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Ernährung bei Refluxösophagitis: Worauf sollte man achten?
Bei der Refluxöosphagitis handelt es sich fast um eine Volkskrankheit, die gut medikamentös, aber auch durch die richtige Ernährung zu behandeln ist. Wird auf eine basische Ernährung geachtet, befindet sich der Körper in einem Säuren-Basen-Gleichgewicht. Dies stellt die Grundlage dar, um eine Refluxösophagitis zu behandeln. Im folgenden Text werden Informationen über die richtige Ernährung und Tipps bei einer Refluxösophagitis gegeben.
Informationen über die richtige Ernährung bei Refluxösophagitis
Die Refluxkrankheit entsteht oft durch eine Schwäche des Schließmuskels zwischen der Speiseröhre und dem Magen. Dieser Muskel verhindert normalerweise den Rückfluss der Säure bei entsprechenden Körperhaltungen wie Bücken oder Schlafen in der Nacht. Aber auch bei erhöhtem Druck im Bauch, wie er bei Übergewicht auftritt, sollte er den Reflux verhindern. Die Refluxösophagitis ist auf Dauer nicht nur wegen des entstehenden Sodbrennens sehr unangenehm, sondern kann auch ernste Konsequenzen mit sich führen.
Die anhaltenden Entzündungen der Speiseröhre führen zu einer Umwandlung der Schleimhaut, die auch ein Entartungsrisiko birgt. Eine richtige Ernährung ist deshalb auf lange Sicht unentbehrlich, um sich vor den Konsequenzen zu schützen [3]. Wie sieht eine richtige Ernährung bei Refluxösophagitis aus? Nachfolgend wird erklärt, welche Lebensmittel weniger und sehr gut geeignet sind, um sich bei Refluxösophagitis richtig zu ernähren.
Getränke wie Eistee, Light-Getränke oder Cola sollten aufgrund des säurebildenden Charakters gemieden werden. Gemüse aus Konserven wie beispielsweise Mais oder Erbsen wirkt ebenfalls sauer. Fertige Kartoffelprodukte als Chips oder Pommes frites sind ungeeignet. Auf Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren sollte wegen den vielen Säuren, die bei der Verstoffwechslung anfallen, verzichtet werden. Aber auch Fisch und Meeresfrüchte sowie Süßigkeiten und Backwaren führen zu einer Verschiebung des Säuren-Basen-Gleichgewichtes in Richtung sauer.
Bei diesen Lebensmittel handelt es sich um saure Lebensmittel. Werden zu viele saure Nahrungsmittel gegessen, ensteht bei deren Abbau im Körper eine hohe Säurebelastung. Diese kann durch genügend basische Lebensmittel ausgeglichen werden. Eine Übersäuerung kann zu Reflux führen und eine Entzündung in der Speiseröhre entstehen lassen [1][4].
Folgende Lebensmittel können, wenn sie zu 80 % auf dem Speiseplan stehen, den Körper in ein Säuren-Basen-Gleichgewicht bringen. Dies erlaubt dem Organismus, überschüssige Säuren sofort kompensieren zu können.
Als Getränke eignen sich stilles Wasser und ungesüßter Tee. Statt Früchtee sollte grüner Tee getrunken werden [2]. Eine Teemischung aus Löwenzahn, Brennesseln und Lindenblüten wirkt basisch. Frische Gemüsesorten wie Rettich, Artischocke, Rote Bete, Auberginen oder Sellerie sind wertvolle Basenspender und sollten so oft wie möglich in die Mahlzeiten integriert werden. Kräuter stellen wichtige Basenquellen dar und finden in vielfältiger Weise ihren Platz in der Küche. Obst wirkt frisch und reif genossen sehr basisch. Beerensorten, aber auch Äpfel und Birnen sollten täglich gegessen werden. Hirsemehl ist eine basische Getreidesorte und eignet sich gut sowohl zum Backen als auch zum Kochen. Rosinen, Mandeln, Melasse (Zuckersirup), aber auch Mandelmus als Brotaufstrich stellen basische Alternativen zu Süßigkeiten und Marmeladen dar [1].
Die richtige Ernährung bei Refluxösophagitis bewirkt, dass die Schleimhäutverletzungen in der Speiseröhre abheilen können und in Zukunft nicht mehr auftreten. Durch eine basische Ernährung werden überschüssige Säuren neutralisiert, wodurch die Säurebelastung für den Körper geringer wird und ein Reflux minimiert wird.
Tipps zur richtigen Ernährung bei einer Refluxösophagitis
Vor dem Schlafengehen sollten keine größeren Mahlzeiten eingenommen werden. Die richtige Ernährung soll eiweißreich und fettarm sein. Kaffee, Alkohl und Nikotin erhöhen das Risiko des Refluxes. Häufigere kleinere Mahlzeiten reduzieren die Gefahr von zurückfließendem Magensaft. Übergroße Mahlzeiten sind kontraproduktiv, da der Druck auf den Schließmuskel zu groß wird und der Spannungszustand in Folge sinkt. Scharf gewürzte Mahlzeiten sollten durch mild gewürzte ersetzt werden. Zu heiße oder zu kalte Speisen und Getränke können den Reflux verstärken; zudem sind sie in der Lage, die Schleimhaut weiter zu schädigen. Auf Kohlensäure muss verzichtet werden, da durch die Gasbildung der Druck im Bauch erhöht wird. Dies kann den Schließmuskel weiterhin schwächen. Mineralwasser mit Kohlensäure kann durch stilles Wasser ersetzt werden [3].
Quellenangaben
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Ingrid Pfendtner: Grüner Tee – Zubereitung, Heilwirkung, Rezepte. Open Publishing Rights, 2015.
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Sven-David Müller, Kathrin Scholl: Berufspraxis für DiätassistentInnen und Diplom-OecotrophologInnen. Thieme Verlag, 2004, S. 169–170.
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Berthold Block, Guido Schachschal, Hartmut Schmidt: Der Gastroskopie-Trainer: Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Ösophago-, Gastro- und Duodenoskopie. Georg Thieme Verlag, 2005, S. 68-71
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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