Schulmedizin

Medikamente gegen Sodbrennen (ohne Aluminium): Welche helfen am besten?

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Sodbrennen ist fast schon als Volkskrankheit zu bezeichnen. Etwa jeder Dritte leidet in den westlichen Industrieländern unter den typischen Beschwerden, also brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein. Diese werden typischerweise durch den Rückfluss (Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre ausgelöst [1]. Zur Linderung der Symptome existieren zahlreiche alternativmedizinische Ansatzpunkte. Auch verschiedene Hausmittel können in manchen Fällen für Abhilfe sorgen. Doch insbesondere bei starken Refluxbeschwerden oder Vorliegen einer unzureichend behandelten Refluxerkrankung muss langfristig mit dem Auftreten von Komplikationen gerechnet werden. Oft ist die Einnahme von bestimmten Medikamenten dann unumgänglich. Dieser Artikel soll einen Überblick vermitteln, welche Medikamente gegen Sodbrennen ohne Aluminium als Inhaltsstoff zur Verfügung stehen.


Welche aluminiumfreien Wirkstoffgruppen für die Behandlung von Sodbrennen gibt es?

Aluminiumhaltige Tabletten werden zur Therapie von Sodbrennen nicht empfohlen. Durch Aluminium kann es nämlich zu Ablagerungen in den Knochen und sogar im Gehirn kommen [2]. Die Medikamente der ersten Wahl zur Behandlung von schwerem Sodbrennen sind die Protonenpumpeninhibitoren. Diese Medikamente hemmen die Bildung von Säure in der Magenschleimhaut. Insbesondere bei Vorliegen einer Refluxösophagitis, also einer durch Reflux ausgelösten Entzündung der Speiseröhre, wird diese Wirkstoffklasse eingesetzt [2]. Die gängigsten Wirkstoffe sind:

  • Pantoprazol (Beispiele für Präparate: Pantoprazol Stada® Protect 20 mg, Pantoprazol-ratiopharm® 20 mg, Pantoprazol-ADGC® 20 mg)
  • Omeprazol (Beispiele für Präparate: Omeprazol Heumann® 20 mg, Omeprazol Abz Protect 20 mg, Omep Hexal® 20 mg)
  • Lansoprazol (Beispiele für Präparate: Lansoprazol AbZ 15 mg, Lansoprazol Heumann® 15 mg, Lansoprazol Teva® 15)
  • Esomeprazol (Beispiele für Präparate: Esomeprazol SUN 40 mg, Esomeprazol-ratiopharm® 20 mg, Esomeprazol-CT 20 mg)

Andere Medikamente werden bei Sodbrennen nur noch bei leichten Beschwerden ohne Entzündung der Speiseröhre empfohlen. So wirken auch die H2-Blocker oder H2-Rezeptorantagonisten durch eine Unterdrückung der Magensäurebildung. Die Wirkung ist der der Protonenpumpeninhibitoren jedoch deutlich unterlegen. Häufig verwendete Wirkstoffe sind:

  • Cimetidin (Beispiele für Präparate: Cimetidin acis®, Cimetidin STADA® 200 mg, CimLich® 800 mg)
  • Ranitidin (Beispiele für Präparate: Ranitidin-ratiopharm® 75 mg, Ranitidin 75 1A Pharma®, Ranitidin Heumann 75 mg)

Antazida sind Medikamente, die nach Einnahme die sauren Säfte im Magen direkt neutralisieren. Auch sie haben aber nur eine schwache und relativ kurzfristige Wirkung. Ihre Anwendung wird nur noch bei leichten und gelegentlich auftretenden Beschwerden empfohlen [2]. Eine große Anzahl der zur Verfügung stehenden Medikamente dieser Wirkstoffgruppe enthält jedoch Aluminiumverbindungen. Die Gebrauchsinformationen sollten deshalb vorher studiert werden oder der behandelnde Arzt um Rat gebeten werden.

Wie werden die Medikamente eingenommen?

Die verschiedenen Wirkstoffe zur Behandlung von Sodbrennen werden in unterschiedlicher Dosis eingenommen. So erfolgt die Behandlung mit Protonenpumpeninhibitoren mit einer standardisierten Dosierung [3]. Die genauen Angaben dazu sind der Packungsbeilage zu entnehmen.

Die Protonenpumpeninhibitoren sollten etwa eine halbe Stunde vor dem Frühstück eingenommen werden [2]. Die Einnahme von Ranitidin kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen [4]. Cimetidin hingegen wird zu den Mahlzeiten eingenommen [5].

Sowohl die Protonenpumpeninhibitoren als auch die H2-Blocker werden unzerkaut zusammen mit einem Glas Wasser geschluckt.

Mit welchen Nebenwirkungen muss bei der Einnahme gerechnet werden?

Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen bei Protonenpumpeninhibitoren sind Durchfall und andere Beschwerden des Magen-Darm-Traktes. Außerdem treten gelegentlich Schwindel, Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen auf. Sehr selten berichten Patienten bei der Einnahme über Seh- oder Hörstörungen [2]. Auch bei der Einnahme von H2-Blockern können als unerwünschte Wirkungen Durchfall oder Kopfschmerzen auftreten. Zudem besteht die Gefahr von Hautausschlägen, Potenzstörungen oder einer Gynäkomastie, also einer übermäßigen Vergrößerung der männlichen Brustdrüsen [2]. Sollten bei Einnahme der Wirkstoffgruppen eine der Nebenwirkungen bemerkt werden, kann nach ärztlicher Beratung eventuell auf ein Alternativpräparat umgestiegen werden.

Vor allem Cimetidin und auch die Protonenpumpeninhibitoren werden in der Leber über einen bestimmten Stoffwechselvorgang abgebaut. Werden gleichzeitig andere Medikamente eingenommen, die ebenfalls über diesen Mechanismus verstoffwechselt werden, kann es zu erheblichen Wechselwirkungen kommen [2]. Vor der Einnahme sollte zusammen mit dem behandelnden Arzt deshalb eine ausführliche Überprüfung des Medikationsplans erfolgen.

Wann sollten die Medikamente nicht eingenommen werden?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren verzichtet werden. Auch Kinder sollten nicht damit behandelt werden [2]. Die Verwendung von Cimetidin oder Ranitidin sollte in der Schwangerschaft nur mit äußerster Vorsicht erfolgen [4][5]. Außerdem existieren weitere Gegenanzeigen, die den Herstellerangaben zu entnehmen sind.



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