Hausmittel

Reis gegen Sodbrennen

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© PantherMedia / Anna Puhan

Neben rezeptfreien und rezeptpflichtigen Medikamenten sowie Änderungen der Lebensgewohnheiten, empfehlen Mediziner bei gelegentlich oder häufiger auftretendem Sodbrennen vor allem, bestimmte Lebensmittel zu meiden und andere zu bevorzugen. Zu den bevorzugten Lebensmitteln bei Sodbrennen gehört Reis. Das liegt nicht nur daran, dass Reis besonders leicht verdaulich ist, sondern auch durch Schleimbildung die Speiseröhre vor der ätzenden Wirkung der zurückfließenden Magensäure schützt. Eine reisreiche Ernährung bekämpft aber in den seltensten Fällen die vielfältigen, möglichen Ursachen der unangenehmen Symptome. Das Nahrungsmittel ist also weniger ein Hausmittel gegen Sodbrennen als ein die Behandlung unterstützender und schmackhafter Ernährungsbestandteil für Refluxpatienten[1][2].


Wie und warum hilft Reis bei Sodbrennen?

Sodbrennen ist ein Symptom der Gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD), kann aber gelegentlich auch verursacht durch besonders schwere Mahlzeiten oder stressige Lebensumstände auftreten, wenn keine Refluxkrankheit vorliegt. Dabei fließt Magensäure aus dem Magen zurück in die Speiseröhre. Diesen Vorgang nennt man Reflux. Ein Reflux äußert sich als brennendes Gefühl hinter dem Brustbein (Sternum) und strahlt hin und wieder auch in den Oberbauch aus. Darüber hinaus leiden einige Patienten, die über Sodbrennen klagen, untermorgendlichem Reizhusten, Heiserkeit, asthmatischen Anfällen, saurem Geschmack im Mund, saurem Aufstoßen oder dem sogenannten Globusgefühl, also einem Kloß im Hals. Sodbrennen kann durch verschiedene Umstände ausgelöst werden. Übergewicht, zu fetthaltige und schwer verdauliche Nahrung, zu viel Stress, Alkohol oder Nikotin können zu häufigem Säurereflux führen. Aber auch eine Schwächung oder Verkrampfung des unterenSpeiseröhrenschließmuskels (Ösophagussphinkter) oder bestimmte Medikamente verursachen mitunter häufiges und unangenehmes Sodbrennen. Etwa 14 bis 20 % der Bevölkerung der westlichen Industrieländer leiden unter GERD. Man könnte die Refluxkrankheit also fast als eine Volkskrankheit bezeichnen. Das ständige Zurückfließen der Magensäure in die Speiseröhre kann Entzündungen und Defekte (Erosionen) der Speiseröhrenschleimhaut verursachen (Ösophagitis), die in schweren Fällen sogar zu Speiseröhrenkrebs führen können[3][4].

Behandelt wird Sodbrennen meist medikamentös. Allerdings sollte die Behandlung durch Nikotinentzug, Gewichtsreduktion und vor allem durch die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten unterstützt werden. Reis gehört zu den Nahrungsmitteln, die bei häufig auftretendem Sodbrennen besonders empfohlen werden. Er ist ein Grundnahrungsmittel für beinahe die Hälfte der Weltbevölkerung. Reis ist ein wichtiger Lieferant für Kohlenhydrate, hat aber bei gleicher Menge nur halb so viele Kohlenhydrate wie Nudeln, unterstützt also die Gewichtsreduktion. Durch den hohen Stärkeanteil sättigt er schnell. Reis enthält fast kein Fett, das in hohen Mengen Sodbrennen hervorrufen kann. Denn Fett ist schwerer verdaulich als andere Nahrungsbestandteile und bleibt somit länger im Magen. Bei einer langsamen Magenentleerung kommt es häufiger zum Rückfluss des Speisebreis in die Speiseröhre[5][6][7].

All diese Eigenschaften können zwar dafür sorgen, dass ernährungsbedingtes Sodbrennen seltener auftritt, bekämpfen jedoch die Ursache nicht. Reis kann aber ungeachtet dessen dazu beitragen, eine drohende Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) zu verhindern oder aber die Symptome einer bereits bestehenden zu lindern. Durch den hohen Stärkeanteil ist gekochter Reis äußerst schleimig. Der Schleim setzt sich auf der Oberfläche der Speiseröhrenschleimhäute fest und vermindert so die schädigende Wirkung der Säure. Langzeitfolgen der unangenehmen Erkrankung kann damit unter Umständen vorgebeugt werden[2].

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Wer häufig Reis zu sich nimmt, kann wenig falsch machen. Auch die Auswahl der Reissorte darf je nach geschmacklichen Vorlieben erfolgen. Naturreis enthält allerdings im Gegensatz zu poliertem, weißem Reis noch alle Nährstoffe und Mineralien, die in diesem Grundnahrungsmittel natürlicherweise vorkommen. Dazu gehören unter anderem Vitamin B, sowie krampflösendes Magnesium. Alle 120.000 bekannten Reissorten haben die schleimbildenden Eigenschaften gemein, die die Behandlung einer Speiseröhrenentzündung unterstützen können[6][7].

Wer unter besonders gravierenden Symptomen leidet, kann den Reis auch als Reisschleim zu sich nehmen. Dafür werden die weichgekochten Reiskörner durch ein engmaschiges Sieb gepresst und damit zu einer Art breiigem Schleim verarbeitet[8].

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Häufig auftretendes Sodbrennen sollte nicht ausschließlich mit Hausmitteln und einer Ernährungsumstellung behandelt werden. Wenn rezeptfreie Medikamente versagen und die Symptome sich nicht bessern, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Bei einer reisreichen Ernährung gibt es so gut wie keine Risiken und Nebenwirkungen, es sei denn, es besteht eine Unverträglichkeit gegenüber histaminhaltigen Nahrungsmitteln (Histaminintoleranz) oder eine Unverträglichkeit des Klebeeiweißes Gluten (Glutenintoleranz). In diesem Fall sollte auf Reis als Nahrungsmittel verzichtet werden.



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