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Ernährung bei stillem Reflux: Worauf sollte man achten?
Stiller Reflux ist ein weit verbreitetes Problem. Stiller Reflux meint Beschwerden, die durch Magensäure in der Speiseröhre ausgelöst werden. Hierbei kommt es zu uncharakteristischen Symptomen wie Heiserheit und Schmerzen beim Schlucken. Mittels verschiedener Maßnahmen wie einer richtigen Ernährung und einer angepassten Lebensweise können die Beschwerden gelindert werden. Dieser Text beinhaltet eine Übersicht für die Ernährung bei stillem Reflux und gibt Tipps für die Umsetzung.
Was bedeutet stiller Reflux?
Reflux bedeutet das Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Dies wird meistens als unangenehmes Sodbrennen empfunden. Die Säure kann aber auch bis in den Hals zurückfließen und weiter in die Atemwege gelangen. Dort können Beschwerden wie chronischer Husten, Räusperzwang, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, chronische Entzündungen und vermehrte Schleimbildung des Rachens vorkommen. Als stiller Reflux wird diese Art des Refluxes deshalb bezeichnet, weil sie meist ohne Sodbrennen vorkommt und daher oft nicht so schnell diagnostiziert wird. Dieser Reflux kann aber über sehr lange Zeit auftreten, bevor die Symptome richtig gedeutet werden.
Welche Ernährung wird bei stillem Reflux empfohlen?
Je nach Ausprägungsgrad der Symptome kann eine Therapie von einer Umstellung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten bis hin zu Medikamenten reichen. In schweren Fällen ist sogar eine Operation vonnöten. Die meisten Refluxbeschwerden können aber mit einer angepassten Ernährung gelindert werden. Wichtig ist eine Ernährung in der Säuren-Basen-Balance, um die Magensäureproduktion so gering wie möglich zu halten. Dies kann erreicht werden, indem sogenannte „Säurelocker“, also Lebensmittel, die beim Abbau einen Überschuss an Säure mit sich ziehen, vermieden werden. Basische Lebensmittel hingegen besitzen die Fähigkeit zur Neutralisation von Magensäure und wirken damit einem Reflux entgegen. Mit einer Ernährung, die zu 80 % rein basisch ist, befindet sich der Körper in einem Gleichgewicht. Nachfolgend sind basische Lebensmittel aufgelistet, die ohne Bedenken gegessen werden dürfen. Basische Lebensmittel sind nicht am Geschmack zu identifizieren, denn sauer schmeckende Lebensmittel müssen nicht unbedingt im Körper säurebildend agieren.
Täglich auf dem Speiseplan stehen sollten Gemüsesorten wie Mangold, Blumenkohl, Grünkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Spinat, Rote Bete, Auberginen, Zucchini, Kürbis, Tomaten oder Radieschen beispielsweise. Kartoffeln sind eine perfekte Basenquelle und können als Pellkartoffeln, Bircher-Kartoffeln, Salzkartoffeln oder Kartoffelbrei zubereitet werden.
Obst sollte nur reif genossen werden, hier bieten sich Brombeeren, Ananas, Aprikosen, Bananen, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Äpfel oder Birnen sehr gut an. Auf unreifes Obst besser verzichten.
Zum Würzen – scharfe Gewürzte sollten jedoch vermieden werden – eignen sich unter anderem Petersilie, Dill, Schnittlauch, Lorbeer, Majoran, Estragon, Thymian, Oregano, Basilikum oder Bärlauch.
Als Alternative zu Weißmehl ist zum Beispiel Hirsemehl zu nennen.
Bei Lust auf Süßes zwischendurch sind Rosinen, Maronen, Melasse (Zuckersirup), Mandeln, Mandelmus, Haselnüsse oder Sesam eine gute Wahl.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Zu bevorzugen sind stilles Wasser oder ungesüßter grüner Tee [1][2][3].
10 Tipps bei stillem Reflux
Eine Ernährung, die zu 80 % aus basischen und nur zu 20 % aus sauren Lebensmittel aufgebaut ist, kann die Beschwerden bei stillem Reflux lindern. Ganz grundsätzlich gilt: Werden saure Lebensmittel verzehrt, sollte gleichzeitig eine große Portion an basischen Nahrungsmittel aufgenommen werden, um die Säuren sofort neutralisieren zu können. Dies wirkt einem Reflux entgegen. Primär wichtig ist es, gründlich zu kauen und sich genügend Zeit zum Essen zu nehmen. Des Weiteren hat es sich bewährt, auf eine angenehme stressfreie Atmosphäre am Küchentisch zu achten. Mehrere kleinere Mahlzeiten sind magenfreundlicher als wenige große Portionen. Dies wirkt sich auf Refluxbeschwerden positiv aus. Die letzte Mahlzeit des Tages ist mindestens drei Stunden vor dem Schlafen einzunehmen. Essen in der Nacht gilt es unbedingt zu vermeiden. Eine Schlafposition, die etwa 30° beträgt, also ein etwas erhöhter Oberkörper kann helfen, den Reflux mechanisch zu verhindern. Enge Kleidung rund um die Hüfte oder am Bauch kann den Druck im Bauchraum erhöhen. Es empfiehlt sich, etwas weitere Kleidung zu tragen.
Bei Übergewicht ist der Druck im Bauchraum ebenfalls erhöht. Bei Verminderung des Körpergewichtes auf Normalgewicht wird oft eine Verbesserung der Refluxbeschwerden bemerkt. Der Nikotinkonsum ist ebenso zu reduzieren oder besser noch ganz zu vermeiden werden. Säurelocker wie Alkohol, Schokolade, Süßspeisen, Backwaren oder geräucherte Produkte sind kontraproduktiv, da sie die Magensäure zu mehr Produktion anregen. Auf zu scharf gewürzte Speisen sollte ebenso verzichtet werden, da die Produktion von Magensäure gesteigert wird.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Viele Symptome eines stillen Refluxes können mittels einer Ernährungsumstellung gelindert werden. Gelingt dies jedoch nicht, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um eine genauere Diagnostik der Beschwerden zu planen. Manchmal kann es auch nötig sein, eine medikamentöse Therapie einzuleiten.
Quellenangaben
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Thieme Verlag, 2013.
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Ingrid Pfendtner: Grüner Tee – Zubereitung, Heilwirkung, Rezepte. Open Publishing Rights, 2015.
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Anne Iburg: Köstlich essen für Magen & Darm: Über 90 Rezepte: schonend und bekömmlich. Thieme Verlag, 2012.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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