Sodbrennen (Pyrosis): Ärztliche Behandlung
Regelmäßiges Sodbrennen kann mit einem chirurgischen Eingriff erfolgreich behandelt werden. Eine Operation hat im Vergleich zur Medikamenteneinnahme langfristig einen ähnlichen Erfolg in Bezug auf die Besserung der Sodbrennenbeschwerden [2]. Sie ist meist nicht Mittel der ersten Wahl, sondern wird bei Versagen der medikamentösen Therapieformen, Medikamentenunverträglichkeit oder wiederholtem Verschlucken von Magensäure in die Atemwege eingesetzt. Sind bereits Komplikationen der Refluxkrankheit eingetreten, kann eine Operation notwendig werden. Die Beschwerden und das Brennen hinter dem Brustbein entwickeln sich nach dem Eingriff meist kontinuierlich zurück. Dennoch verspricht eine Operation keine 100%ige Erfolgschance, sodass weiterhin eine Medikamenteneinnahme nötig sein kann[1].
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Operationsverfahren
Die gängigste Operationsmethode bei regelmäßigem Sodbrennen ist die Fundoplicatio nach Nissen. Diese kann minimalinvasiv oder konservativ durchgeführt werden. Beim minimalinvasiven Verfahren werden kleine Öffnungen in der Bauchdecke geschaffen und eine Laparoskop und das Operationsbesteck in die Bauchhöhle eingeführt. Im Gegensatz dazu ist bei der konservativen Operation nach Nissen ein großer Schnitt durch die Bauchdecke nötig, um zu Magen und Speiseröhre zu gelangen [1]. Beim LINX-Verfahren wird ebenfalls laparoskopisch ein Magnetband um die untere Speiseröhre gelegt [3]. Daten über die Langzeitwirkungen dieses neuen Verfahrens fehlen aber noch. Die transoralen endoskopischen Verfahren haben sich im Vergleich zur Fundoplicatio nicht bewähren können und werden deshalb nur selten eingesetzt [1].
Laparoskopische Fundoplicatio nach Nissen
Als minimalinvasives Verfahren benötigt die Fundoplicatio nach Nissen nur winzige Schnitte durch die Bauchdecke, um das Operationsbesteck und das Laparoskop (Instrument mit Videokamera) in den Bauch einzubringen. Zur grundlegenden anatomischen Orientierung: Das untere Ende der Speiseröhre tritt durch eine enge Öffnung durch das Zwerchfell und mündet anschließend in den Magen. Bei der Operation werden die speiseröhrennahen Anteile des Magens als Manschette um die Speiseröhre unterhalb des Zwerchfells gelegt und mit Nähten befestigt. Füllt sich der Magen mit Nahrung, verbleibt der Speisebrei ebenfalls in dieser Manschette und drückt auf den unteren Speiseröhrenschließmuskel. Dieser kann dadurch kräftiger schließen und ein saurer Reflux wird verhindert.
Die sehr geringe Gefahr von Komplikationen steht einer großen Erfolgsquote von circa 85 Prozent gegenüber. Als Nebenwirkungen wird häufig die Unverträglichkeit von kohlesäurehaltigen Getränken mit einem Druckgefühl in der Magengegend beschrieben [1].
LINX-Operation
Diese Operation erfolgt ebenfalls minimalinvasiv. Kurz vor der Einmündung der Speiseröhre in den Magen wird das LINX Reflux-Managementsystemeingebracht und kräftigt den Speiseröhrenschließmuskel. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die natürliche Anatomie nicht verändert wird. Wegen der Neuheit dieses Verfahrens fehlen bisher Langzeitdaten über die Besserung der Beschwerden [3].
Transorale endoskopische Verfahren
Beim transoralen endoskopischen Verfahren wird, wie bei der Magenspiegelung, ein Endoskop über den Mund in die Speiseröhre vorgeschoben. Über dieses Instrument können lokale Eingriffe vorgenommen werden. Diese Methode hat sich aber im Vergleich zur Fundoplicatio nicht bewährt und wird deshalb nur selten eingesetzt [1]
Häufig gestellte Fragen
Quellenangaben
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Gerald Herold et al.: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2015, S. 434–435.
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„GERD: Operation und Medikamente langfristig gleichwertig“, http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/45905, 21.05.2016
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„Das LINX-Antirefluxsystem“, http://www.chirurgie-bottrop.de/Chirurgie-HP/Daten/CHAZ%204_2012_s228f.pdf, 21.05.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 14.06.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
Die DeGiN-Redaktion
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