Hausmittel

Flüssige Mittel gegen Sodbrennen: Welche helfen am besten?

205 Faq 02

Sodbrennen ist eine der häufigsten Beschwerden in der westlichen Bevölkerung. Etwa jeder Dritte bis Vierte leidet innerhalb eines Jahres mindestens einmal unter den typischen brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein [1]. Zur Behandlung der Symptome gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Neben Tabletten und Medikamenten gibt es auch verschiedene flüssige Mittel gegen Sodbrennen. Dieser Artikel vermittelt einen Überblick über die unterschiedlichen flüssigen Mittel, die in der Behandlung von Sodbrennen Abhilfe verschaffen können.


Welche flüssigen Hausmittel gibt es? Wie wirken sie bei Sodbrennen?

Häufig genutzte flüssige Hausmittel zur Linderung von refluxartigen Beschwerden sind zum Beispiel Milch oder Kartoffelsaft. So zählt Kartoffelsaft wahrscheinlich zu den besten flüssigen Mitteln in der Behandlung von Reflux. Für dieses Hausmittel wurde eine gewisse Wirksamkeit in der Eigenbehandlung der Erkrankung in einigen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen [2]. Durch den Verzehr von frischem Kartoffelsaft kann übermäßig vorhandene Säure im Magen neutralisiert werden [3]. Dadurch kann dieses Hausmittel direkt an der Ursache von Sodbrennen ansetzen. In einer der Studien konnten zwei Drittel der Probanden nach dem morgendlichen und abendlichen Verzehrvon Kartoffelsaft eine Verbesserung bezeugen [4]. Es ist hervorzuheben, dass auch Schwangere Kartoffelsaft in der Behandlung von Sodbrennen nutzen dürfen. Die fertigen Präparate enthalten nämlich keine Konservierungsstoffe oder andere künstliche Stoffe [5]. Natürlich kann der Kartoffelsaft auch selbst hergestellt werden. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass nur hochwertige Kartoffeln ohne Keim oder grüne Stellen verwendet werden [5]. Außerdem muss der Saft frisch zubereitet werden und möglichst rasch getrunken werden [4].

Im Handel sind fertig gepresste Kartoffelsäfte erhältlich. Zu nennen wären hier beispielsweise Kartoffelsaft Schoenenberger® 200 ml, Biotta® Kartoffelsaft 500 ml oder Alnavit® Bio Kartoffel Direktsaft 330 ml.

Auch Milch wird immer wieder zur raschen Linderung der Beschwerden bei Sodbrennen empfohlen [4]. Im Gegensatz zu Kartoffelsaft kann Milch aber nach dem Verzehr sogar eine verstärkte Bildung von sauren Magensekreten bewirken [5]. Dies hat zur Folge, dass Milch zwar kurzzeitig die Symptome vermindern kann, dieser Effekt aber oft nicht lange anhält [4]. Am besten die Behandlung mit Milch einfach ausprobieren. Werden die Schmerzen dadurch verstärkt, muss darauf verzichtet werden.


Schon seit etwa 100 Jahren wird Natron, auch als Speisesoda oder Backsoda bezeichnet, zur Behandlung von Beschwerden bei Magenübersäuerung angewandt. Dazu wird das pulverförmige Natron in Wasser aufgelöst und getrunken. Im Magen wirkt das Salz als Puffer und neutralisiert damit die Magensäure [6]. In der modernen Medizin hat Natron aufgrund von zahlreichen Alternativen jedoch nur noch einen geringen Stellenwert [7].

Welche flüssigen Medikamente gibt es? Wie wirken sie bei Sodbrennen?

Die gängigsten Medikamente zur Behandlung von Reflux werden als magensaftresistente Tabletten verabreicht [8]. Einige Arzneimittel können aber auch als flüssige Lösung eingenommen werden. Dazu zählen zum Beispiel Antazida, also Stoffe, die sauren Magensaft neutralisieren. Diese Stoffgruppe sollte aber nur bei leichten Refluxbeschwerden ohne Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut eingenommen werden [9]. Die enthaltenen Wirkstoffe dieser Präparate sind u. a. Almasilat, Sulcralfat oder Hydrotalcit. Viele dieser Medikamente bedürfen einer Dosisanpassung oder dürfen sogar gar nicht angewendet werden, wenn eine Einschränkung der Nierenfunktion vorliegt [10]. Außerdem sollte in der Schwangerschaft die Behandlung so kurz wie möglich erfolgen, um Risiken für die Mutter oder das Kind zu vermeiden [10]. Die einzelnen Hinweise zu Dosierung, Gegenanzeigen, Nebenwirkungen und Risiken sind der jeweiligen Packungsbeilage zu entnehmen. Als geeignete Präparate wären beispielsweise zu nennen: Talcid® Liquid Suspension, Ulcogant® Suspension in Beuteln/-Flaschen oder Megalac® Almasilat/-mint Suspension zum Einnehmen.

Was ist bei der Eigenbehandlung von Sodbrennen zu beachten?

Auf Dauer bestehendes, unzureichend behandeltes Sodbrennen kann zu schwerwiegenden Erkrankungen wie z. B. einem Speiseröhrengeschwür oder sogar einem Speiseröhrenkrebs führen [9]. Deshalb sollte bei ausbleibender Besserung der Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden. Sodbrennen, das länger als einen Monat besteht, bedarf einer genaueren ärztlichen Untersuchung [4]. Nur so lassen sich ernsthafte Komplikationen vermeiden.



Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:

Wann treten die Beschwerden auf?
Bei wem treten die Beschwerden auf?
Wie äußern sich die Beschwerden?
In Verbindung mit was treten die Beschwerden auf?
Wo treten die Beschwerden auf?