Hausmittel

Senf gegen Sodbrennen

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Senf gilt als wirksames Hausmittel gegen Sodbrennen. Die Einnahme von Senf, sowohl in Form einer Paste als auch als ganze Senfkörner, kann die Beschwerden von Sodbrennen lindern. Bei einigen Betroffenen kann Senf jedoch auch die Symptome verschlimmern.

Senfkörner geben unzerkaut im Magen ihre Senföle und andere Wirkstoffe ab, welche dort einer Überproduktion von saurem Magensaft entgegen wirken können. Werden Senfkörner zerkaut, setzen sie die Senföle, die für den würzig scharfen Geschmack verantwortlich sind, bereits im Mund frei. Auf diese Weise soll die Darmaktivität gesteigert und die Verdauung angeregt werden [1]. Senf wird oft als Mittel gegen Sodbrennen angewendet.


Warum hilft Senf gegen Sodbrennen

Die Pflanze gehört der Familie der Kreuzblütengewächse an. Der Senf beinhaltet u.a. Wirkstoffe wie Senföl, Senfölglykoside und ätherische Öle [2].

Die Schleimhaut der Speiseröhre ist im Gegensatz zu der Schleimhaut des Magens an eine saure Umgebung nicht gewöhnt. Gelangt Magensäure in die Speiseröhre, kann sie dort Schaden anrichten. Folge kann eine entstehende Entzündung der Schleimhaut in der Speiseröhre sein. In einigen Fällen kommt es zu einer Umwandlung dieser Schleimhaut, sodass sie der Struktur der Schleimhaut des Dünn- und Dickdarms ähnelt. Wird der Prozess der Umwandlung in diesem Bereich chronisch (Barrett-Syndrom), ist das Risiko an Krebs zu erkranken erhöht. Es begünstigt die Entstehung von Ösophagus-Karzinomen (Adenokarzinom) [3].

Die Kräuter und ätherischen Öle sollen die gereizte Schleimhaut der Speiseröhre beruhigen.

Den Senfölglykosiden wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben [4].

Freigesetzte Senföle regen die Verdauung an. Sie fördern den Speichelfluss und stimulieren die Bildung und Freisetzung von Gallensäure [1]. Die Gallensäure ist verantwortlich für die Verdauung fettreicher Nahrung. Viel Fett in der Nahrung begünstigt die Entstehung von Sodbrennen. Senf wird daher nachgesagt, Faktoren, die Sodbrennen begünstigen entgegen zu wirken.

Zudem ist Senf ein alkalisches Lebensmittel, welches die Magensäure in geringem Maße neutralisieren kann.
Klinische Studien zur Wirksamkeit von Senf gegen Sodbrennen liegen nicht vor.

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden

Die Einnahme von Senf und Senfkörnern bei Sodbrennen wird mehrmals täglich empfohlen. Vor dem Essen eingenommen, sollen die Senfkörner ihre Wirkung am besten entfalten. Senfkörner können unzerkaut geschluckt werden. So setzten sie ihre Senföle erst an dem gewünschten Wirkungsort - dem Magen - frei [1]. Senf ist auch in Form einer Paste erhältlich und ebenfalls wirksam. Experten raten, die Senf-Paste erst nach der Mahlzeit einzunehmen.

Zu Beginn wird empfohlen, eine geringe Menge an Senf zu verwenden, um die Verträglichkeit zu testen [5]. Es können bis zu 1 bis 2 Teelöffel Senf-Körner bzw. Senf-Paste vor bzw. nach jeder Mahlzeit eingenommen werden. Eine Linderung kann schon nach wenigen Minuten eintreten.

Ob milder Senf besser wirkt als scharfer Senf, ist umstritten. In milden Senf-Pasten sind überwiegend weiße Senfkörner verarbeitet. Je schärfer die Paste, desto mehr schwarze Senfkörner beinhaltet sie. Scharfe Gewürze können die Säureproduktion im Magen verstärken. Allerdings enthalten schwarze Senfkörner mehr derjenigen Inhaltsstoffe, denen die mildernde Wirkung zugesprochen wird [6].

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken

Senf kann blähend wirken, denn Senfölgykoside sind schwefel- und stickstoffhaltige Verbindungen [2]. Beim Zerkauen oder Zersetzen der Pflanzenstoffe werden diese Verbindungen frei, aus denen durch Abbauprozesse im Darm Gase entstehen. Daher kann ein Verzehr von Senf oder anderen Lebensmitteln, die Senföle beinhalten, zu Blähungen führen.

Bei einigen Menschen kann es vorkommen, dass Senf Sodbrennen verstärkt. Es wird empfohlen, Senf vorerst in geringer Menge zu testen.

Da Senföle die Magenschleimhaut reizen können, sollten Betroffene nach dem Verzehr von Senf viel Flüssigkeit trinken.



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