Käse gegen Sodbrennen

Warum hilft Käse bei Sodbrennen nicht?

Normalerweise wird der Mageninhalt zusammen mit der Magensäure (Salzsäure) durch einen Schließmuskel am unteren Ende der Speiseröhre daran gehindert, in die Speiseröhre zu gelangen. Durch eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels kann häufig diese Barriere gegenüber dem Mageninhalt nicht mehr aufrecht gehalten werden. Als Folge werden Nahrungsreste zusammen mit der Magensäure in die Speiseröhre gedrückt. [1].

Die Wirkung einzelner Nahrungsmittel auf die Produktion der Magensäure hängt vor allem von deren Inhaltsstoffen ab. Diese Inhaltsstoffe werden auf unterschiedliche Art und Weise verdaut, was sich auch auf ihre jeweilige Verdauungszeit auswirkt. Diese Tatsache und die dabei entstehenden chemischen Reaktionen können die Produktion der Magensäure und damit auch das Sodbrennen entweder negativ oder positiv beeinflussen. Das Sodbrennen wird durch Speisen und Getränke verstärkt, deren Inhaltsstoffe zu einer vermehrten Produktion der Magensäure führen, die Magenschleimhaut reizen oder zu einer verzögerten Verdauung führen.

Einen großen Teil der Nährstoffe im Käse nehmen die Fette ein. So enthält eine Scheibe (etwa 30 Gramm) Emmentaler (45% Fett i.Tr.) 9,4 Gramm Fett [2]. Fette haben im Magen eine besonders lange Verweildauer, sodass der Verdauungsprozess verzögert wird [3]. Je länger sich die Speisen im Magen befinden, desto mehr Gas kann entstehen, was sich für die Betroffenen in Aufstoßen äußert. Durch dieses Luftaufstoßen kann Magensäure in die Speiseröhre gelangen, was sich als Sodbrennen äußert.

Käse gehört zu den säurebildenden Nahrungsmitteln [4]. Bei Sodbrennen ist auf Nahrungsmittel zu verzichten, die durch ihren Verzehr zu einem Überschuss an Säure und Abbauprodukte führen.

Ist es gefährlich Käse bei Sodbrennen anzuwenden?

Von einer akuten Gefahr ist durch den Verzehr von Käse bei Sodbrennen nicht auszugehen. Weil Käse aber das vorhandene Sodbrennen verstärken kann, kann es vermehrt zu Komplikationen kommen. So besteht die Gefahr, dass nicht nur am Tage sondern ebenso in der Nacht Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt. In der Folge können Nahrungsbestandteile während des Schlafs verschluckt werden.

Durch starkes Sodbrennen kann sich außerdem das entzündete Gewebe der Speiseröhre in ein geschwürartiges Gewebe umwandeln. Diese Verlaufsform wird als Barrett-Syndrom bezeichnet. Auf der Grundlage einer Barrett-Speiseröhre kann sich als langfristige Komplikation eine Krebserkrankung entwickeln [1].