Hausmittel

Haferflocken gegen Sodbrennen

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Haferflocken wurden schon früher als Hausmittel gegen Sodbrennen eingesetzt. In unterschiedlichen Darreichungsformen können die Flocken helfen, das brennende Gefühl hinter dem Brustbein und das saure Aufstoßen zu lindern oder sogar zu verhindern. Haferflocken sind u.a. reich an Stärke und Eiweiß, beide Bestandteile haben die Fähigkeit überschüssige Säuren im Magen zu binden und die aufgestiegene Magensäure in der Speiseröhre hinunter zu befördern.


Wie und warum helfen Haferflocken gegen Sodbrennen?

Bei der Therapie von Sodbrennen spielt die Ernährung eine zentrale Rolle. Es gibt Lebensmittel, welche die Produktion der Magensäure übermäßig stimulieren können, wie z.B. Coffein, fettige Speisen, stark gezuckerte Lebensmittel und alkoholische Getränke; es gibt aber auch Speisen, die geeignet sind eine starke Magensäureproduktion einzudämmen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. Zu diesen Lebensmitteln zählen u.a. Eiweiße (mageres Fleisch, fettarme Milchprodukte, Eier), Gemüse, Kartoffeln und Haferflocken [1].

Ein Hauptbestandteil von Hafer ist Stärke. Diese ist in der Lage im Magen die überflüssigen Säuren zu binden, wodurch der Rückfluss (Reflux) in die Speiseröhre verhindert werden kann. Außerdem sind Haferflocken leicht verdaulich; durch solch leicht verdauliche Kost werden die Drüsen in der Magenwand, welche Magensäure produzieren (Belegzellen), weniger zur Produktion angeregt.

Ein weiterer Bestandteil von Hafer ist Eiweiß, das ebenfalls einen schützenden Effekt auf die Magenschleimhaut und auf die Speiseröhre hat: Eiweiße fördern zunächst die Freisetzung der Magensäure, indem sie bestimmte Drüsen (G- Zellen) im unteren Teil des Magens stimulieren, die daraufhin das Peptidhormon Gastrin freisetzten. Das Peptidhormon regt die Belegzellen im oberen Teil des Magens zur Produktion von Magensäure an. Durch die Säure wird der pH- Wert im Magen gesenkt, was einen negativen Rückkopplungs- Mechanismus (Feedback- Mechanismus) auslöst. Das bedeutet, dass die pH- Wert- Senkung, die durch Gastrin ausgelöst wurde, eine Hemmung der Gastrinfreisetzung verursacht, woraufhin weniger Magensäure produziert wird [2]. Der letzte Schritt ist entscheidend, um Sodbrennen zu therapieren; dieser tritt schnell ein, wenn kleine magere Eiweißportionen zu sich genommen werden.

Das Hormon Gastrin hat einen weiteren Vorteil. Es erhöht die Spannung des Schließmuskels des Mageneinganges, in dem der Ösophagus mündet, wodurch einem vermehrten Reflux von Mageninhalt in die Speiseröhre entgegengewirkt werden kann [3]. Zusätzlich bildet Hafer, wenn er gut zerkaut wird, einen Schleim im Magen, der sich um die Magenwand legt und diese vor der Säure schützt.

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Für den Akutfall können zwei gestrichene Esslöffel blütenzarter Haferflocken aus vollem Korn pur gegessen werden. Wichtig dabei ist, dass die Flocken gut zerkaut werden. Je häufiger gekaut wird, desto mehr Haferschleim entsteht; erst dann sollten die Flocken geschluckt werden [4]. Zur Dauertherapie oder zur Prävention von Sodbrennen können die Haferflocken in Form von Brei oder Suppe eingenommen werden.

Für eine Portion Haferbrei ca. vier Esslöffel blütenzarter Haferflocken zusammen mit zwei Tassen Milch (oder Wasser) und einer Prise Salz in einen Topf geben und kurz aufkochen, anschließend fünf Minuten ziehen lassen. Der Brei kann zum Frühstück, als Zwischenmahlzeit oder zum Abendessen gegessen werden. Für vier Teller Hafersuppe vier Esslöffel Haferflocken und einen Liter Wasser in einer Pfanne aufkochen sowie einen Hühnerbouillonwürfel und 150 ml Sahne dazugeben. Die Zutaten ca. fünfzehn Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wahlweise kann frische klein gehackte Petersilie über die Suppe gestreut werden. Diese drei Hausmittel können jeden Tag eingenommen werden, es sollte aber auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden.

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Vor allem bei der Einnahme von puren Haferflocken und Haferbrei muss darauf geachtet werden, genug Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, da es sonst zu Verstopfung (Obstipation) kommen kann. Generell ist es empfehlenswert kleine Portionen zu essen, da Haferflocken im Magen aufquellen.

Wenn das Sodbrennen trotz der oben genannten Maßnahmen chronisch wiederkehrt oder mehr als zwei Wochen ununterbrochen anhält, ist es unbedingt notwendig bei einem Arzt vorstellig zu werden [5]!
Bei folgenden Symptomen muss so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden [5]:

  • anhaltende Schmerzen
  • Krämpfe
  • Schluckbeschwerden
  • Erbrechen und Durchfall
  • Blutiger Stuhl (Teerstuhl)
  • ungewollte schnelle Gewichtsabnahme


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