Ursachen

Reflux durch Magen-Darm-Erkrankung

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Nach einer fettreichen Mahlzeit kommt es gelegentlich zum unangenehmen Aufstoßen von unverdauten Speiseresten (Reflux), der Hals schmerzt, es drückt im Brustraum und sogar Reizhusten kann sich anschließen [1]. Sodbrennen entsteht durch den Rückfluss von saurem Magensaft aus dem Magen in die Speiseröhre [1][2]. Dabei werden die Schleimhautzellen der Speiseröhre angegriffen und geschädigt. Es kann eine Entzündungsreaktion (Ösophagitis) und – bei häufigem Sodbrennen über längere Zeit – ein Umbau der Zellen (Barett-Ösophagus) entstehen [2]. Sodbrennen kann neben fetthaltiger Nahrung auch durch Rauchen, Alkohol und verschiedene Lebensmittel wie Pfefferminztee oder scharfe und saure Speise ausgelöst werden [2][3]. Doch auch Magen-Darm-Erkrankungen können durch Sodbrennen auffällig werden [4]. Dieser Zusammenhang und die Behandlung werden im Folgenden erläutert.


Reflux und Magen-Darm-Erkrankung: Wie hängt das zusammen?

Bei vielen Menschen kommt es zeitweise zu einem Rückfluss von unverdauten Speiseresten in die Speiseröhre. Diese werden gewöhnlich durch den Speichel wieder abtransportiert [1][4]. Der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen ist außerdem dafür verantwortlich, dass saurer Magensaft nicht aufsteigt und die Zellen der Speiseröhre angreifen kann. Durch verschiedene Magen-Darm Erkrankungen kann dieser Mechanismus gestört werden.

Oft führt ein Bruch im Zwerchfell (Hiatushernie) zu Sodbrennen [6]. Etwa 90 % der Patienten mit Sodbrennen leiden an einem Zwerchfellbruch; allerdings tritt nur bei etwa 10 % der Patienten mit einem Bruch Sodbrennen auf [4]. Durch den Bruch gelangen Anteile des Magens durch das Zwerchfell in den Brustkorb. Dabei wird der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen gedehnt und es kommt leichter zum Reflux. Außerdem kann eine Muskelschwäche des Magens, die z. B. bei Diabetikern auftreten kann, zu Sodbrennen führen [4].

Ein Reizmagen oder Reizdarm können ebenfalls Sodbrennen verursachen. Dabei bestehen über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen oder Sodbrennen. Eine körperliche Ursache kann aber nicht gefunden werden [4][5]. Es wird ein Zusammenhang mit Stress, Übergewicht und einer fettreichen Ernährung vermutet [5]. Seltene Erkrankungen wie die Achalasie, bei der es durch eine Funktionsstörung der Muskulatur zu einer fehlenden Erschlaffung der Speiseröhre kommt, oder die Sklerodermie, die mit einer Verhärtung und Erweiterung der Speiseröhre einhergeht, können ebenfalls Sodbrennen hervorrufen [7][8].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Da Sodbrennen als Symptom verschiedene Magen-Darm-Erkrankungen auftreten kann, ist es besonders wichtig, die grundlegende Erkrankung zu diagnostizieren und zu bekämpfen.

Um die Speiseröhre vor dem sauren Magensaft zu schützen, empfiehlt sich bei Sodbrennen die Anwendung von Medikamenten, welche die Säureproduktion im Magen reduzieren. Dazu eignen sich zum Beispiel Protonenpumpeninhibitoren (PPI) oder Antazida [4]. Bestehen ein Magengeschwür, ein Tumor in Magen oder Speiseröhre oder ein Bruch im Zwerchfell, ist eventuell eine Operation erforderlich. Auch ein Reizmagen oder Reizdarm ist häufig die Ursache. Es lässt sich allerdings keine organische Ursache finden. Eine Ernährungsumstellung und die Einstellung des Normalgewichts können Linderung verschaffen. Außerdem ist es sinnvoll, den Kaffee- und Alkoholkonsum zu reduzieren [4][9]. Es wird empfohlen, mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen und sich nach einer Mahlzeit ausreichend zu bewegen [10][11]. Um nachts besser schlafen zu können, sollte der Oberkörper hoch gelagert werden [4].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Besteht Sodbrennen aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung, kann dies von einer Entzündung über einen Bruch im Zwerchfell bis zu einem Tumor reichen. Da sich aus einer Entzündung durch den Umbau der Zellen ein Tumor entwickeln kann, empfiehlt es sich, in regelmäßigen Abständen einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann mithilfe eines Endoskops Spiegelungen von Speiseröhre, Magen und Darm vornehmen und so Entzündungen erfassen und aus suspekten Bereichen Proben entnehmen [1]. Im Rahmen einer Entzündung kann sich außerdem ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi) ausbilden, welches bluten kann. Bei bekannter Magenentzündung und Symptomen wie Müdigkeit, plötzlichen, starken Bauchschmerzen oder Völlegefühl sollte daher ein Arzt aufgesucht werden [11]. Bei Tumoren zeigt sich oft die sogenannte B-Symptomatik, bestehend aus Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust[11].