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Diät bei Refluxösophagitis: Worauf sollte man achten?
Refluxösophagitis bezeichnet die Entzündung der Speiseröhre durch das Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Die richtige Diät macht es möglich, diese Entzündungen abheilen zu lassen. Dieser Text beschäftigt sich mit einer basischen Diät im Säuren-Basen-Gleichgewicht, die es möglicht macht, die Refluxösophagitis zu vermeiden und Refluxbeschwerden zu lindern.
Wie soll die Diät bei Refluxösophagitis aussehen?
Das Ziel der Diät ist die Unterbindung des Zurückfließens von saurer Magensäure. Normalerweise schützt ein Schließmuskel zwischen Mageneingang und unterem Ende der Speiseröhre den Magensaft davor, zurückzufließen. Ist der Spannungszustand dieses Schließmuskels erniedrigt, kann Reflux auftreten. Dies kann neben typischen Beschwerden wie Sodbrennen, saurem Aufstoßen und Schmerzen auch Entzündungen mit sich ziehen. Diese Entzündungen gilt es zu vermeiden, da sich die Zellen der Schleimhaut durch die Reizung der Magensäure verändern und somit bösartige Krankheiten entstehen können [4].
Mit einer Diät gegen Refluxösophagitis können Entzündungen abheilen und die Schleimhaut kann sich wieder regenerieren. Um Reflux zu verhindern, ist eine Diät im Säuren-Basen-Gleichgewicht ratsam. Die Ernährung muss eine genügend hohe Anzahl von Basen liefern, um Säuren und in diesem Falle die Magensäure abpuffern zu können. Dies mit 80 % basischen und 20 % sauren Lebensmittel über den Tag hinweg erreichbar. Doch was sind saure und was basische Lebensmittel? Diese Unterteilung orientiert sich nicht am Geschmack eines Nahrungsmittels, sondern ob es im Körper beim Abbau säuren- oder basenbildend agiert. Werden bei der Verstoffwechslung also basische Stoffe gebildet, handelt es sich um ein basisches Lebensmittel wie zum Beispiel Gemüse oder Salat.
Von besonderer Wichtigkeit ist es, falls saure Lebensmittel verzehrt werden, diese gleichzeitig mit vielen basischen Stoffen zu kompensieren, um eine Überproduktion von Säure im Magen zu verhindern [1].
Welche Lebensmittel sollten nur in geringen Mengen verzehrt werden?
GEMÜSE: Gemüse aus Konserven wie zum Beispiel Erbsen oder Mais
KARTOFFELPRODUKTE: Pommes frites, Chips
HÜLSENFRÜCHTE: Erbsen, Linsen, Kichererbsen
MILCHPRODUKTE: Quark, Camembert, Gouda, Parmesan, Cheddar, Joghurt, frische Kuhmilch, Sauerrahm, frische Sahne, Weichkäse
SÜSSIGKEITEN: Backwaren, Torten, Kuchen, Schokolade
BACKEN UND KOCHEN: Brot, Reis, Nudeln, Gelatine, Weißmehl, Backpulver, Eier, Mayonnaise
FLEISCH- UND WURSTWAREN: Fleischbrühe, Innereien, Schmalz, Schinken, Speck, Salami, Leberwurst
FISCH UND MEERESFRÜCHTE: Krabben, Ölsardine, Lachs, Garnelen, Forelle, Miesmuscheln
GETRÄNKE: Cola, Limonaden, Getränke mit Kohlensäure, Eistee, Light-Getränke, Eierlikör [1]
Welche Lebensmittel sollten vorrangig gegessen werden?
GEMÜSE: Zwiebeln, Karotten, Topinambur, Lauch, Petersilienwurzel, Paprikaschoten, Pastinaken, Pilze, Sellerie, Fenchel, Schwarzwurzeln, Weißkohl, Wirsing, Gurken, Blumenkohl, Grünkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Spinat, Rote Bete, Auberginen, Zucchini, Kürbis, Tomaten, Radieschen, Rettich, Artischocke, Meerrettich, Brokkoli, Spargel,
OBST, ABER NUR FRISCH UND REIF: Kirschen, Äpfel, Orangen, Birnen, Stachelbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Grapefruit, Sanddorn, Ananas, Aprikosen, Bananen, Trauben, Datteln, Feigen, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Pfirsiche, Wassermelonen, Zitronen Limonen
KRÄUTER: Bärlauch, Brunnenkresse, Wildkräuter, Petersilie, Majoran, Estragon, Thymian, Dill, Schnittlauch, Lorbeer, Oregano, Basilikum
SALAT: Salat mit Bitterstoffen wie Endivie, Feldsalat, Kopfsalat, frische Sprossen, Wildkräuter, Radicchio, Chicorée, Rucola,
KARTOFFELN & HÜLSENFRÜCHTE: Salzkartoffeln, Pellkartoffeln, Bircher-Kartoffeln, grüne Bohnen
SOJA ALS ALTERNATIVE: Sojamehl, Sojabrot, Sojabohnen
GETREIDE: Hirsemehl
SÜSSES: Melasse (Zuckersirup), Mandeln, Mandelmus als Aufstrich, Rosinen, Maronen, Haselnüsse, Sesam
GETRÄNKE: stilles Wasser, ungesüßter Tee (am besten Kräutertee und grüner Tee), Teemischung aus Löwenzahn, Brennesseln und Lindenblüten [1][2]
Welche Tipps gibt es für die Diät?
Wie bereits bei den Getränken angeführt, eignet sich aber auch eine Teemischung aus den Heilstoffen Eibisch und Königskerze sehr gut, um die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre zu schützen [5]. Die empfohlene Trinkmenge über den Tag hinweg beträgt einen Liter; der Tee sollte schluckweise lauwarm getrunken werden.
Statt Mineralwasser mit Kohlensäure ist stilles Wasser zu bevorzugen.
Hirse ist eine basische Getreidesorte. Diese gibt es gemahlen, ist aber auch als Getreideflocken erhältlich. Mit heißem Wasser aufgegossen und etwas quellen gelassen, kann der Brei mit Obst nach Saison verfeinert werden. Damit ist ein leckeres basisches Frühstück schnell zubereitet.
Möglichst farbenfroh essen, denn dies erhöht die Chance einer guten, abwechslungsreichen basischen Ernährung.
Gemüse und Salat sollten tagtäglich auf dem Ernährungsplan stehen, da viele verschiedene Gerichte zubereitet werden können. Kartoffeln sind ebenfalls von hoher Basenwertigkeit und können bestens mit Gemüse kombiniert werden [1][3].
Wann sollte trotz Diät ein Arzt aufgesucht werden?
Gelingt es trotz Einhalten der Diät nicht, die Refluxösophagitis zu lindern, sollte ein Arzt konsultiert werden. In diesem Falle sind weitere therapeutische Maßnahmen notwendig, um die Folgen und Komplikationen der Refluxösophagitis möglichst gering zu halten.
Quellenangaben
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Thieme Verlag, 2013.
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Ingrid Pfendtner: Grüner Tee -– Zubereitung, Heilwirkung, Rezepte. Open Publishing Rights, 2015.
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Anne Iburg: Köstlich essen für Magen & Darm: Über 90 Rezepte: schonend und bekömmlich. Thieme Verlag, 2012.
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Berthold Block, Guido Schachschal, Hartmut Schmidt: Der Gastroskopie-Trainer: Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Ösophago-, Gastro- und Duodenoskopie. Thieme Verlag, 2005, S. 68–71.
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Jörg Grünwald, Christof Jänicke, Iris Hardewig: Quickfinder Pflanzenheilunde. Gräfe und Unzer, 2008, S. 60.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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