wie Reflux, insbesondere Oberbauchbeschwerden, hervorrufen [7]. In den meisten Fällen dominiert hier jedoch die Symptomatik der Infektion, sodass die Magenbeschwerden in den Hintergrund rücken.

Gleichzeitige Ursachen für Reflux und Fieber

Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori kann die Produktion von Magensäure erhöhen, erniedrigen oder gar nicht beeinflussen [8]. Eine Erhöhung der Magensäureproduktion kann zu Refluxsymptomen führen. Gleichzeitig ist Helicobacter pylori wichtigster Risikofaktor für ein sogenanntes MALT-Lymphom [9]. Hierbei handelt es sich um eine Sonderform von Lymphdrüsenkrebs, die unter anderem zu Fieber führen kann.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Eine mögliche Behandlung der Beschwerden orientiert sich an der Art des Zusammenhangs. Führt Reflux über die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren zu einer Pneumonie und zu Fieber, können beispielsweise Antibiotika eingesetzt werden.

Eine chronische Pneumonie, die durch den Rückfluss von Magensäure in die Lunge ausgelöst wird, lässt sich am besten durch eine Therapie des Reluxes behandeln. Hier können dann zum Beispiel Protonenpumpeninhibitoren verwendet werden. Auch zur Prophylaxe eines Magengeschwürs bei schweren Infektionen mit Fieber kommen Protonenpumpeninhibitoren, meist sogar prophylaktisch, zum Einsatz.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Bei Patienten, deren Reflux mit Protonenpumpeninhibitoren behandelt wird, sollte beim Auftreten von Fieber ein Arzt zum Ausschluss einer Pneumonie aufgesucht werden. Weitere für eine Pneumonie charakteristische Symptome sind Husten und Atemnot. Bei Patienten mit besonders starkem Reflux sind Anzeichen einer chronischen Pneumonie ebenfalls immer ärztlich abzuklären.

Ist Fieber bzw. eine schwere Infektion die Ursache von Refluxsymptomen, so sind die Symptome der Infektion meist so stark, dass sich der Patient ohnehin bereits in ärztlicher Behandlung befindet. Abhängig von der Art der Infektion besteht hier oftmals sogar Lebensgefahr.

Typische Anzeichen eines MALT-Lymphoms sind neben Fieber Abgeschlagenheit, starker Nachtschweiß oder ungewollter Gewichtsverlust innerhalb kurzer Zeit [10]. Bestehen diese Symptome über einen längeren Zeitraum, sollte ein Arzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden.