Hausmittel
Mittel gegen Sodbrennen: Welche helfen am besten?
Sodbrennen bezeichnet ein brennendes Gefühl im Brustkorb, das besonders stark hinter dem unteren Brustbein ende und in der Magengrube verspürt wird. Die Beschwerden vermindern die Lebensqualität und beinhalten ein gesundheitliches Risiko. Es sollte daher versucht werden, das Sodbrennen zu lindern. In diesem Text werden Hilfsmittel gegen Sodbrennen aufgezählt und erklärt, aber auch hilfreiche Lebensmittel werden angeführt.
Welche Hausmittel können gegen Sodbrennen eingenommen werden?
Hausmittel können bei Sodbrennen unterstützend helfen und sollten auf jeden Fall probiert werden. Die Kartoffel ist als Heilmittel aus der Küchenapotheke wohlbekannt. Es bindet die Magensäure und schützt die Schleimhaut vor Reizungen; Sodbrennen kann in vielen Fällen damit gelindert werden. Der Wirkstoff wird als roher Kartoffelsaft, der auch mit Wasser verdünnt werden kann, eingenommen. Aber auch eine geschälte rohe Kartoffel ist geeignet. Sie sollte langsam über den Tag verteilt gut gekaut werden. Dadurch wird viel basischer Speichel gebildet, der sich positiv auf das Sodbrennen auswirkt. Als Tagesdosis werden 50–100 ml Kartoffelsaft über mindestens 4–5 Wochen lang empfohlen.
Leinsamen ist ebenfalls ein schleimhautschützendes, reizmilderndes und säurepufferndes Mittel. Werden die Leinsamen in Wasser gelegt, bilden die Samen eine Schleimhülle aus. Dieser Schleim wird abgegossen und schluckweise getrunken, um die Schleimhaut mit dem reizmildernden Film zu bedecken. Als Tagesdosis sollten 45 g Leinsamen verarbeitet werden [1].
Können alternativ medizinische Mittel gegen Sodbrennen helfen?
Die Alternativmedizin bietet einige Hilfsmittel in der Behandlung des Refluxes. Bei starken Beschwerden sollten diese aber nur unterstützend eingenommen werden. In der Homöopathie sind Nux vomica und Robinia D4 geeignet, um den Spannungszustand des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen zu erhöhen. Einem Reflux und Sodbrennen wird damit vorgebeugt [2]. Schüßler-Salze fördern das Säuren-Basen-Gleichgewicht im Körper und können den Reflux vermindern. Die Salze Nr. 9 und 10 sind als Basismittel sehr gut geeignet [3]. Bei den Bachblüten gibt es ein generelles Magen-Darm-Mittel, das beruhigend wirkt und die Beschwerden verringern kann. Dabei handelt es sich um die Nr. 3 (Beech) [4].
Welche Mittel bietet die Schulmedizin?
In der Schulmedizin stehen säurebindende Arzneimittel (Antazida) oder säureblockende Wirkstoffe (Protonenpumpenhemmer, PPI) zur Verfügung.
Antazida sind Arzneimittel, die als basische Substanzen die Säure des Magensaftes neutralisieren können; damit wird Sodbrennen gelindert. Sie sind als Mikrogranulat, das sich im Mund auflöst oder als Kautablette erhältlich. Wichtig ist es, dass die Einnahme anderer Arzneimittel zwei Stunden vor oder nach der Einnahme eines Antazidums erfolgt [5].
Protonenpumpenhemmer sind das beste Mittel der Wahl. Sie führen zu einer unwiderruflichen Hemmung eines Protonenkanals in den Belegzellen des Magens, die für die Säureproduktion zuständig sind. PPI besitzen als Wirkstoff eine Vorstufe, die erst im Darm aktiviert wird. Um eine Verdauung bereits im Magen zu verhindern, sind die Tabletten mit einem säurefesten Überzug geschützt; daher müssen diese Tabletten im Ganzen geschluckt werden. Sie wirken am effektivsten, wenn sie 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Insgesamt sollte innerhalb von 24 Stunden nicht mehr als eine Tablette eingenommen werden. Ist die Beschwerdelinderung zu gering, kann unter ärztlicher Anleitung eine Dosiserhöhung vorgenommen werden [6][7].
Welche Lebensmittel können bei Sodbrennen helfen?
Basische Lebensmittel sind die Grundlage, um Sodbrennen zu lindern. Nachfolgend werden einige Beispiele dieser Nahrungsmittel genannt.
Kartoffeln sind eine der besten Basenquellen und können in vielen verschiedenen Varianten verzehrt werden. Milchprodukte wirken sauer, daher sollte auf Produkte aus Soja zurückgegriffen werden.Obst wirkt nur frisch und reif geernet basisch. Geeignet sind jede Art von Beeren, Äpfel, Bananen und viele Früchte mehr. Die meisten Gemüsesorten sind basisch. Darunter fallen beispielsweise Paprika, Zucchini, Fenchel, Weißkohl, Pilze, Mangold, oder Brokkoli. Gemüse in Konserven wirkt sauer und sollte nicht gegessen werden. Salate mit Bitterstoffen sind sehr basenlastig. Kräuter und Gewürzesind ebenfalls eine gute Basenquelle und können viele Gerichte verfeinern [8].
Bei den Getränken eignen sich stilles Wasser, aber auch Tee und frische Obst- und Gemüsesäfte[1]. Eine spezielle Teemischung aus Löwenzahn, Lindenblüten und Brennnessel wirkt basisch. Aber auch Eibisch und Königskerze sind als Tee geeignet, da sie die Reizung der Schleimhaut mildern können [9|.
Quellenangaben
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Siegfrid Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Rezepturen und Anwendung. Band 2. Elsevier Verlag, 2013, S. 81.
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„Sodbrennen“, http://lexikon-der-homoeopathie.de/krankheiten/sodbrennen.htm, 25.02.2016
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Karoline Dichtl: Schüßler-Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren. Georg Thieme Verlag, 2011, S. 58.
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„Bachblüten hilft dem Magen“, http://www.apotheke-mayr.com/Gesundheit/Alternative-Medizin/Bachblueten/Bachblueten-hilft-dem-Magen, 23.03.2016
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„Rennie“, http://www.rennie.de, 13.04.2016
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Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Lutz Hein: Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag, 2010, S. 241–242.
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„Antra“, http://www.antra.de, 13.04.16
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Thieme Verlag, 2013, S. 20-22
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[9| Jörg Grünwald, Christof Jänicke, Iris Hardewig: Quickfinder Pflanzenheilunde. Gräfe und Unzer, 2008, S. 60.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 04.07.2016 |
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