Sodbrennen (Abends) ist ein Schwangerschaftsanzeichen?

Ist abendliches Sodbrennen überhaupt ein Schwangerschaftsanzeichen?

Viele Frauen bemerken bereits wenige Wochen nach der Befruchtung der Eizelle die Schwangerschaft durch eine ausbleibende Regelblutung. Weitere unsichere Schwangerschaftsanzeichen sind Übelkeit, Erbrechen, ein vermehrter Scheidenausfluss und ein Spannungsgefühl in den Brüsten [2]. Doch erst ein positiver Schwangerschaftstest oder der Nachweis einer Fruchthöhle im Ultraschall gelten als sicheres Zeichen für das Vorliegen einer Schwangerschaft [2]. Das abendliche Sodbrennen ist neben einem vermehrten Harndrang und Heißhungerattacken ein Zeichen der hormonellen Veränderungen im Körper der werdenden Mutter. Doch jede Schwangerschaft verläuft anders und geht mit verschiedenen Anzeichen einher. Deshalb verspüren gerade einmal 20 Prozent der werdenden Mütter Sodbrennen in den ersten zwölf Wochen. Natürlich gibt es Frauen, die nur von abendlichem Sodbrennen in den ersten Monaten der Schwangerschaft heimgesucht werden und alle anderen Anzeichen sind außen vor. Normalerweise ist dies aber nicht die Regel, sondern eher selten. Darüber hinaus können viele andere Gegebenheiten für das plötzliche Auftreten von Sodbrennen verantwortlich sein, wodurch eine Abgrenzung zur Schwangerschaft sehr schwierig sein kann [2].

Wie kommt es abends zu Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Nach der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut wird zunehmend mehr vom Gelbkörperhormon Progesteron produziert. Dieses Hormon ist nicht nur wichtig für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft und die Entwicklung des Babys, sondern bereitet auch den Körper der Mutter kontinuierlich auf die Geburt vor. Ein vermehrter Harndrang, Veränderungen des Geruchs- und Geschmacksinns sowie mögliches abendliches Sodbrennen sind frühe Anzeichen des hormonellen Einflusses. Um den Körper auf die Geburt einzustellen, lockert Progesteron den Muskel- und Bandapparat. Hiervon ist auch der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen betroffen [5]. Normalerweise ist dieser Schließmuskel fest verschlossen und verhindert damit einen Rückfluss des sauren Magensaftes in die Speiseröhre. Durch die verminderte Verschlusskraft in der Schwangerschaft kann die Magensäure nun leichter in die Speiseröhre aufsteigen. Dort wird die Schleimhaut gereizt, Schmerzrezeptoren werden aktiviert und die Betroffene verspürt Sodbrennen. Wenn sich die Schwangere abends flach ins Bett oder auf die Couch legt, wirkt nicht mehr die Schwerkraft auf den sauren Mageninhalt ein, wodurch dieser leichter den unnatürlichen Weg in die Speiseröhre nehmen kann. Üppige und fetthaltige abendliche Mahlzeiten verbleiben generell länger im Magen und können durch die Schließmuskelschwäche in der Schwangerschaft schnell zu Sodbrennen führen [1]. Eine Veränderung des Geruchs- und Geschmackssinns während der Schwangerschaft bewirkt, dass Speisen, die früher gut verträglich waren, der werdenden Mutter nicht mehr bekommen und Sodbrennen auslösen können. Gerade in der Spätschwangerschaft werden durch das große Baby die Organe im Bauchraum der werdenden Mutter verdrängt oder eingeengt. Dies ist der Grund für die starke Zunahme der Sodbrennbeschwerden kurz vor der Geburt [2].

Wodurch kann abendliches Sodbrennen noch ausgelöst werden?

Gelegentliches Sodbrennen nach üppigen Speisen oder Alkoholkonsum haben bereits viele Menschen am eigenen Leib erlebt. Kommt es jedoch zu regelmäßigen abendlichen Beschwerden, kann sich neben der Schwangerschaft auch eineRefluxkrankheit dahinter verbergen. Darüber hinaus können vielStress, starkes Übergewicht, ein hoher Alkohol- und Tabakkonsum oder bestimmte Arzneimittel den sauren Reflux am Abend auslösen [1].

Welche Risiken birgt Sodbrennen immer abends?

Tägliches abendliches Sodbrennen in der Schwangerschaft ist zwar lästig, aber meistens ungefährlich. Oftmals verschwindet das unangenehme Brennen nach der Geburt des Babys von ganz allein. Dennoch kommt es bei ein bis zwei Prozent der werdenden Mütter zu einer Speiseröhrenentzündung [3].

Besteht das Sodbrennen unabhängig von der Schwangerschaft regelmäßig über einen längeren Zeitraum, drohen ernste gesundheitliche Konsequenzen. Auf Dauer unbehandelt, können Entzündungen, Verengungen, Blutungen und sogar bösartigeTumoren in der Speiseröhre entstehen [4]