Hausmittel
Yoga gegen Sodbrennen
Yoga kann bei Sodbrennen helfen. Es gibt eine Reihe von Übungen, die regelmäßig durchgeführt werden können. Kriyas sind Reinigungsübungen. Durch sie werden die Bauchorgane bewegt und der Darm angeregt. Ziel ist es, das Ausscheidungsorgan zu mobilisieren und dadurch den Körper zu reinigen [1]. Es gibt jedoch einiges zu beachten, um den erwünschten Effekt zu erzielen. In diesem Artikel wird darauf eingegangen, warum Yoga hilft, welche Übungen sinnvoll sind und was beachtet werden sollte.
Weshalb hilft Yoga bei Sodbrennen?
Yoga, aber auch andere Sportarten, können bei Sodbrennen Abhilfe schaffen. Wenn Nahrung schwer verdaulich ist, wird mehr Magensäure produziert, um sie zu zerkleinern. Ist der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre geschwächt oder schließt nicht richtig, kann die Säure zurück in die Speiseröhre fließen. Dadurch werden Beschwerden wie Mundgeruch, Völlegefühl und Schmerzen hinter dem Brustbein ausgelöst [2]. Durch die Yoga-Übungen wird die Mobilität des Darms angeregt, wodurch das Essen schneller verdaut und ausgeschieden wird. Der Essensbrei aus dem Magen kann schneller in den Darm weiter gegeben werden und die Säure fließt nicht mehr zurück in die Speiseröhre [3].
Besonders bei Yoga spielt das Ein- und Ausatmen eine große Rollte. Durch die Atmung wird kurz viel Druck auf die Bauchorgane ausgeübt und dann wieder entlastet. Das regt den Darm an, sich zu mobilisieren und zu arbeiten [1].
Was sollte beachtet werden?
Für Sodbrennen gibt es eine Vielzahl von Ursachen. Yoga ist kein Wundermittel, kann aber helfen, Balance für Körper und Geist zu finden und den Darm anzuregen. Doch auch andere Aspekte sind wichtig wie eine gute Ernährung und ein gesunder Lebensstiel. Es gibt eine Vielzahl an Lebensmittel, welche die Säureproduktion des Magens anregen können. Zu ihnen zählen Kaffee, Alkohol, Schokolade und fettige Speisen.
Es ist davon abzuraten, Yoga (Sport generell) sofort nach dem Essen durchzuführen. Es sollten einige Stunden dazwischen liegen. Somit ist Yoga keine Sofortmaßnahme gegen Sodbrennen, sondern eher eine langfristige Prophylaxe. Durch Yoga, Sport, Bücken und Springen wird der Druck auf dem Magen erhöht. Dadurch wird die Säure Richtung Speiseröhre gedrückt und kann Sodbrennen hervorrufen [4].
Bei entzündlichen Prozessen im Oberbauch, nach Operationen oder Brüchen im Bauchraum und bei nicht eingestelltem Bluthochdruck dürfen die Yoga Übungen nicht durchgeführt werden [1]. Es sollte darauf geachtet werden, die Übungen nicht zu übertreiben. Dauer, Wiederholungen und Schwierigkeitsgrad sollten langsam gesteigert werden. Wenn eine Übung unangenehm ist, sollte sie abgebrochen werden [5].
Ein paar Übungen gegen Sodbrennen
Die Feueratmung (Agnisara Dhauti)
Die Bauchorgane werden massiert, wodurch die Darmbewegung erhöht wird. Im Stand werden die Füße beckenbreit auseinander gestellt. Die Beine sind gebeugt und die Hände stützen sich auf die Knie. Der Bauch ist entspannt. Der Atem geht gleichmäßig. Nach dem Ausatmen wird eine Atempause gemacht, während die Bauchdecke im schnellen Wechsel eingezogen und wieder gelockert wird. Beim Einatmen wird der Körper aufgerichtet.
Der Quirl (Nauli)
Diese Übung ist ähnlich wie die Feueratmung. Die Ausgangsstellung ist die gleiche. Allerdings werden die Bauchmuskeln dieses mal differenzierter angespannt. Während der Atempause wird die Bauchdecke eingezogen und die geraden Bauchmuskeln in der Mitte des Unterleibs zusammengezogen. Danach wird nur die Linke und dann nur die rechte Seite angespannt. Nun wird die Bauchdecke in sanften Wellenbewegungen abwechselt an- und entspannt. Wenn die Luft nicht mehr angehalten werden kann, wird eingeatmet. Mit dem nächsten Ausatmen wird der Körper in eine tiefe Vorbeugung gebracht. Während des Einatmens wird der Körper wieder aufgerichtet.
Der Bauchverschluss (Uddiyana Bandha)
Mit dieser Übung werden die Bauchorgane zum Rücken hin gezogen. Die Ausgangsstellung ist die gleiche, wie bei den eben beschriebenen Übungen. Bei der Atempause wird die Bauchdecke so tief wie möglich nach innen, oben eingezogen und gehalten. Beim ersten Atemzug wird die Position gehalten und beim Ausatmen der Körper in eine tiefe Vorbeugung gebracht. Während des Einatmens wird der Körper wieder aufgerichtet [1].
Halber Drehsitz (Ardha Matsyendrasana)
Durch diese Übung wird die Bauchdecke gedehnt und die Wirbelsäule um die eigene Achse gedreht. Im sitzen ist ein Bein lang ausgestreckt. Das andere angewinkelt. Dieses kreuzt das ausgestreckte Bein. Der Arm (auf der Seite des ausgestreckten Beins) geht hinter den Rücken und lässt sich dort nieder. Das Gewicht verlagert sich darauf. Der andere Arm stützt sich am angewinkelten Bein ab und nutzt die Hebelwirkung. Mehrfach tief ein- und ausatmen. Die Seite sollte gewechselt werden [5].
Alle Übungen können mit einer Pause von fünf Atemzügen jeweils drei bis fünf Mal wiederholt werden.
Quellenangaben
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Kirsten Hüster: Yoga Body Plan. Stiebner Verlag, 2010, S. 34 ff.
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Wolfgang Fischbach, Peter R. Galle, Joachim Mössner: Gastroenterologie in Klinik und Praxis: Das komplette Referenzwerk für Klinik und Praxis. Thieme Verlag, 2007, S. 62.
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Anne Iburg: Köstlich essen für Magen und Darm: Über 90 Rezepte schonend und bekömmlich. Thieme Verlag, 2012.
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Gillian McKeith: Iss dich gesund!. Goldmann Verlag, 2013.
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Norbert Fessler: Einfach. Yoga. Thieme Verlag, 2015.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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