Ursachen
Plötzlich Sodbrennnen: Bin ich schwanger?
Der Körper einer Schwangeren macht in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft eine Reihe an subtilen, jedoch entscheidenden Veränderungen durch. Die veränderte Produktion der Hormone Progesteron und Östrogen kann dabei bei einigen Frauen zu Sodbrennen führen . Ein sicheres Zeichen auf eine Schwangerschaft ist plötzliches Sodbrennen jedoch nicht. Bei dem Verdacht einer bestehenden Schwangerschaft sollte ein Frauenarzt aufgesucht werden, um eine optimale Versorgung der Schwangeren und des ungeborenen Kindes zu gewährleisten [1].
Wie hängt Sodbrennen mit einer Schwangerschaft zusammen?
In dem Körper der werdenden Mutter werden ab dem Moment der Empfängnis bis zur Geburt eine Reihe an Hormonen in wechselnden Zusammensetzungen produziert. Sie sind Botenstoffe, die den Umbau des mütterlichen Organismus entscheidend beeinflussen und steuern, so dass eine Schwangerschaft aufrechterhalten werden kann. Einige dieser Hormone bedingen Veränderungen, die das Auftreten von Sodbrennen begünstigen.
Progesteron wird in der frühen Schwangerschaft in großen Mengen produziert. Seine Aufgabe ist es, die Muskeln des Uterus entspannt zu halten und es hilft dem Immunsystem der Mutter die fremde DNA des Kindes zu tolerieren. Progesteron entspannt die nicht willentlich steuerbare Muskulatur, die sogenannte glatte Muskulatur, und ist daher auch für viele Symptome einer Schwangerschaft, die den Magen-Darm-Trakt betreffen, verantwortlich. Es entspannt unter anderem den unteren Speiseröhrenschließmuskel, den Muskelring der als Magenpförtner den Magen von der Speiseröhre trennt. Nun kann der Mageneingang nicht mehr richtig geschlossen werden und das Risiko eines Rückflusses von Magensäure in die Speiseröhre steigt. Eventuell leidet die Schwangere nun unter Sodbrennen (Pyrosis) [2].
Östrogen ist ein weiteres, die Schwangerschaft steuerndes Hormon. Als Hauptaufgabe leitet es die Organentwicklung des Fetus, sein Einfluss auf den mütterlichen Organismus ist jedoch ebenfalls groß. Hier verlangsamt Östrogen unter anderem die Passage des Nahrungsbreis durch den mütterlichen Verdauungstrakts, um eine maximale Nutzung der darin gelösten Nährstoffe möglich zu machen. Durch den verlangsamten Weitertransport der Nahrung aus dem Magen heraus in den Darm steigt der Druck innerhalb des Magens an und das Risiko für das Auftreten von Sodbrennen nimmt zu [2].
Welche weiteren Symptome bestärken den Verdacht einer Schwangerschaft?
Die körperlichen Veränderungen die durch eine Schwangerschaft hervorgerufen werden sind individuell sehr verschieden. Einige Frauen leiden unter Beschwerden, die insbesondere den Magen-Darm-Trakt betreffen, so etwa Sodbrennen (Pyrosis), Verstopfung (Obstipaion), saures Aufstoßen oder plötzliche Übelkeit (Nausea). Diese Symptome lassen sich wie beschrieben auf den steigenden Progesteron-Spiegel der Mutter zurückführen.
Weitere Beschwerden im frühen Stadium der Schwangerschaft können Müdigkeit oder Schwindelgefühle (Vertigo) sein. Auch hier ist der steigende Progesteron-Spiegel verantwortlich, der Blutgefäße erweitert und so eine allgemeine Abgeschlagenheit bedingt.
Geschwollene und berührungsempfindliche Brüste gehören ebenfalls zu den häufigen Symptomen einer Schwangerschaft im frühen Stadium [3].
Quellenangaben
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Gunther Göretzlehner,Christian Lauritzen,Thomas Römer,Winfried Rossmanith: Praktische Hormontherapie in der Gynäkologie, De Gruyter Verlag,2011, S.219 f
[2]Hendrik Lehnert: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel, Thieme Verlag, 2015, .S.371 ff.
[3] Regine Gätje,Christine Eberle,Christoph Scholz,Marion Lübke,Christine Solbach: Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme Verlag, 2015, Kapitel 15, S.409 ff.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 06.11.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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