Ursachen

Reflux durch Magenprobleme

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© PantherMedia / Andriy Popov

Nahezu jeder Fünfte in Deutschland leidet regelmäßig unter Sodbrennen und den Beschwerden eines gastroösophagealen Refluxes [1]. Darunter verstehen Mediziner den krankhaften Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Während gelegentlicher Reflux meist als harmlos betrachtet wird, sollte bei häufigeren Beschwerden die genaue medizinische Ursache abgeklärt werden [1][2]. Nicht selten ist diese aber gar nicht in der Speiseröhre selbst zu finden, sondern liegt in einer Funktionsstörung des Magens [1][3]. Manchmal wird in diesem Zusammenhang auch von einem „Refluxmagen“ gesprochen.

Welche ursächlichen Erkrankungen des Magens führen zu gastroösophagealem Reflux? Und wie wirken sich diese auf die Symptome und deren Behandlung aus? Diese und weitere Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden.


Was ist die häufigste Ursache von Reflux durch Magenprobleme?

Das Leitsymptom eines Refluxes aufgrund von Magenproblemen ist das Sodbrennen [1][3]. Weiterhin können Magenschmerzen, saures Aufstoßen, Heiserkeit oder Mundgeruch auf einen gastroösophagealen Reflux hinweisen [3].

Anhand der Symptome lassen sich jedoch nur vereinzelt Rückschlüsse auf die Ursache des Reflux ziehen. Daher wird der Arzt in den meisten Fällen eine Magenspiegelung anordnen [3]. Bei einer Magenspiegelung lässt sich mit Hilfe einer kleinen Kamera das Mageninnere betrachten. Unter Umständen kann anhand dieser Untersuchung ein Zwerchfellbruch (sog. Hiatushernie)diagnostiziert werden [1][3]. Bei dieser Erkrankung rutscht ein kleiner Teil des Magens durch eine Lücke im Zwerchfell, durch die eigentlich nur die Speiseröhre verlaufen sollte [3]. Die Folge ist eine Schwäche des ringförmigen Muskels am unteren Ende der Speiseröhre, der beim Gesunden den Rückfluss des Mageninhaltes verhindert [3]. Gelangt der saure Mageninhalt in die Speiseröhre, löst er dort schmerzhafte Irritationen und eine Entzündung der Schleimhaut hervor. Es wird geschätzt, dass bei 90 Prozent der Patienten, die regelmäßig unter Refluxbeschwerden leiden, eine solche Hiatushernie zu finden ist [1]. Umgekehrt berichten allerdings nur zehn Prozent der Patienten mit einer Hiatushernie von gastroösophagealem Reflux [1].

Warum ein Zwerchfellbruch auftritt, ist nicht immer klar zu erkennen. Wichtige Risikofaktoren sind Übergewicht, Verdauungsbeschwerden und eine Schwangerschaft, da sie den Druck im Bauch erhöhen [3]. Ist eine Hiatushernie als Ursache einer Refluxkrankheit identifiziert, erfolgt die Behandlung mit Protonenpumpenhemmern wie Pantoprazol (Pantozol®, Gastrozol®, Pantoprazol-ratiopharm®) [3]. Ihre Wirkung besteht in der Hemmung der Magensäureproduktion, sodass Schäden an der Schleimhaut durch die Säure weitgehend verhindert werden. Nur in Ausnahmefälle ist über eine Antirefluxoperation nachzudenken, die die Funktion des Speiseröhrenschließmuskels wieder herstellen soll [1].

Kann Reflux durch eine Entzündung des Magens hervorgerufen werden?

Auch eine Magenschleimhautentzündung kann vereinzelt zu den Symptomen eines Refluxes führen. Meist berichten die Patienten in diesem Fall über unspezifische, stechende Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen sowie einen unangenehmen Geschmack im Mund [4]. Eine Magenschleimhautentzündung (sog. Gastritis) tritt plötzlich auf und kann sehr unterschiedliche Auslöser haben. Hierzu zählen Stress, übermäßiger Alkoholkonsum oder eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori [3]. Auch Medikamente, im Besonderen Schmerz- und Rheumamittel, können eine Gastritis begünstigen [3][4].

Die Diagnose stellt der Arzt bei leichten Beschwerden in der Regel durch die Schilderung der Symptome des Patienten. Ist dies nicht zielführend, kann ebenfalls eine Magenspiegelung durchgeführt werden [3]. Leichte Fälle einer akuten Gastritis heilen spontan ab [3]. Bei stärkeren Beschwerden verschreiben Ärzte entweder H2-Rezeptorblocker (Ranitic®, Zantic®, Ranitidin-ratiopharm® ) oder Protonenpumpenhemmer (Pantozol®, Gastrozol®, Pantoprazol-ratiopharm®) [3]. Es ist von großer Bedeutung die akute, leichte Form der Gastritis von der chronischen Form zu unterscheiden, die mit der Zeit zu Spätfolgen wie Magengeschwüren und auch Krebs führen kann [3].

Welche weiteren Ursachen für Reflux durch Magenprobleme gibt es?

Allgemein betrachtet können alle Magenprobleme, die zu einer Schwäche des Speiseröhrenschließmuskels führen, eine Ursache für Reflux darstellen. So kann vermehrter Reflux nach Magenoperationen auftreten [3]. Auch eine Verengung des Magenausgangs, die zum Aufstau des Nahrungsbreis führt, kann in einigen Fälle zu Reflux führen [3]. Bei Menschen, die an derZuckerkrankheit (sog. Diabetes mellitus) leiden, ist zudem häufig das Nervensystem, das die Magen-Darm-Bewegung kontrolliert, geschädigt [3]. Durch den verlangsamten Nahrungsbreitransport im Magen und die fehlende Steuerung des Schließmuskels kann bei ihnen ebenfalls gehäuft ein gastroösophagealer Reflux auftreten.