Ursachen
Reflux durch Antibiotika
Einige Antibiotika können Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen verursachen. Diese Nebenwirkung wird vor allem durch Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline hervorgerufen [1][2]. Da Antibiotika meist nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden, ist Sodbrennen, das erstmalig unter Antibiotikatherapie auftritt in der Regel nicht gefährlich.
Sodbrennen und Antibiotika: Wie hängt das zusammen?
Tetrazykline sind lokal reizend. Gründe dafür sind einerseits der Säuregehalt der Tetrazykline, andererseits ihre zellzerstörende Funktion [1]. Bei oraler Gabe – als Tablette – können sie die Schleimhaut der Speiseröhre und des Magens reizen und eine lokale Entzündungsreaktion hervorrufen [1][2]. Dies geschieht vor allem, wenn die Tablette mit wenig Flüssigkeit eingenommen wird und dadurch an der Schleimhaut haften bleibt.
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Es bestehen einige Behandlungsmöglichkeiten, die bei Sodbrennen, das durch Antibiotika hervorgerufen wurde, helfen können. Sie stellen gleichzeitig auch Präventionsmöglichkeiten dar, die das Entstehen von Sodbrennen bei Antibiotikaeinnahme verhindern können. Zunächst einmal sollten die Medikamente in aufrechter Körperposition mit mindestens 200 ml Flüssigkeit eingenommen werden, am besten im Rahmen einer Mahlzeit [1]. Die Einnahme vor dem Zubettgehen sollte vermieden werden [1]. Außerdem sollte darauf geachtet werden, nicht zu viele schleimhautschädigende Medikamente auf einmal einzunehmen, da neben Antibiotika auch andere Arzneimittel (z. B. Schmerzmittel) Schleimhautschäden verursachen können. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, können Protonenpumpeninhibitoren die Refluxsymptome lindern, da sie die Säurebildung im Magen hemmen [1][3].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Ein ernsthaftes gesundheitliches Risiko besteht vor allem dann, wenn viele verschiedene schleimhautschädigende Medikamente auf einmal eingenommen werden, da sich ihre Wirkungen vervielfachen. Besonders gefährdet sind zudem Personen, die Störungen der Speiseröhrenbeweglichkeit haben, da dann die Passagezeit zusätzlich verlängert ist [1].
Wenn Reflux über einen langen Zeitraum besteht, kann sich die Schleimhaut der Speiseröhre durch die Schädigung dauerhaft verändern und unter Umständen in eine Krebsvorstufe verwandeln [3]. Daher sollte bei länger bestehenden Beschwerden immer ein Arzt aufgesucht werden. Da Antibiotika jedoch nur für kurze Zeitspannen eingenommen werden, besteht bei einem isoliert unter Antibiotikatherapie aufgetretenen Sodbrennen kein Risiko.
Quellenangaben
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Joachim F. Erckenbrecht, Sven Jonas: Viszeralmedizin: Interdisziplinäres Facharztwissen Gastroenterologie und Viszeralchirurgie. Springer, 2015, S. 639–643.
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Michael Freissmuth, Stefan Offermanns, Stefan Böhm:Pharmakologie und Toxikologie: Von den molekularen Grundlagen zur Pharmakotherapie. Springer. 2012, S. 657–661.
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Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2014, S. 432–435.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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