Ursachen
Reflux durch Kaffee
Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre bis hin zum Mund- und Rachenraumwird als Reflux bezeichnet. Dieser Vorgang kann gelegentlich auch im gesunden Körper auftreten. Treten zusätzlich Schmerzen im oberen Brustkorb, Husten oder säuerlicher Mundgeschmack auf, spricht man von Sodbrennen [1]. Eine mögliche Ursache ist eine Fehlfunktion des Schließmuskels, der den Magen von der Speiseröhre trennt und den Rücfluss von Speisebrei verhindert. Andere Faktoren sind häufig Nahrungsmittel, wie fettreiche Mahlzeiten, Alkohol oder Kaffee[2].
Sodbrennen und Kaffee – Wie hängt das zusammen?
Das im Kaffee enthaltene Koffein stimuliert spezielle G-Zellen, die in der Schleimhaut des Magens und Zwölffingerdarms vorkommen. G-Zellen sind für die Produktion von Gastrin verantwortlich, einem Hormon, das vor allem lokal im Magen-Darm-Trakt wirkt. Gastrin steigert die Magen-Darm-Beweglichkeit und führt vor allem zu einer erhöhten Freisetzung von Magensäure [3]. Die vermehrte Säurefreisetzung senkt den pH-Wert des Magensaftes, sodass dieser Wirkungsmechanismus eine mögliche Erklärung für Reflux und eventuell auftretende Magenschmerzen ist. Koffein kann sich ebenfalls auf den Druck des unteren Schließmuskels als auch auf die Beweglichkeit der Gallenblase auswirken. Obwohl der funktionale Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Magen-Darm-Beschwerden insoweit geklärt ist, konnten klinische Studien bisher trotzdem keinen gesicherten Bezug zeigen [2]. Die Beschwerden traten sowohl nach dem Konsum von entkoffeiniertem als auch normalem Kaffee auf. Koffein alleine konnte die Symptome ebenfalls nicht auslösen. Ebenso wenig besteht ein gesicherter Zusammenhang zwischen Kaffeegenuss und der gastrooesophagealen Refluxkrankheit (GERD) [4]. Als GERD bezeichnet man den Symptomkomplex aus Sodbrennen sowie der säurebedingten Schädigung der Magen- und Speiseröhrenschleimhaut und den damit verbundenen Schmerzen [1].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Reflux kann auch natürlich auftreten und sollte nicht sofort medikamentös behandelt werden. Daher sollten Veränderungen des Lebenstils und Ernährungsumstellungen zuerst in Betracht gezogen werden [2]. Dazu gehört natürlich ein reduzierter Kaffeekonsum. Da Koffein alleine bisher nicht als Ursache für Refluxbeschwerden nachgewiesen werden konnte, kann von einem generellen Kaffeeverbot abgesehen werden [2]. Zusätzlich können aber auch andere unterstützende Maßnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise das Tragen lockerer, weiter Kleidung, besonders nachts. Ein erhöhtes Kopfende des Bettes kann ebenfalls zur Linderung beitragen. Große, fettreiche Malzeiten, Alkohol, Schokolade und Nikotin sollten als solche und in Verbindung mit Kaffee in Maßen gehalten werden. Eine generelle Gewichtsreduktion ist ebenfalls ratsam [1][2].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Ein natürlich auftretender Reflux, sollte aber beim Auftreten von Beschwerden ärztlich abgeklärt werden. Man spricht dann von symptomatischen Sodbrennen, wenn durch den Reflux säurebedingte Schäden an der Schleimhaut von Magen, Speiseröhre sowie Mund- und Rachenraum hervorgerufen werden [1]. Dies kann sich in Form von Schmerzen in Brustkorb,Magenbeschwerden, Aufstoßen von Magensaft und Husten bis hin zu Erbrechen äußern [1]. Es ist wichtig, zwischen einem seltenen Aufstoßen, das nach großen Mahlzeiten durchaus auftreten kann, und regelmäßig wiederkehrenden Beschwerden zu unterscheiden.
Quellenangaben
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Gerd Herold: Innere Medizin. Herold-Verlag, 2015, S. 434 ff.
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Ingolf Schiefke, Joachim Mössner, Karel Caca:„Refluxoesophagitis", Internist, 46/ 2005, S. 315–328.
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Rainer Klinke et al.: Physiologie. Thieme Verlag, 2010, S. 423.
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Ji Won Kim et al.: „Association between coffee intake and gastroesophageal reflux disease: a meta-analysis", Diseases of the Esophagus, 27/ 2014, S. 311–317.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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